Zum Inhalt springen

Saskia Hölbling

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Februar 2010 um 22:19 Uhr durch XenonX3 (Diskussion | Beiträge) (QS+). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Dieser Artikel wurde am 8. Februar 2010 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: Bitte entschwurbeln. XenonX3 - (:±) 21:19, 8. Feb. 2010 (CET)
Datei:Bild Saskia Hoelbling0.jpg
Saskia Hölbling

Saskia Hölbling (* 6. März 1971 in Wien) ist österreichische Choreografin und Tänzerin (zeitgenössischer Tanz)

Leben und Werk

superposition corps

Ihre ersten Stücke stammen bereits aus der Zeit ihres Studiums am Konservatorium der Stadt Wien in den Jahren 1991 bis 1995. Anschließend setzte sie bis 1997 ihre Ausbildung an der von Anne Teresa De Keersmaeker geleiteten Tanzakademie P.A.R.T.S. in Brüssel fort. 1996 erhielt sie ein danceWeb-Stipendium und 2001 ein Stipendium für Atelier du Monde/Montpellier Danse 2001. 1995 gründete Hölbling ihre Kompanie DANS.KIAS. Seit damals zählt sie zu den wenigen österreichischen Choreographinnen mit einer eigenständigen Kompanie. Etwa 20 Stücke hat sie für ihre in Wien ansässige Truppe geschaffen, wobei sie Wert darauf legt, über einen längeren Zeitraum und mehrere Produktionen hinweg mit Künstlerkollegen wie Max Steiner, Andrea Stotter, Anne Juren und Stephen Thompson im Bereich Tanz, Doron Goldfarb für Video, Reto Schubiger und Krisha für Licht, Gilles Amalvi für künstlerische Beratung und Heinz Ditsch für die Musik zusammenzuarbeiten.

Saskia Hölbling schuf ebenfalls Choreografien zu bestehender zeitgenössischer Musik. In Kollaboration mit der Wiener Taschenoper entstanden 2002 die Inszenierungen der beiden Musiktheaterproduktionen Combattimento di Tancredi e Clorinda von Claudio Monteverdi und A-Ronne von Luciano Berio. 2004 entwickelte sie eine Choreografie mit vier Tänzern für die interaktive Live-Performance Labyrinth in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Wolfgang Mitterer und dem Videokünstler Alexej Paryla. 2009 arbeitete sie abermals mit der Wiener Taschenoper zusammen und inszenierte drei weitere Arbeiten von Luciano Berio: Naturale, Visage und Sequenza V.

Daneben kollaboriert sie immer wieder mit Künstlern anderer Sparten, wie 2005, als Hölbling für das Projekt Philosophy on Stage des Philosophen Arno Böhler und der Schauspielerin Susanne Ganzer] die Lektüre-Performance Vom Sinn des Sinns beitrug. 2008 kreierte sie zusammen mit dem französischen Tänzer und Choreografen Fabrice Ramalingom das Duett fiction in between. 2009 führte Hölbling erstmals Theaterregie und brachte mit Studenten des Max Reinhardt Seminars Die Hamletmaschine (von Heiner Müller) auf die Bühne.

Als Tänzerin wirkte Saskia Hölbling nicht nur in eigenen Stücken, sondern auch in Arbeiten von Bob Wilson (USA), der Kompanie W. Dorner (Österreich), Laurent Pichaud (Frankreich) und Benoît Lachambre (Kanada) und anderen. Neben Einladungen aus dem Ausland hält sie auch Workshops am Konservatorium der Stadt Wien im Bereich „Zeitgenössischer Tanz“ oder gibt Blockseminare am Max Reinhardt Seminar für Schauspieler.

Ein Artist in Residence Programm im Wiener DANS.KIAS-Studio (2007–2009) bot jungen Choreografen die Möglichkeit, ihre neuen Stücke zu erarbeiten. Im Juni 2009 fungierte Hölbling als Mentorin und übernahm das Coaching für junge Choreografen im Rahmen von Stückwerk09 am Tanzquartier Wien.

Schaffen und Ausrichtung

Saskia Hölbling beim von ihr kreierten Labyrinth

Schon in ihrer Duras-Trilogie (1996–1998) legte sie besonderes Augenmerk auf Zeitabläufe und Atmosohären sowie präzise Musik- und Tanzregie. 2000 erhielt sie den Prix d’Auteur du Conseil Général de Seine-Saint Denis/Bagnolet für Do your desires still burn und 2002 wurde ihr der Österreichische Tanzproduktionspreis für other feature zuerkannt.

Im Rahmen der Eröffnung des Tanzquartiers Wien präsentierte sie 2001 ihr Solo rrr… („reading, readings, reading“), das sie gemeinsam mit dem Choreografen Benoît Lachambre und dem Videokünstler Laurent Goldring erarbeitet hatte.

Während sie in intent/frame I und II (2000 und 2001) noch mit kleinen zwischenmenschlichen Bezügen und Verhaltensmustern arbeitete, beschritt sie mit other feature (2002) einen neuen Weg, indem sie den nackten menschlichen Körper als bewegliche, organische Masse begriff und seine Gesten abstrahierte. Es war der Beginn einer Entdeckungsreise durch die inneren Welten des Körpers, die mit dem Solo exposition corps (2003) und superposition corps (2004) fortgesetzt wurde. In secret sight (2009) dagegen werden die Zwischenräume und Linien zwischen den Körpern betrachtet und ausgelotet, ohne den entstehenden Bewegungen und Gesten eine Hierarchie zu gestatten. In pictographic events (2010) schließlich wird mit einem größeren Pool an Zeichen und Körperbildern gearbeitet, die in einer comic-strip-artigen Anordnung und unterschiedlichen Abfolgen immer weniger eindeutig zu deuten sind und damit das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft von hinten aufrollen.

Auszeichnungen

  • 2000: Prix d’auteur du conseil général de la Seine-Saint-Denis/ Bagnolet für „Do your desires still burn“
  • 2002: Österreichischer Tanzproduktionspreis für „other feature“

Werke/Projekte

exposition corps
cat freeze 2
superposition corps
Choreografien für DANS.KIAS
  • Duras-Trilogie (1995–1997)
  • Do Your Desires Still Burn (1998)
  • Distance.Two.Near (1999)
  • Chat Gap (1999)
  • in.tent//frame 1 (2000)
  • in.tent//frame 2 (2001)
  • other feature (2002)
  • exposition corps (2003)
  • superposition corps (2004)
  • Your body is the shoreline (2005)
  • Jours Blancs (2006)
  • F on a pale ground (2007)
  • cat in a deep freeze, bzw. cat freeze 2 (2007)
  • secret sight (2008)
Gastchoreografien
  • out.of.between (1999) für das Wiener Staatsopernballett
  • emerge behind your eyes (2000) für das TanzTheaterWien
Kollaborationen
  • rrr… (2001) – ein Solo, das in Zusammenarbeit mit Benoit Lachambre/CAN (künstlerische Leitung) und Laurent Goldring/F (Video Ausstellung) für die Eröffnung des Tanzquartier Wien entsteht
  • philosophy on stage (2005) – ein Projekt initiiert vom österreichischen Philosophen Arno Böhler und der Schauspielerin Susanne Granzer.
  • fiction in between (2008) - ein Duett, das sie gemeinsam mit Fabrice Ramalingom/F choreographiert und performt.
Inszenierungen
  • 2002: Inszenierung/Regie von für das Festival Wien Modern (Dirigent: Peter Rundl/D) - eine Produktion der Taschenoper Wien in Kooperation mit DANS.KIAS
  • 2004: Musiktheaterprojekt Labyrinth, eine Zusammenarbeit von Wolfgang Mitterer (Musik), Alexej Paryla (Video) und Saskia Hölbling (Tanz) - eine Produktion der Wiener Taschenoper in Kooperation mit DANS.KIAS
  • 2009: Inszenierung dreier Stücke von Luciano Berio: Naturale, Visage und Sequenza V im Neuen Saal des Wiener Konzerthauses unter dem Titel “Berio in Bewegung” - eine Produktion der Wiener Taschenoper in Kooperation mit DANS.KIAS
  • 2009: Inszenierung des Theaterstücks Hamletmaschine von Heiner Müller, eine Theaterregiearbeit im Auftrag des Max Reinhardt Seminars für die Studenten des 3. Jahrgangs
Dokumentationen
  • 2006: DANS.KIAS.DOC, eine Dokumentation der künstlerischen Arbeit auf DVD.