Orca da Matança

Die Orca da Matança (oder Orca das Corgas da Matança) ist ein Dolmen, der nach portugiesischem Terminus Anta heißt. Die eingezäunte und mit einer Schautafel versehene Anlage liegt östlich von Viseu bei Fornos de Algodres in der Beira Alta.
Die Orca da Matança wurde in den Jahren 1988 - 1989 ausgegraben und restauriert. Die Tragsteine rechts und links des Zugangs wurden wieder aufgerichtet. Die abgebrochene Oberhälfte des Stirnsteins wurde aufgesetzt. Die Orca ist, wie die nahegelegene Anta da Cunha Baixa ein gutes Beispiel eines so genannten Pfeilergrabes. Die Kammer ist 4 m breit, 3,2 m lang und knapp 3,0 m hoch. Die große Breite wird durch zwei Pfeiler erreicht, die zu beiden Seiten Stirnsteins stehen und die Rückwand bilden.
Die Tragsteine von ca. 4 m Länge, sind über einen Meter tief in den Boden eingetieft. Zwei der neun Tragsteine tragen Verzierungen. Der eine trägt eine eingeritzte schlangenförmige Figur. Der zweite ist mit gepickten flächigen Verzierungen versehen, die allerdings so stark erodiert sind, so dass ihre Deutung Schwierigkeiten bereitet. Die Grabungen haben keinerlei Hinweise auf einen lithischen Gang erbracht. Die Anlage ist im Mittelalter durchwühlt und beschädigt worden.
Gefunden wurden noch ein Mikrolith, zwei Pfeilspitzen aus Feuerstein, eine Perle aus Stein, zwei Steinbeile, die Scherben einer halbkugelförmigen Schale sowie ein anthropomorphes Idol aus Gagat. Die Funde weisen auf die Errichtung der Anlage im Neolithikum (Mikrolith, Steinbeile) und eine Nachnutzung während der Kupferzeit (Idol, Pfeilspitzen mit konkaver Basis).
Literatur
- Thomas G. Schattner (Hrsg.): Archäologischer Wegweiser durch Portugal. Kulturgeschichte der antiken Welt Bd. 74, Philipp von Zabern, Mainz 1998 S. 93 Nr. 114. ISBN 3-8053-2313-1T.