Diskussion:Gesundheitswesen in der Schweiz
Einige Korrekturen: - Bundesamt für Statistik ist keine "offizielle Informationsquelle zum Gesundheitswesen" (auch wenn es unter anderem auch Daten zum Gesundheitswesen veröffentlicht).
- Krankenkassen müssen ihre Gewinne nicht den Versicherten zukommen lassen. Sie müssen nur ihre Prämien für die Grundversicherung genehmigen lassen und dürfen einen bestimmten Verwaltungskostenanteil nicht überschreiten. Sie dürfen ihre Gewinne aber durchaus für fürstliche Entlöhnung ihrer CxO's und für Glaspaläste verwenden (solange der Prozentsatz für Verwaltungskosten nicht überschritten wird). Krankenkassen haben ihre Prämiengelder auch schon für politische Kampagnen im Vorfeld von Abstimmungen verwendet, und sie setzen einen erheblichen Teil für Werbung ein.
- "Anspruchshaltung von Konsumenten, Leistungserbringern und Produzenten" ist falsch. Anspruchshaltung können nur die Konsumenten haben. Die anderen können höchstens teuer oder geldgeil oder so etwas sein.
- "Eine Anspruchshaltung kann jedermann haben, selbstverständlich auch Leistungserbringer und Produzenten bezüglich ihres Einkommens und ihrer Gewinne."
- "Zu hohe Arzteinkommen" werden schon lange nicht mehr als Grund für die KOstenentwicklung diskutiert. Die durchschnittlichen Einkommen sind auf 100-130 kCHF eingependelt, was kaum jemand noch für überrissen hält. Diskutiert wird lediglich die angeblich zu hohe Zahl von Ärzten, nicht deren individuelles Einkommen. (Abgesehen von den sog. schwarzen Schafen)
- Politische Sparmassnahmen: "(abgesehen vom oben beschriebenen teilweisen Rückzug des Staates aus der Finanzierung der Krankenhäuser und von zahlreichen Sparbemühungen in der Krankenhäusern)" das sind keine resp. keine politischen Sparmassnahmen.
- Kontrahierugnszwang: "qualitativ gut arbeitenden und günstigen". Das stimmt nicht. Die Entscheidung, nach welchen Kriterien Krankenkasse nach Aufhebung des Kontrahierungszwangs Ärzte unter Vertrag nehmen sollen, wurde bisher gar nicht öffentlich diskutiert. Es wurde nur eine Kosteneinsparung versprochen.
- "Die Abstufung des Taxpunktwertes ist jedoch unzweckmässig: auch innerhalb eines Kantons gibt es grosse Unterschiede, etwa zwischen grossstädtischen Zentren und abgelegenen Tälern." Das stimmt nicht. Der Tarmed-Taxpunkt ist nur kantonal, nicht regional verschieden. Was zwischen Stadt und Land unterschiedlich ist, sind die KK-Prämien. Das ist ein Unterschied. --rgw 09:04, 8. Okt 2004 (CEST) ____________________________________________________________________
- Bundesamt für Statistik: Natürlich ist es eine offizielle Informationsquelle, wie auch das BAG. Was soll denn das?
- Anspruchshaltung: seltsame Auffassung. Selbstverständlich können auch Mediziner und andere Leistungserbringer (zu) hohe Ansprüche an ihre Honorare und Löhne haben. Sie verteidigen ja auch ihre Einkommen und Preise mit allen Mitteln.
- Arzteinkommen: Noch nie etwas vom Kampf gegen zu hohe Chefarzteinkommen gehört? Oder von der Reduktion der Einkommen gewisser FMH-Spezialarztkategorien wie Urologen, Augenärzte, Chirurgen, Radiologen u.a.?
Das mag einen individuell stören, es spielt aber allenfalls eine marginale Rolle bei den Kosten des Gesundheitssystems. Das ist eine andere Diskussion.
- Keineswegs. Zudem hat der ganze Tarmed ausdrücklich zum Ziel, die viel zu hohen Einkommen gewisser Spezialarztgruppen zu reduzieren und dafür beispielsweise die Hausärzte besserzustellen. 100-130'000 Fr. ist übrigens völlig falsch. Die Allgemeinärzte etwa sind in der Mitte der Einkommensskala 2001 und verdienen im Schnitt 198'000 Fr. (Quelle: Niklaus Hasler).
- Hasler verwechselt Umsatz mit Einkommen. - Tarmed wurde mit diesem Umverteilungsargument zwar den Grundversorgern verkauft, bringt aber genau diesen Effekt nicht. - Alle Arzteinkommen zusammen machen 35% der Gesundheitskosten aus. Wenn davon 10% ein "überhöhtes" Einkommen haben, dann sprechen wir noch von 3.5% der Gesundheitskosten. Wenn diese überhöhten Einkommen um 20% gekürzt werden könnten, dann würde man glatt 0.7% Kosten sparen, müsste dann aber mit erhöhtem Aufwand Chefärzte suchen, die denselben Job für 20% weniger Lohn gleich gut machen. Um nicht missverstanden zu werden: Dass es unverschämte Absahner gibt, und dass man diese stoppen soll, das ist völlig klar. Ich bestreite lediglich, dass diese einen relevanten Anteil an den Gesamtkosten ausmachen. Der bürokratische Aufwand der nötig ist, die "schwarzen Schafe" zu erwischen, wird mehr kosten, als es letzlich einbringt. Aber trotzdem soll man es machen. Aus prinzipiellen Gründen, und nicht wegen einer erhofften Einsparung. Dies hat auch nichts mit dem Thema dieses Artikels zu tun.
- Kontrahierungszwang: Die Kriterien für die Vertragsschliessung der Krankenversicherer mit den Ärzten werden stark diskutiert. Es sind keineswegs nur wirtschaftliche Kriterien.
Quelle für eine solche öffentliche Diskussion bitte?
- Parlament, Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit, BAG, Arbeitsgruppen, Medien...
GK 24.10.2004
Unter "öffentlich" verstehe ich eine Diskussion, deren Argumente man nachlesen und nachvollziehen kann. --rgw 08:20, 27. Okt 2004 (CEST)
- Zu Hasler: Er verwechselt keineswegs Umsatz mit Einkommen. 198'000 Fr. ist das ahv-pflichtige Einkommen. Die genauen Zahlen finden sich in der SAeZ. Die Ärzteeinkommen machen keineswegs 35% der Gesamtkosten aus. Die Gesamtkosten betragen 50 Mrd Fr.
Gemäss diesem "unserem" Artikel: Gesamtkosten 46130 Mio Franken, davon Ärzte 6476 Mio. Du hast Recht, das wären sogar nur 14% (woher stammen diese Zahlen?). Damit wäre es noch lächerlicher, die Einkommen weiter drücken zu wollen, und sich davo eine nennenswerte Kosteneinsparung zu versprechen.
Es geht auch nicht nur um die Schwarzen Schafe, sondern um das generell hohe Einkommensniveau. Das habe nichts mit dem Thema dieses Artikels zu tun? Aber sicher: die Einkommen sind im Abschnitt erwähnt, welcher anführt, welche Themen diskutiert werden. Und dieses Thema wird stark diskutiert. -- GK 28.10.2004
ok, dann nimm die Einkommen halt wieder rein. Ich denke, wir machen einfach was falsch, dass wir mit allen Nacht- und Notfalldiensten bloss auf je rund 120000 AHV-Pflichtiges Einkommen kommen. Wenn man das mit dem Lohn eines Angestellten vergleicht, sollte man aber vielleicht berücksichtigen, dass davon doppelt soviel AHV und doppelt soviel Pensionskassenbeitrag abgezogen wird, und dass wir im Gegensatz zu einem Angestellten auch keine Kinderzulagen bekommen. Ich würde nicht klagen, habe mir den Beruf ja selber ausgesucht und habe ihn auch gern, aber es geht mir auf die Nerven, wenn Krankenkassenfunktionäre, die gut und gern das dreifache kassieren, Ärzte pauschal als Bonzen abtun und deren ach so überhöhte Einkommen für "die Kosten" verantwortlich machen. Tarmed rechnet für eine 15 Minütige Konsultation 44.4 Taxpunkte, das sind in SH CHF 36.40. (=Umsatz, nicht Einkommen). Wer das für überrissen hält, kann meines Erachtens einfach nicht rechnen. Trotzdem bin ich noch immer der Meinung, dass das nichts mit dem Thema des Artikels, nämlich dem Gesundheitswesen an sich, zu tun hat. Ausser, vielleicht, dass man in einer Marktwirtschaft eben meist soviel Leistung bekommt, wie man zu zahlen bereit ist.
folgendes:
"Da die Kosten nicht nur durch die Preise, sondern noch mehr durch die Mengen bestimmt sind (Kosten = Menge mal Preis), lässt sich die Kostenentwicklung durch Tarife allein nicht eindämmen. Die Regulierung der Preise muss durch eine gewisse Regulierung der Mengen ergänzt werden."
gestrichen, da es nicht zu Tarif gehört. Wenn schon, irgendwo beim Abschnitt über Kosten einzubauen. Ist aber sowieso nicht NPOV ("muss durch Regulierung ergänzt werden" ist ja ein Meinungspol). --rgw 14:26, 1. Nov 2004 (CET)
Zahlenvergleiche verschiedener Gesundheitswesen gehört m.E. nicht nach "Gesundheitswesen Schweiz", sondern nach Gesundheitswesen. Deswegen steht es ja dort. --rgw 10:21, 8. Nov 2004 (CET)
- Ich bin anderer Meinung. Es ist wichtig zu wissen, wie wir im internationalen Vergleich stehen. Wer etwas über das Schweizer Gesundheitswesen wissen will, schaut kaum unter den Stichwort Gesundheitswesen nach, verpasst also diese Informationen. Deshalb habe ich diese Statistiken wieder aufgenommen. Ich hoffe, du kannst dies akzeptieren. GK 9.11.2004
- Kann ich. Ich finde bloss, dass Redundanz in einer Hypertext-Umgebung unnötig ist. Ein Querverweis erledigt die selbe Aufgabe besser, als das wiederholte Einsetzen desselben Inhalts an verschiedenen Stellen. (Man hat dann auch das Problem, dass nach kurzer Zeit niemand mehr weiss, an wievielen Orten eine allfällige Korrektur zu machen ist). Ich fände deshalb, wenn der Vergleich hier nötig ist, einen Link auf "Gesundheitswesen" besser.