Ole von Beust
Carl-Friedrich Arp Freiherr von Beust, gen. Ole von Beust, (* 13. April 1955 in Hamburg) ist seit 2001 Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. Er ist ein Sohn von Hans-Henning von Beust, Kommodore des Kampfgeschwader Boelcke Nr. 27 von 1938 bis 1941.
Bereits 1971 trat von Beust in die CDU ein und wurde nach dem Abitur am Walddörfer-Gymnasium Hamburg1973 Assistent der Hamburger Bürgerschaftsfraktion der CDU bis zu seinem Studienbeginn 1975. Während seines Studiums der Rechtswissenschaften übernahm er von 1977 bis 1983 den Landesvorsitz der Jungen Union. Seit 1978 ist von Beust Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. 1980 bestand Beust das erste und 1983 das zweite juristische Staatsexamen. Seitdem arbeitet er als selbständiger Rechtsanwalt.
Seit 1992 ist er Mitglied im Landesvorstand der Hamburger CDU, seit 1998 außerdem Mitglied im Bundesvorstand der CDU Deutschlands.
Von Beust wurde 1993 Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion und 1997 Spitzenkandidat der CDU bei der Bürgerschaftswahl, die jedoch gegen Regierungskoalition aus SPD und STATT-Partei unter Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) verloren wurde. Wegen starker Verluste der SPD trat aber auch Voscherau von seinem Amt zurück. Stattdessen bildete Ortwin Runde eine rot-grüne Koalition.
Bei der Bürgerschaftswahl 2001 musste die CDU unter von Beusts Führung zwar Stimmenverluste hinnehmen, konnte jedoch mit der überraschend starken Partei Rechtsstaatlicher Offensive (Schill-Partei) und der FDP eine Koalition bilden. Am 31. Oktober 2001 wurde Ole von Beust zum Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg gewählt.
Ole von Beust kam im August 2003 in die Schlagzeilen, als er nach mehrere Affären um Staatsrat Walter Wellinghausen seinen Innensenator und Stellvertreter Ronald Schill entließ. Laut von Beust versuchte Schill ihn mit der Drohung zu erpressen, von Beusts Homosexualität öffentlich zu machen, und so die Entlassung Wellinghausens zu verhindern. Schill dagegen behauptete, von Beust habe ein Verhältnis mit seinem Freund Roger Kusch (CDU), den er zum Justizsenator ernannt hatte. Dadurch habe er Politik und Privatleben vermischt – was er und Kusch öffentlich bestritten. Von Beusts Homosexualität wurde später durch seinen Vater in einem Zeitungsinterview klargestellt, welches dieser ohne Wissen seines Sohnes, wohl aber mit dessen späterer Billigung, gegeben hatte.
Aufgrund der heftigen Streitereien löste von Beust am 9. Dezember 2003 die Regierungskoalition mit der FDP und der Schill-Partei auf. Zugleich kündigte er Neuwahlen für das Jahr 2004 an. Die Parteivorsitzende der CDU Angela Merkel begrüßte diese Entscheidung. Die Wahlen zur Hamburger Bürgerschaft am 29. Februar 2004 endeten mit einem Wahlsieg der CDU (47,2%), welche damit erstmals die absolute Mehrheit in Hamburg erreichte.
Erster Bürgermeister von Hamburg:
Rudolf Petersen |
Max Brauer |
Kurt Sieveking |
Paul Nevermann |
Herbert Weichmann |
Peter Schulz |
Hans-Ulrich Klose |
Klaus von Dohnanyi |
Henning Voscherau |
Ortwin Runde |
Ole von Beust |