Lurgrotte
Lurgrotte
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![]() Eingang zur Lurgrotte bei Semriach | ||
Lage: | Tanneben (Steiermark) | |
Höhe: | 640 m ü. A. | |
Geographische Lage: |
47° 13′ 37,3″ N, 15° 22′ 46,5″ O | |
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Katasternummer | 2836/1a, b | |
Geologie | Schöcklkalk | |
Typ | Wasserhöhle, Tropfsteinhöhle | |
Entdeckung | 1893 | |
Schauhöhle seit | 1933 | |
Beleuchtung | elektrisch | |
Gesamtlänge | ca 5 km | |
Länge des Schau- höhlenbereichs |
ca 2 km |
Die Lurgrotte ist die größte aktive Wasserhöhle Österreichs. Sie liegt etwa 25 km nördlich von Graz und durchquert die Tanneben, ein Karstgebiet zwischen den Orten Semriach und Peggau. Durch sie hindurch fließt der Lurbach von Semriach hinab in das Murtal.
Offiziell entdeckt wurde die Höhle vom italienischen Höhlenforscher Max Brunello am 1. April 1894. Wirklich bekannt wurde die Lurgrotte allerdings erst durch ein Unglück. Am 29. April 1894 stiegen trotz starker Regenfälle sieben Höhlenforscher in die Lurgrotte ein. Durch das ansteigende Wasser wurden sie für neun Tage in der Höhle eingeschlossen. Erst nach einer aufwendigen Rettungsaktion mit über 1000 Helfern, Bergkanppen und Tauchern konnten die Eingeschlossenen lebend geborgen werden.
Am 24. Februar 1927 fand in Frohnleiten eine Versteigerung der Grotte samt einer Gaststätte, zweier Villen sowie 35 359 Quadratmetern Grund statt, an welche die Hoffnung geknüpft war, die Lurgrotte als heimisches Unternehmen erhalten zu können.[1] — Bei der am 8. Juli 1927 am Bezirksgericht Frohnleiten abgehaltenen (weiteren) Versteigerung der Lurgrotte samt ihren ausgedehnten Realitäten aus der Konkursmasse der kaufmännischen Kreditanstalt, A.-G., wurde die Realität dem Weingroßhändler Pezzi zugeschlagen, der die großzügige Ausgestaltung der Lurgrotte und die Errichtung einer Grottenbahn plante.[2]
Die erste Durchquerung der etwa fünf Kilometer langen Höhle gelang im Jahr 1935. In der Folgezeit wurde begonnen, die Lurgrotte mit Hilfe von Stegen und Stollen als Schauhöhle auszubauen. Ab 1962 war es für Besucher möglich, die gesamte Höhle zu durchwandern, bis 1975 bei einem Unwetter Teile der Bauten weggespült wurden. Heute kann die Lurgrotte mit speziellen Führungen von beiden Seiten rund zwei Kilometer weit erforscht werden.

Literatur
- Karl Zweyer: Im Lurloche neun Tage lebendig begraben. Erlebnisse eines Höhlenforschers. Mit einem Vorberichte über die zur Rettung der im Lurloche bei Semriach eingeschlossenen Höhlenforschers unternommenen Arbeiten. HansWagner, Graz 1894.
- Heinrich und Ingrid Kusch: Höhlen der Steiermark. Steirische Verlagsgesellschaft, Graz 1998, ISBN 3-85489-007-9.
- Festschrift Lurgrotte 1894-1994. Landesverein für Höhlenkunde in der Steiermark, Graz 1994.
Einzelnachweise
- ↑ Allerlei. Österreich. Die steirische Lurgrotte wird versteigert. Badener Zeitung, 16. Februar 1927, S. 5 [1]
- ↑ Allerlei. Österreich. Versteigerung der Lurgrotte. Badener Zeitung, 13. Juli 1927, S. 4 f.[2]