Räbechilbi
Jeweils am zweiten Samstag im November schlängelt sich der Welt grösster Räbeliechtliumzug durch die dunklen Dorfstrassen von Richterswil (ZH) am Zürichsee. Ein stilles Schauspiel und dennoch offensichtliche Ode an die Kraft des Lichts, entstanden aus menschlichen Ideen und Muskeln. Dieses Lichterfest zu Martini hat seinen Ursprung in einem bäuerlichen Dankopfer für das Einbringen der letzten Feldfrüchte von dem nahenden Winter. Die Frauen vom Berg gingen mit der Räbe, dem Licht und Wärmespender zugleich, durch die kärglich beleuchteten Strassen ins Dorf zum Dankgottesdienst. Die erste Formation des Umzuges, die "Kirchgängerinnen vom Berg", erinnert eindrücklich an jene Zeiten. Pro Jahr werden im Zürcher Unterland rund 25 Tonnen Räben eigens für diesen Umzug angepflanzt und geerntet. In Tausenden von Frondienststunden basteln Vereine an ihren Sujets, Kinder schnitzen Einzelräben - das ganze Dorf ist auf den Beinen, um den Brauch alljährlich von Neuem aufleben zu lassen. Der Verkehrsverein organisiert diese einmalige Veranstaltung.