A1GP


Die A1GP-Serie (A1 Grand Prix) war eine im Jahre 2005 von Scheich Maktoum Hasher Maktoum Al Maktoum in Zusammenarbeit mit Tony Teixeira gegründete Rennserie, die sich mit dem Slogan „Weltmeisterschaft des Motorsports“ schmückte. Sie fand im Winterhalbjahr statt, in welchem viele andere Meisterschaften wie Formel 1, Indy Cars, Motorrad-Weltmeisterschaft, DTM, Rallye-Weltmeisterschaft und Tourenwagen-Weltmeisterschaft keine Rennen austragen. Optisch orientierten sich die Fahrzeuge an aktuellen Formel-1-Wagen, technisch waren sie aber einfacher gehalten. Dadurch, dass es sich um Einheitswagen handelte, war vorrangig die Leistung des Fahrers in Qualifikation und Rennen entscheidend. In ihrer vierten und letzten Saison trug die Serie den Zusatz „Powered by Ferrari“ als Verweis auf einen Motorenausrüster-Vertrag mit Ferrari, den die Serie im Herbst 2007 geschlossen hat. Am 10. Februar 2010 wurde das Aus der A1GP-Serie wegen Insolvenz bekannt gegeben.
Teams und Fahrer
Statt Rennställen traten in der A1GP Nationalmannschaften gegeneinander an, daher auch der Slogan „Weltmeisterschaft“. Jedes Nationalteam trat mit Fahrern aus dem jeweiligen Land an und auch das Fahrzeug war in Landesfarben (oder für das Land bei Sportveranstaltungen typischen Farben) lackiert.
In der A1GP-Serie gingen sowohl junge Talente wie Sébastien Buemi (SUI), Jonathan Summerton (USA) oder Christian Vietoris (GER) als auch erfahrene Piloten an den Start. Beispiele hierfür sind die ehemaligen Formel-1-Fahrer Narain Karthikeyan (IND), Alex Yoong (MAL), Ralph Firman (IRL) und Tomáš Enge (CZE). (Für eine komplette Auflistung der Fahrer bitte die jeweilige Saison anklicken!)
Verantwortliche
Vorsitzender der A1GP-Serie war nach dem Ausstieg von Scheich Maktoum Hasher Maktoum Al Maktoum nach der ersten Saison der südafrikanische Geschäftsmann und Mitgründer der Serie Tony Teixeira. Als Geschäftsführer der A1 Holding ltd. fungierte der gebürtige Brasilianer Pete da Silva.
Rennstrecken
Die A1GP-Serie trug ihre Rennen auf allen Kontinenten aus. Kurse, auf denen die A1GP-Serie fuhr (Saisons in Klammern), waren:
- Europa: Brands Hatch (2005-2008), EuroSpeedway Lausitz (2005), Estoril (2005), Zandvoort (2006-2008), Automotodrom Brno (2006, 2007), Autódromo Internacional do Algarve (2008)
- Asien: Sepang International Circuit (2005-2008), Dubai Autodrome (2005), Sentul Circuit (2005, 2006), Shanghai International Circuit (2005-2007), Peking (Stadtkurs) (2006), Zhuhai International Circuit (2007), Chengdu International Circuit (2008)
- Amerika: Monterrey (2005), Laguna Seca Raceway (2005), Autódromo Hermanos Rodríguez (2006-2007)
- Afrika: Durban (Stadtkurs) (2005-2007), Kyalami Grand Prix Circuit (2008)
- Ozeanien: Eastern Creek (2005-2007), Taupo Motorsport Park (2006-2008)
Strecken, auf denen offizielle Testfahrten stattfanden: Circuit Paul Ricard (2005), Silverstone (2005, 2006, 2x 2007, 2008), Donington Park (2008), Snetterton Circuit (2x 2008)
Saisons
Jahr | Siegerteam | Fahrer | Punkte | |
---|---|---|---|---|
2005/2006 | ![]() |
Frankreich | Nicolas Lapierre, Alexandre Prémat | 172 |
2006/2007 | ![]() |
Deutschland | Nico Hülkenberg, Christian Vietoris | 128 |
2007/2008 | ![]() |
Schweiz | Neel Jani | 168 |
2008/2009 | ![]() |
Irland | Adam Carroll | 112 |
Auto

In der A1GP-Serie wurden Einheitsautos eingesetzt, die üblicherweise mit profillosen Reifen, den sogenannten Slicks, ausgestattet waren. Das Chassis wurde unter Führung von John Travis, dem Technischen Direktor der Serie, und mit Unterstützung des Ex-Ferrari-Designers Rory Byrne in Bognor Regis (Großbritannien) entwickelt und gebaut, wobei als Vorbild der Ferrari F2004 diente, mit welchem die Scuderia Ferrari in der Formel-1-Saison 2004 die Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft gewinnen konnte. Der V8-Motor stammte von Ferrari und als Reifenlieferant diente der französische Hersteller Michelin. Das Auto bestand vorwiegend aus Kohlenstofffaser und Aluminium und
entsprach damit den üblichen (europäischen) Sicherheitsstandards. Die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge betrug knapp 300 km/h, die maximale Leistung 600 PS bei aktiviertem Power Boost-Button (540 PS ohne). Das Auto wog inklusive Fahrer, aber exklusive Treibstoff, 695 kg.
In den ersten drei Saisons benutzte die Serie ein von Lola International entworfenes und gefertigtes Auto, dessen Motor von Zytek Engineering und die Reifen vom britische Hersteller Cooper Tires kamen.
Technische Hilfsmittel wie ABS oder Traktionskontrolle waren in den ersten drei Saisons verboten, da das neue Auto aber über eine Launch Control verfügte[1], kann davon ausgegangen werden, dass diese Regel geändert wurde.
Sicherheitsvorkehrungen
Neben den modernen Werkstoffen sollten vor allem ein Sechs-Punkt-Gurt und das inzwischen in der Motorsportszene obligatorische HANS-System die Sicherheit der Fahrer garantieren.
THINK - Greener Racing
Die A1GP-Serie hatte sich einer Umweltpolitik verschrieben, die eine Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen zum Ziel hatte. So fuhren die A1GP-Boliden in der dritten Saison vom Taupo- bis zum Brands Hatch-Rennwochenende mit einem umweltfreundlicheren Kraftstoff (Hiperflo™ E30). Dieser besteht zu 30 % aus Ethanol, welches aus in Europa angebauten Zuckerrüben gewonnen wird. Hiermit sollten die CO2-Emissionen um 21 % reduziert und der Ausstoß von Stickstoffoxiden minimiert werden. Ursprünglich sollte dieser Treibstoff bereits beim Saisonauftakt in Zandvoort eingesetzt werden, aufgrund von Vertäglichkeitsproblemen mit dem Motor wurde dieses Vorhaben aber zunächst verschoben. Vor der Saison war sogar ein Treibstoff mit 85 % Ethanolanteil getestet worden, dieser hatte sich jedoch als ungeeignet erwiesen.
In der Saison 2008/2009 wurde mit Shell E10 ein Treibstoff mit 10%igem Ethanolanteil eingesetzt.
Des Weiteren wurden zum Transport im Fahrerlager nur noch Elektro-Scooter von Vectrix verwendet.
Reglement
Teams und Fahrer
In der A1GP-Serie traten maximal 25 Nationenteams gegeneinander an. Die Fahrer entstammen jeweils dem Land, für das sie starteten. (Allerdings bestimmten auch hier Ausnahmen die Regel, vgl. Enrico Toccacelo in Durban). Die Fahrzeuge waren in den jeweiligen Landesfarben lackiert und trugen vorwiegend einheimische Sponsorenaufschriften. Die Teamverantwortlichen allerdings mussten nicht der Nationalität entsprechen, für die sie antraten - so wurde z. B. Team Deutschland von der Crew des britischen Rennstalls Supernova betreut. Die Boxencrews waren auf maximal 10 Personen beschränkt. Es durften pro Rennwochenende maximal 3 verschiedene Fahrer für ein Team antreten, welche wiederum erst dann für das Qualifying bzw. die Rennen einsatzberechtigt waren, wenn sie an mindestens einem der drei Trainings teilgenommen hatten. Alle Fahrer, die bei A1GP antraten, benötigten eine Internationale FIA Fahrerlizenz der Klasse B.
Einheitsautos

Bei A1GP wurden Einheitsautos eingesetzt. Dies sollte garantieren, dass jedes Team das gleiche Material zur Verfügung hatte und somit nur die Leistung des Fahrers und die Arbeit der Crew über Sieg und Niederlage entschied. Dennoch gab es verschiedene Möglichkeiten für die Teams, ihre Autos optimal den jeweiligen Streckenverhältnissen anzupassen. So konnte u. a. durch geschicktes Einstellen des Heckflügels durchaus ein zeitlicher Vorteil erzielt werden. Größere Modifikationen wie Zusatzflügel waren aber nicht erlaubt.
In der Zeit vor und nach einem Rennwochenende war es den Teams nicht erlaubt, Veränderungen an den Fahrzeugen durchzuführen, um so einen Erfahrungsvorsprung der jeweiligen Crews zu vermeiden. Auch private Testfahrten der einzelnen Teams waren in den ersten beiden Saisons strikt verboten, seither bestand jedoch für jedes Team die Möglichkeit, einmal vor Saisonbeginn einen Rookie-Test (also einen Test für Fahrer, die bisher noch nicht in der A1GP-Serie an den Start gegangen sind) durchzuführen. Dieser musste allerdings auf einer Strecke abgehalten werden, auf der im Saisonverlauf nicht gefahren wird.
Während des Rennwochenendes hatten die Teams insgesamt sieben Reifensätze (fünf Sätze Slicks, zwei Sätze Regenreifen) zur Verfügung. Hielt es die Rennleitung aufgrund der Wetterbedingungen für notwendig, konnten auch mehr Regenreifen-Sätze an die einzelnen Teams zugewiesen werden. Das „Ausborgen“ von Teilen während eines Rennwochenendes (z. B. eines neuen Frontflügels) war nicht untersagt (vgl. Jos Verstappen in Durban).
Power Boost
Jedes A1GP-Auto verfügte über einen sogenannten Power Boost-Button, mit dem der Fahrer zusätzliche PS freischalten konnte (in der letzten Saison waren dies ca. 60 PS). Diese Vorrichtung sollte das Überholen eines Konkurrenten bei engeren Zweikämpfen erleichtern und somit den Rennverlauf spannender gestalten. Im Sprintrennen konnte der Power Boost vier mal eingesetzt werden, im Hauptrennen höchstens acht mal.
Flaggenregeln
In der A1GP-Serie galten die üblichen Flaggenregeln. Allerdings gab es auch hier kleine Abweichungen im Vergleich zur Formel 1: So wurde beim Schwenken der Roten Flagge (= Rennunterbrechung) während einer Qualifying-Session nicht die Zeit angehalten. Dies hätte im schlimmsten Fall dazu führen können, dass kein einziges Team eine gezeitete Runde hätte fahren können.
Boxenstopps
Im Sprintrennen war ein Pflichtboxenstopp vorgeschrieben, im Hauptrennen zwei. Die Boxenstopps wurden üblicherweise von einer sieben Personen umfassenden Crew durchgeführt. Dabei waren 4 Mitglieder für die Reifenwechsel zuständig, zwei weitere bedienten die Wagenheber und einer hielt das Stop/Go-Schild. Mit Ausnahme des sog. „Lollipop-Mannes“ durften alle Crewmitglieder den Boxenbereich erst dann betreten, wenn das Fahrzeug zum Stillstand gekommen war. Jeder der vier für den Reifenwechsel zuständigen Mechaniker trug daraufhin den neuen Reifen zu seinem Platz, entfernte den alten und montierte den neuen. Wären beim Reifenwechsel Probleme auftreten, hätten die anderen Crewmitglieder der betroffenen Person nicht zur Hilfe eilen dürfen. Somit trug jeder Mechaniker bei A1GP eine nicht zu unterschätzende Verantwortung für die Gesamtleistung des Teams. Da die Autos bereits vor dem Start mit der endgültigen Menge an Kraftstoff befüllt wurden, war ein Nachtanken beim Boxenstopp nicht nötig und auch nicht erlaubt.
Ein guter Stopp lag (ohne Fahrtzeit durch die Boxengasse) bei etwa 22 Sekunden. Im Verlaufe der Saisons hatte sich vermehrt gezeigt, dass die Pflichtboxenstopps einen entscheidenden strategischen Faktor darstellten. In der ersten Saison traten häufiger Probleme bei den Radmuttern auf, wodurch gut positionierte Teams eine Menge Plätze einbüßten - dies wurde später jedoch behoben.
Die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Boxengasse lag gewöhnlich bei 60 km/h.
Safety und Medical Car


Wie im internationalen Motorsport üblich, kam auch in der A1GP-Serie bei besonderen Gefahrensituationen ein Safety Car zum Einsatz. Neben dem Safety Car befand sich auch zu jeder Zeit des Rennwochenendes ein Medical Car in Bereitschaft, welches bei schwerwiegenden Unfällen mit Verletzten zum Einsatz kam.
Als Safety Car eingesetzte Fahrzeuge:
- Audi RS4
- Audi S8
- Chrysler 300C (Eastern Creek 2005)
- Chrysler Crossfire (Eastern Creek 2005, als Pace Car)
- BMW Z4 (Sepang 2005)
- Porsche Cayman S (Dubai 2005)
- Ferrari 599 GTB Fiorano (seit der dritten Saison)
Als Medical Car eingesetzte Fahrzeuge:
- Audi S8
- Audi RS4 Avant
- Holden Commodore (Eastern Creek 2005)
- Porsche Cayenne (Sepang und Dubai 2005)
- Maserati Quattroporte Sport GT (seit der dritten Saison)
Preisgeld
Pro Rennwochenende wurde 1 Million Dollar als Preisgeld ausgeschüttet. In den ersten zwei Saisons blieb dieses den 10 besten Teams des Hauptrennens vorbehalten, dies wurde jedoch zur dritten Saison geändert, sodass ein Drittel des Preisgeldes auch an die Top 10 des Sprintrennens ging.
Sprintrennen:
- 1. Platz: 100.000 $
- 2. Platz: 70.000 $
- 3. Platz: 50.000 $
- 4. Platz: 35.000 $
- 5. Platz: 30.000 $
- 6. Platz: 20.000 $
- 7. Platz: 15.000 $
- 8. Platz: 10.000 $
- 9. Platz: 7.000 $
- 10. Platz: 3.000 $
Hauptrennen:
- 1. Platz: 200.000 $
- 2. Platz: 130.000 $
- 3. Platz: 100.000 $
- 4. Platz: 75.000 $
- 5. Platz: 50.000 $
- 6. Platz: 40.000 $
- 7. Platz: 25.000 $
- 8. Platz: 20.000 $
- 9. Platz: 13.000 $
- 10. Platz: 7.000 $
Punktesystem
Sprintrennen:
- 1. Platz: 10 Punkte
- 2. Platz: 8 Punkte
- 3. Platz: 6 Punkte
- 4. Platz: 5 Punkte
- 5. Platz: 4 Punkte
- 6. Platz: 3 Punkte
- 7. Platz: 2 Punkte
- 8. Platz: 1 Punkt
Hauptrennen:
- 1. Platz: 15 Punkte
- 2. Platz: 12 Punkte
- 3. Platz: 10 Punkte
- 4. Platz: 8 Punkte
- 5. Platz: 6 Punkte
- 6. Platz: 5 Punkte
- 7. Platz: 4 Punkte
- 8. Platz: 3 Punkte
- 9. Platz: 2 Punkte
- 10. Platz: 1 Punkt
Sowohl für die schnellste Runde im Sprint- als auch für die schnellste Runde im Hauptrennen wurde ein Extrapunkt vergeben.
Rennwochenende
Das Rennwochenende setzte sich aus drei Training-Sessions (2 x Freitag, 1 x Samstag), einem 40-minütigen Qualifying (Samstag) sowie einem Sprint- (Sonntag) und einem Hauptrennen (Sonntag) zusammen. Die Pause zwischen dem Ende des Sprintrennens und dem Start des Hauptrennens betrug ca. dreieinhalb Stunden.
Trainings
Insgesamt fanden bei A1GP drei Training-Sessions pro Rennwochenende statt, wobei die erste Session den sogenannten „Rookies“ vorbehalten blieb. Der Begriff „Rookie“ bezeichnete in diesem Fall einen Fahrer (kein Alterslimit), der noch nicht mehr als 6 Rennen in der A1GP-Serie bestritten hatte und auch noch nicht in einer der 5 stärksten Monoposti-Klassen (Formel 1, GP2, Champ Car, Formel Nippon und Indy Cars) gefahren war oder einen Fahrer, der für ein „Motorsport-Entwicklungsland“ - also China, Indonesien, Korea, Libanon oder Pakistan - an den Start ging und noch nicht mehr als drei Top 10-Ergebnisse in der A1GP-Serie erzielt hatte. Die „Rookie-Session“ war in zwei Abschnitte unterteilt, die jeweils 30 Minuten lang waren, dazwischen befand sich eine 20-minütige Pause. Die beiden übrigen Sessions dauerten jeweils eine Stunde und waren für alle Fahrer „offen“. Bei allen Trainingssitzungen konnten die Fahrer beliebig viele Runden absolvieren. Sie halfen den Teams lediglich beim Abstimmen der Autos und hatten keinen direkten Einfluss auf die Startaufstellung.
Qualifikation
Die Qualifikation (engl.: Qualifying) setzte sich aus 4 Sessions zusammen, die jeweils 10 Minuten dauerten - dazwischen fand jeweils eine 5-minütige Pause statt. In jeder Session durfte der Fahrer maximal eine gezeitete Runde fahren (er absolviert also insgesamt 3 Runden: Einlaufrunde, gezeitete Runde, Auslaufrunde). Die schnellste (Einzel-)Zeit aus Session 1 und 2 bestimmte hierbei die Startposition im Sprintrennen, die schnellste (Einzel-)Zeit aus Session 3 und 4 die des Hauptrennens.
Jeder Fahrer durfte in einer der vier gezeiteten Runden den Power Boost benutzen. Dieser blieb dann die komplette Runde aktiviert, was für einen signifikanten Leistungsvorteil sorgte[2]. Diese Regel wurde erstmalig beim Rennwochenende in Sepang 2008 angewendet, seit Kyalami 2009 kam sie durchgehend zum Einsatz.
Sprintrennen
Das Sprintrennen (engl.: Sprint Race) begann üblicherweise mit einem „fliegendem Start“ und dauerte maximal 24 Minuten plus eine Runde. Es gab einen Pflichtboxenstopp, der zwischen Runde 4 und 8 absolviert werden musste.
Hauptrennen
Das Hauptrennen (engl.: Feature Race) wurde traditionsgemäß mit den Worten „Gentlemen, for the pride of your nations, start your engines!“ eröffnet. Nach dem Weggang Scheich Maktoums übernam zumeist ein prominenter Team-Verantwortlicher, z. B. Emerson Fittipaldi als „Seatholder“ des brasilianischen Teams, diesen Part. Der Start wurde „stehend“ ausgeführt. Das Hauptrennen war auf 69 Minuten plus eine Runde begrenzt, zwei Pflichtboxenstopps waren vorgeschrieben. Der Erste musste zwischen Runde 8 und 16 absolviert werden, der Zweite in einem von Rennstrecke zu Rennstrecke individuell festgelegten Zeitfenster.
TV
A1GP wurde in über 120 Ländern übertragen, dabei schauten pro Rennen etwa 8 Millionen Menschen weltweit zu (Stand: 25. November 2005). Größte Abnehmer waren China (3 Millionen Zuschauer) und Indonesien (ca. 1 Million Zuschauer), in Europa war die Niederlande mit 800.000 Zuschauern führend. Bis zum Ende der Saison 05/06 erwarteten die Verantwortlichen die 10 Millionen-Marke zu erreichen oder gar zu übertreffen.
In Deutschland und Österreich wurde die A1GP-Serie bis Ende 2008 ausschließlich vom Pay-TV-Sender Premiere ausgestrahlt. Die Übertragungen umfassten zuletzt eine Zusammenfassung des Sprint- und eine Liveübertragung des Hauptrennens. Kommentatoren waren Sascha Roos, Experte der ehemalige Formel-3-Fahrer Sven Heidfeld. Formel 1-Kommentator Jacques Schulz vertrat Roos bei Abwesenheit. Seit dem Rennen in Shanghai 2007 strahlte der Sender die Rennen der Serie im 16:9-Format aus. In der Schweiz hingegen werden die Hauptrennen seit dem dritten Rennwochenende der Saison 07/08 außerdem vom Schweizer Sportfernsehen (SSF), welches zur Zeit auf Star TV sendet, übertragen. Neben der Präsenz bei den genannten Sendern fand die A1GP-Serie in den deutschsprachigen Massenmedien allerdings kaum Beachtung, was wohl den niedrigen Bekanntheitsgrad dieser Rennserie mitverursachte.
Internet-TV
Die A1GP-Serie wurde daneben auch von mehreren englischen Anbietern im Internet live übertragen, unter anderen auf der offiziellen Homepage. (Link)
Erwähnenswertes
- Die erste Frau, die ein A1GP-Auto fahren durfte, war die Britin Katherine Legge. Sie bekam am 9. Dezember 2005 im Rahmen des Rennwochenendes in Dubai bei zwei Extra-Sessions die Möglichkeit, das Fahrzeug des britischen Teams zu testen. Beim Rennwochenende in Brno 2006 saß mit der Südafrikanerin Jennifer Murray eine weitere Dame im A1 GP Cockpit, gefolgt von der Brasilianerin Bia Figueiredo in Shanghai 2007. Außerdem kamen beim zweiten offiziellen Test vor der Saison 07/08 die Schweizerinnen Rahel Frey und Natacha Gachnang zum Einsatz, wobei Letztere auch das Rookie-Training in Brno 2007 absolvierte. Frey wurde daraufhin in Sepang und Mexico City als Rookie eingesetzt. Zu einem echten Renneinsatz einer Frau kam es in der A1GP-Serie allerdings nie.
- Ebenfalls im Rahmen des Rennwochenendes in Dubai wurde zum ersten Mal in der Motorsportgeschichte das revolutionäre A1 Recovery System (auch als Helicopter Wreck Clearance oder Helicopter-based Car Recovery System bezeichnet) angewandt. Hierbei handelte es sich um ein Hubschrauber-gestütztes Abschleppverfahren, bei welchem verunfallte oder mit Defekt stehengebliebene Autos mithilfe eines 50 Meter langen Stahlseiles abtransportiert wurden. Diese Neuerung bot im Vergleich zu den im Motorsport üblicherweise eingesetzten Abschleppfahrzeugen zwei große Vorteile: Die Bergung eines Rennwagens war in wesentlich kürzerer Zeit möglich und gleichzeitig wurden weniger Streckenhelfer benötigt, was die Anzahl der gefährdeten Personen verringerte. Nach dem Einsatz beim A1 Grand Prix of Nations in Dubai durch die Air Zermatt im Jahr 2005 kam dieses System allerdings nicht mehr zum Einsatz.
- Der Geschwindigkeitsrekord eines A1GP-Autos von Lola beträgt 190,6 mph, also ca. 305 km/h. Er wurde im Mai 2007 auf der Rollbahn des Luftwaffenstützpunkts Cottesmore durch A1 Team Irland aufgestellt, am Steuer befand sich die Fifth-Gear-Moderatorin Vicki Butler-Henderson.
Die höchste Geschwindigkeit während eines Rennwochenendes erzielte der Neuseeländer Jonny Reid mit 180 mph (ca. 290 km/h) auf dem Shanghai International Circuit.
Siehe auch
Quellen
- ↑ STRONG SPRINT, FLAT FEATURE FROM BLACK BEAUTY a1nzl.com
- ↑ PowerBoost qualifying returns a1gp.com