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Katholizismus

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Das Wort Katholizismus bezeichnet die Gesamtheit katholischer Glaubens- und Lebensanschauungen, Organisationsformen und Bräuche. Gemeint ist dabei weniger die offizielle Lehre, Liturgie und Hierarchie als vielmehr das tatsächliche Denken, Empfinden und Handeln katholischer Bevölkerungsteile besonders dort, wo sie die Mehrheit bilden und milieuprägend wirken.

Es handelt sich um ein Wort der Außenbeobachtung (Konfessionskunde, Phänomenologie, Soziologie), nicht des Selbstverständnisses. Entsprechendes gilt für das Komplementärwort Protestantismus.

Der Katholizismus gilt als sinnenfreudig, aber sexualrestriktiv, als politisch konservativ und aristokratisch, aber auch volkstümlich (s. Volksfrömmigkeit). Gemeinschaftsbewusstsein steht höher als Individualität, Kontinuität höher als Originalität. Der Durchschnittskatholik empfindet großen Abstand und Respekt vor dem Heiligen und den Heiligen, fühlt sich ihnen aber im Haus der Kirche zugleich familiär verbunden.

Vor dem Hintergrund globaler gesellschaftlicher Veränderungen - Atomisierung, Funktionalisierung, Medialisierung - befindet sich der Katholizismus wie alle traditionalen Kulturen in einem grundlegenden Umgestaltungsprozess.