Wintersportgebiet Simmelsberg
Das Skizentrum Simmelsberg liegt am Nord- und Westhang des 842,7 Meter über Normalnull gelegenen Simmelsberg bei Gersfelder Ortsteil Rodenbach im hessischen Teil der Rhön, nahe der bayerischen Grenze. In dem Skigebiet, welches auf einer Höhe von etwa 675 bis 840 Metern liegt, befinden sich fünf Skilifte der unterschiedlichsten Bauarten mit Längen von 40 bis 580 Metern, einem Höhenunterschied von bis zu 165 Metern, die mehrere Abfahrten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden erschließen. Die Skilfte werden von drei verschiedenen Skivereinen betrieben. Die Abfahrten haben Längen von bis 1600 Meter und erstrecken sich insgesamt auf etwa sechs Pistenkilometer. Die Rennstrecke gilt als die steilste Strecke in Deutschland nördlich der Alpen.
Bschreibung
Skisprungschanzen
Der SKG Gersfeld hat in den Jahren 1914 bis 1925 am Nordhang des Simmelsbergs die erste Sprungschanzen betrieben. Die Größe der Schanze lag bei etwa 25 Meter. Der Verein baute dann 1968 zwei Schanzen, mit K-Punkten von 28 und 52 Meter. Die Größere Schanze ließ Weiten von über 60 Meter zu. Auf beiden Schanzen wird seit mehr als 20 Jahren nicht mehr gesprungen, und sie sind heute teilweise verfallen.
Geschichte
Ski-Club Hanau
Der Ski-Club Hanau e. V. aus Hanau hat Anfang der 1960er Jahre den ersten Lift am Simmelsberg installiert. Hierbei handelte es sich um einen transportablen Seillift aus Flensburg für etwa 8000 Mark, der mit einem Benzinmotor angetrieben worden ist. Die Liftlänge hat etwa 100 Meter betragen. Der Lift wurde an Betriebstagen vom hundert Kilometer entfernten Hanau antransportiert und am Simmelsberg aufgebaut. Am Abend wurde der Lift wieder abgebaut und abtransportiert. Der Lift wurde auch zu einem Betriebsausflug nach Kitzbühel mitgenommen, und dort aufgebaut. Bei zweiwöchigen Dauerbetrieb in Kitzbühel zeigten sich jedoch Mängel an der Liftanlage, so dass dieser als Reklamation wieder an den Händler zurückgegeben worden ist. [1]
Der Hanauer Skiclub wollte nach dieser Pleite nun einen festinstallierten Schlepplift anschaffen. Es wurde am Simmelsberg nach einem geeigneten Gelände gesucht und vorab mit dem Revierförster Gespräche geführt, wegen der Lifttrasse, die mit Rodungen verbunden war. Anschließend fanden Gespräche mit dem Gersfelder Bürgermeister und Skiläufern vor Ort statt, um so an Sponsoren für den Skilift zu kommen. Die Preise bei den führenden Lifthersteller lagen alle bei etwa 200.000 Mark, was für den Verein als zu teuer angesehen worden ist. Später kam noch ein Angebot von der Firma Leitner AG aus Südtirol ein. Nach verschiedenen Verhandlungen um den Preis konnte man sich auf 100.000 Mark, inklusieve Lieferung an den Simmelsberg einigen. Die Finanzierung wurde zu jeweils einem Drittel aufgeteilt. Ein Drittel übernahm der Verein, ein Drittel das Land Hessen und ein Drittel die Stadt Hanau. Die Bauarbeiten zum Lift fanden im Jahre 1965 statt. Amerikaner haben mit schwerem Gerät Felsen gesprengt und beim planieren der Lifttrasse geholfen. Der Verein selbst rodete in Eigenleistung die Lifttrasse und Abfahrtsstrecken. Ein örtlicher Bauunternehmer errichtete die Betonsockel für die Liftmasten. An verschiedenen Stellen der Abfahrten und der Lifttrasse kam es zu einem starken Feuchtigkeitseinfluss, so dass dort Gräben gezogen oder aufgefüllt worden ist, um diese Stellen trockenzulegen. Weidezäune wurden verlegt, Kabel verlegt und an der Talstation eine Bude errichtet. Als letzte Arbeiten wurden die Abfahrten hergerichtet und die Bügel eingehängt. An einem Dezembersonntag im Jahre 1965 wurde der Skilift eröffnet. [2]
Ski-Gemeinschaft Kinzigtal
Im Jahre 1965 hat die Skigemeinschaft Rothenbergen, die aus verschiedenen orten um Gelnhausen kamen, am Nordhang des Simmelsberges Grund erworben. Bis zum heutigen Tage hat sich die Grundstücksfläche auf 40.000 Quadratmetern vergrößert. Im Jahre 1968 wurde östlich vom Schlepplift des Ski-Clubs Hanau ein Tellerlift errichtet. Der Antrieb des Liftes geschieht mit einem 30 Pferdestärke starken Elektromotor. Mit dem Bau des Liftes entstand eine Geräte- und eine Frühstückshütte. Im Jahre 1970 wurde die Skigemeinschaft Rothenbergen auf den heutigen Namen Ski-Gemeinschaft Kinzigtal e. V. umgewandelt. [3]
Ski-Club Rhön Fulda
Der 1911 gegründete Skiclub kaufte im April 1954 am Westhang des Simmelsberges, an der Schwedenschanze, ein Grundstück. Im selben Jahr wurde von dem 400 Mitglieder zählendem Verein ein Geräteschuppen errichtet. Im Laufe der Jahre wurde dieser ständig erweitert und umgebaut, und wurde so zum Eigenheim des Vereins. Im Jahre 1965 wurde ein transportabler Kleinlift, welcher am Simmelsberg aufgestellt worden ist, angeschafft. Im Jahre 1970 wurde der erste stationäre Sklilift, eine Bügellift, errichtet. Der Skilift hatte eine Länge von etwa 300Meter, bei einem Höhenunterschied von etwa 70 Meter. Im Jahre 1993 wurde für Kinder ein weiterer Lift, ein Seillift, angeschafft. Dieser befindet sich oberhalb des Clubhauses. Ab Oktober 2005 fanden erste Überlegungen zu einer Erneuerung des großen Skiliftes statt. Im Jahre 2007 wurde der Lift von dem inzwischen 890 Mitglieder zählendem Verein modernisiert. Der Skilift aus dem Jahre 1970 wurde abgebaut und an dem Ski-Club Hanau verkauft, der diesen wieder am Nordhang des Simmelsberges aufbaute, verkauft. Die vorhandene Lifttrasse wurde um etwa 150 Meter nach oben verlängert. Anschließend wurde ein renovierter Tellerlift aus Jochtal-Eisacktal in Südtirol installiert. Dazu wurde im November die Fundamente für die Liftstützen und die Berg- und Talstütze betoniert. Es wurde ein Lifthaus installiert. Zuletzt wurde das Seil angebracht, die Gehänge eingehängt, den Antriebsmotor mit Getriebe und Steuerung eingebaut Die Kosten für alle Maßnahmen hierzu beliefen sich auf 120.000 Euro. 50.000 Euro stammen hierbei aus dem Landesprogramm Sportland Hessen, und jeweils 10.000 Euro von der Stadt Fulda und dem Landkreis Fulda. Ein weiterer Zuschuss stammt vom Landessportbund Hessen. Ohne diese Bezuschussungen hätte der Verein die Moternisierung des Liftes nicht durchführen können. [4] Der Skilift wurde am 9. Februar 2008 eingeweiht. Im Jahre 2009 wurde die Flutlichtanlage optimiert, indem die zunächst an den Skiliftmasten angebrachte Scheinwerfer eigene Haltemasten erhielten. [5]
Weblinks
- Ski-Club Hanau e. V.
- Skigemeinschaft-Kinzigtal
- Ski-Club „Rhön“ e. V. Fulda
- Skizentrum Simmelsberg bei skigebiete-test.de