Figuren in Tolkiens Welt
Die von J. R. R. Tolkien geschaffene Fantasy-Welt Mittelerde ist von einer Vielzahl von Menschen, Elben, Hobbits und anderen Rassen bewohnt. Mittelerde ist Handlungsort der Romane Der kleine Hobbit, Der Herr der Ringe und Das Silmarillion.
Ilúvatar
Der Göttervater Mittelerdes, auch Eru genannt.
Ainur
Von Ilúvatar erschaffene Heilige. Sie werden in verschiedenen Melodien gelehrt und musizieren zuletzt alle zusammen eine "Große Musik". Durch diese Musik wird Arda (die Welt) erschaffen.
Valar
Die Valar sind Ainur, die sich auf die Welt begeben, um sie zu gestalten. Hierzu nehmen sie Gestalt an. Acht der Valar, die Aratar sind besonders Mächtig und finden in den Geschichten immer wieder Erwähnung: Manwe, Varda, Ulmo, Yavanna, Aule, Mandos, Nienna und Orome. Manwe ist der König der Valar.
Melkor ist in dieser Liste nicht enthalten, obwohl er zu den mächtigsten der Valar gehört.
Die Valar gestalten die Welt nach dem Willen von Ilúvatar.
Melkor
Von den Elben wird er Morgoth genannt, den Dunklen Feind der Welt. Er wendet sich sehr früh gegen das Werk Ilúvatars. Schon als Ainur bringt er Misstöne in die Große Musik ein und legt damit das Fundament für die dunkeln Seiten von Mittelerde.
Er zerstört ständig die Werke der anderen Valar und schafft die bösen Geschöpfe der Welt. Viele Maiar, Elben und Menschen werden von Ihm verführt oder durch Knechtschaft in seine Dienste gezwungen.
Zum Ende des ersten Zeitalters wird Melkor nach dem Krieg des Zorns von Manwe seiner Gestalt beraubt und in die Leere verbannt. Auf Mittelerde bleiben aber noch viele seiner Diener erhalten (unter anderem auch Sauron), die weiterhin den Willen Morgoths umsetzen.
Maiar
Helfer der Valar, von gleicher Art wie diese, doch minderen Ranges.
Sauron
Sauron ist ursprünglich ein Maia, ein Helfer der Valar (der Götter). Er wird aber dann von Morgoth (Melkor), dem bösen Valar verführt. Bei dessen Sturz in die Außenwelt entkommt Sauron und beginnt in Mittelerde seine Ränke zu schmieden. Er verführt Menschen und Zwerge, wird aber schließlich von Númenorern, einem Menschenvolk, gefangen. Durch List gelingt es ihm, Númenor gegen die Valar selbst aufzuhetzen.
Gegen Ende des 2. Zeitalter baut er ein neues Heer auf, wird aber von Ereinion Gil-galad, einem Elben, und Isildur, einem Menschen, in einer Schlacht besiegt, und das 3. Zeitalter beginnt. Doch Sauron entkommt und beginnt von neuem, seine Macht aufzubauen. Dies mündet schließlich im großen Ringkrieg, der im Herrn der Ringe aufgezeichnet ist.
Balrog
Balrogs sind, wie Sauron, von Morgoth, dem bösen Valar, verführte Maiar (Göttergehilfen), denen er die Gestalt von gehörnten und feurigen Wesen gab. Nach dem Sturz Morgoths verkrochen sie sich in die tiefsten Abgründe. Als die Zwerge die Minen von Moria immer tiefer in die Erde gruben, weckten sie einen von ihnen auf. Auf diesen Balrog traf Gandalf, als er mit den Gefährten durch die Minen von Moria ging.
Zauberer
Die Zauberer (Istari) sind Maiar in der äußeren Erscheinungsform von Menschen, die allerdings kaum oder gar nicht altern. Sie erschienen zu fünft im dritten Zeitalter im Westen Mittelerdes, geschickt von den Valar aus Westernis, damit sie gegen Sauron vorgehen können, sollte dieser wiederaufstehen. Erwähnung finden lediglich Gandalf, Radagast und Saruman.
siehe auch: Zauberer
Gandalf
Gandalf ist eine der Hauptfiguren im Epos Der Herr der Ringe. Gandalf ist ein Maia, ein Helfer der Valar. Die einfachen Menschen nehmen ihn meist als "Zauberer" wahr.
Gandalf ist bei den Völkern und in den Landstrichen Mittelerdes unter unterschiedlichen Namen bekannt: Diener des geheimen Feuers, Gandalf Sturmkrähe, Grauer Pilger, Graurock, Mithrandir, Tharkûn, Incánus, Láthspell oder einfach Wanderer. Olórin war sein Name im Segensreich Aman, bevor er nach Mittelerde geschickt wurde.
Gandalf der Graue stürzt gegen Ende des ersten Bandes "Die Gefährten" in den Minen von Moria mit einem Balrog kämpfend in einen Abgrund. Im zweiten Band kehrt er als "Gandalf der Weiße" zurück.
Radagast
Von Radagast ist in Tolkiens Geschichten nur selten zu lesen. Er ist weniger mächtig und weise als Saruman und Gandalf. Sein Spezialgebiet sind Flora und Fauna (speziell Vögel) von Mittelerde.
Auch bekannt als Freund der Tiere bzw. Radagast der Braune. Einer der fünf Istari, genau wie Gandalf, Saruman, und den beiden Blauen Zauberern (Ithryn Luin).
In Quenya lautet sein Name Aiwendil: Zähmer der Tiere - speziell Vögel.
Saruman
Saruman der Weiße war ursprünglich der größte der Zauberer und auch Anführer des weißen Rates. Später aber wurde er von der Gier nach der Macht des Ringes zum Verrat veranlasst; er residiert im Orthanc, einem monolithischen Turm in Isengard.
Elben
Die Erstgeborenen, von Ilúvatar geschaffen, sie kamen vor den Menschen in die Welt. Sie haben das Vorrecht der Unsterblichkeit. Daher ist es ihnen bestimmt, in Aman, den Unsterblichen Landen zu leben und viele verlassen Mittelerde per Schiff, meist von den Grauen Anfurten aus, um dorthin zu segeln. Bis zum heutigen Tage haben sie alle die Gestade Mittelerdes verlassen.
siehe auch: Elben
Legolas
Legolas ist einer der neun Gefährten, die den Einen Ring nach Mordor bringen sollen. "Legolas" ist elbisch für "Grünblatt". Legolas ist der Sohn von Thranduil, dem Herren des Düsterwaldes.
Elrond
Elrond (geboren 525 im ersten Zeitalter in den Häfen von Sirion) ist einer der ältesten Geborenen zur Zeit des Herrn der Ringe. Er ist Sohn von Eärendil und Elwing und wird, wie sein Bruder Elros, vor die Wahl gestellt, ob er Elb oder Mensch sein soll. Er entscheidet sich für ersteres, anders als sein Bruder, der mit den Menschen auf die Insel Numenor zieht. In den Unruhen um Eregion im zweiten Zeitalter zieht Elrond sich in ein Tal im Nebelgebirge zurück und gründet dort Bruchtal im Jahr 1697. 109 im dritten Zeitalter heiratet er und wird Vater von Elladan, Elrohir und Arwen. Er wird Mitglied des weißen Rates. Im Ringkrieg spielt er eine wichtige Rolle. Er leitet den Rat von Elrond in seinem Haus, sorgt für Entsendung der Dunedain zur Unterstützung Gondors und greift selber in den Kampf in seiner Region ein. Nach Ende der Kriege verlässt er Mittelerde Richtung Aman.
Luthien
Luthien, Tochter des Elbenkönigs Thingol und der Maia Melian, lebte im ersten Zeitalter Mittelerdes. Größere Bedeutung innerhalb der Mythologie Tolkiens erfährt sie durch ihre Beteiligung an der Beschaffung eines Silmarils aus der Krone des dunklen Valar Morgoth, ihre Hochzeit mit dem Menschen Beren, die das Geschlecht der Halbelben begründet, und ihre Annahme der Sterblichkeit um ihres verstorbenen Mannes Beren willen.
Feanor
Feanor war der älteste Sohn Finwes und das einzige Kind von Finwe und Miriel; er war Halbbruder Fingolfins und Finarfins, Gemahl von Nerdanel, Vater von Maedhros, Maglor, Celegorm, Caranthir, Curufin, Amrod und Amras. Er gilt als der größte der Noldor und ihrer Rebellion und war der Erfinder der feanorischen Schrift sowie Schöpfer der Silmarilli. Er fiel in Mithrim in der Schlacht Dagor-nuin-Giliath.
Sein Name war auch Curufinwe (von curu, Geschicklichkeit), und diesen Namen gab er selbst seinem fünften Sohn, Curufin; doch wurde er immer mit dem ihm von seiner Mutter gegebenen Namen Feanáro, Feuergeist, gerufen, der im Sindarin die Form Feanor erhielt.
Menschen
Die Menschen traten mit dem Aufgehen der Sonne in die Welt. Sie waren sterblich (anders als die Elben) und sogar für Zwerge zu kurzlebig. Ihr größter Vorteil war jedoch, dass sie sich schnell vermehrten (aber nicht so schnell wie Orks). Bald bevölkerten sie den Osten (Ostlinge oder schwarze Menschen). Dort wurden sie jedoch von bösen Mächten unterjocht und einige flohen in den Norden und Westen, wo sie die Reiche Beleriands und Noldors erreichten. Sie wurden "Edain" (= das zweite Volk) genannt.
Beren
Beren, Sohn des menschlichen Helden Barahir und seiner Frau Emeldir, war der erste Mensch, der mit Luthien eine Elbin zur Frau gewann. Dazu musste er auf Geheiß des Brautvaters, des Elbenkönigs Thingol, allerdings zunächst eine unlösbar scheinende Aufgabe erfüllen, die Beschaffung eines Silmarils aus der Krone des dunklen Valar Morgoth. Zusammen mit Luthien gelang es ihm, dieses Ziel zu erreichen, er wurde aber wenig später durch den Wolf Carcharoth getötet. Als erster und einziger Mensch kehrte er durch Fürsprache seiner Frau Luthien, die dafür ihre eigene Unsterblichkeit aufgab, von den Toten zurück.
Aragorn
Aragorn, Sohn des Arathorn, Nachfahre von Isildur, ein Dúnedain-Fürst. Er ist Erbe der Königswürde von Númenor. Bevor er zu der Gemeinschaft stößt und später seinen rechtmäßigen Platz beansprucht, trifft er als Waldläufer unter dem Namen Streicher auf die Hobbits.
Boromir
Boromir ist Dúnedain-Fürst von Gondor. Er wurde 2978 (3. Zeitalter) als ältester Sohn Denethors II. (Truchsess von Gondor) geboren. Nach einem prophetischen Traum (den auch sein jüngerer Bruder Faramir träumte), zog er nach Bruchtal (Rivendell) um ihn sich deuten zu lassen. Als ältester Sohn und Erbe des Truchsessen trug er das Horn von Gondor. Er begleitete die Gemeinschaft des Ringes bis zu den Rauros-Fällen, wo es bei einem Streit zwischen ihm und Frodo zum Bruch der Freundschaft kam. Boromir versuchte dies wieder gut zu machen und verlor sein Leben tapfer im Kampf gegen Orks bei der Verteidigung von Merry und Pippin. Er wurde in einem Boot bestattet, zusammen mit seinen Waffen, den Waffen der Gegner und dem in zwei Teile zerborstenen Horn. Sein jüngerer Bruder sah ihn später auf dem Anduin gen Westen treibend.
Zwerge
Die Zwerge wurden vom Vala Aule, dem Schmied, noch vor den Elben und Menschen erschaffen. Aule war ungeduldig und wollte nicht auf die Kinder Ilúvatars warten, um Schüler für seine Kunst zu bekommen. Er erschuf sie daher im Geheimen. Es werden damit die sieben Väter der Zwerge erschaffen.
Ilúvatars adoptiert die Zwerge als seine eigenen Kinder und haucht ihnen einen eigenen Willen ein, nachdem er erkennt, dass Aule bereit ist, seine Geschöpfe zu opfern. Sie dürfen aber erst nach den erstgeborenen Kindern (den Elben) die Welt erblicken. So legt Aule die Zwerge unter der Erde zum Schlafen und weckt sie erst nach dem erscheinen der ersten Elben wieder auf.
Er erschuf die Zwerge stark und unnachgiebig, damit sie Melkor widerstehen können. Sauron schafft es z.B. nicht sie mit den Ringen der Macht zu verführen, wie die Menschen.
Zwerge leben erheblich länger als Menschen, aber nicht ewig. Was nach ihrem Tod passiert ist unklar: Entweder werden sie wieder zu Stein, aus dem Aule sie geschaffen hat oder sie werden in einem gesonderten Raum von Mandos' Hallen neben den Elben und Menschen gesammelt, bis das Ende der Welt hereinbricht.
siehe auch: Zwerg
Hobbits
siehe: Hobbit
Gollum
Gollum, oder auch Smeagol, gehört nach einer Vermutung des Zauberers Gandalfs ebenfalls der Familie der Hobbits an. Im ersten Band von der Herr der Ringe wird dargelegt was alles über Gollum und seinen Werdegang bekannt ist. Bei Elronds Rat in Bruchtal erzählt Gandalf alles was er über Smeagol, wie er in früheren Zeiten als Hobbit geheißen hat, herausgefunden hat, und zwar auch wie er in der Altvorderenzeit in den Besitz des Einen Ringes kam, und wie es danach mit ihm weiterging.
Ents
Ents, auch Baumhirten genannt, wurden geschaffen, um die Pflanzen (Olvar), insbesondere die Bäume, vor Elben und Menschen zu beschützen. Obwohl sie über zwei Beine, zwei Arme, ein Gesicht, etc. verfügen sehen sie Bäumen zum verwechseln ähnlich, außer sie bewegen sich gerade. Ents verfügen über ein sehr lange Lebensspanne, die sogar die der meisten Bäume überragt. Viele verbleiben lange Zeit reglos an einer Stelle, einige werden bäumisch. Auf der anderen Seite gibt es viele Bäume, die von den Ents eine Sprache erlernen, eigene Stimmen bekommen und in gewisser Weise entisch werden. Diese Bäume werden Huorns genannt.
In der Zeit des Ringkrieges leben im Wald Fangorn (benannt nach dem Ältesten unter ihnen) nur noch Ent-Männer. Über das Schicksal der Ent-Frauen ist nichts bekannt. Allerdings gibt es einige Hobbits die sagen, sie hätten im Norden des Auenlands laufende Bäume gesehen...
Im Ringkrieg halten sich die Ents neutral, da Wälder die Reiche der Menschen im Allgemeinen überdauern. Erst als Sarumans Orks Bäume des Fangorn roden greifen sie in das Geschehen ein.
Orks
Melkor, der von den Elben Morgoth genannt wird, versklavte viele Elben. Er folterte sie über eine lange Zeit und züchtete aus Ihnen das elende Volk der Orks.
Die Orks sind von Hass auf ihren Meister erfüllt, der sie erschaffen hat. Sie folgen ihm allerdings, weil sie große Furcht vor ihm haben.
Orks sind das Gegenstück zu den Elben. Sie sind der verbitterste Feind der Elben und Menschen.
siehe auch: Ork
Uruk-Hai
Diese vom Zauberer Saruman geschaffen Hybride sind eine mit magischen Mitteln erschaffene Kreuzung aus Menschen und Orks. Sie fürchten im Gegensatz zu den Orks kein Licht, sind viel größer und ausdauernder, dabei brutal und äußerst gewalttätig. Kannibalismus ist bei ihnen an der Tagesordnung. Ihre wesentliche Rolle spielen sie im zweiten Band "Die zwei Türme" beim Sturm auf die Festung Helms Klamm.
Drachen
Im zweiten Zeitalter verlässt das erste mal ein Feuerdrache des Nordens (Urulóki) die Tore von Angband (die Festung von Morgoth/Melkor): Glaurung. Dieser Drache hat noch keine Flügel, wie die späteren Generationen und wird daher auch als Großer Wurm betitelt.
Drachen haben ein sehr hohes Lebensalter, so war Glaurung schon einhundert Jahre alt, als er sich das erste mal zeigte. In diesem Alter hatte er kaum die Hälfte seiner späteren Größe erreicht.
Ihre tödlichste Waffe ist das speien von Feuer. Sie verbrennen alles, was sie in iherer Umgebung finden können. Drachen haben aber auch Spass daran sich mit Menschen oder Elben zu unterhalten, um sie zu verzaubern. Durch die Sprache ziehen sie ihr Opfer in ihren Bann und können es dadurch Manipulieren. Nur ein sehr starker Wille und ein gefestigter Charakter kann einem Drachen wiederstehen.
Auch ein toter Drache hat noch seine Gefahren: Sein Blut ist giftig und verbrennt alles, was mit ihm in Berührung kommt.
Die Lieblingsbeschäftigung eines Drachen liegt darin, Menschen, Elben und Zwerge zu überfallen, alle zu töten, die Umgebung durch Feuer zu verwüsten, alle Schätze zu einem Berg zusammenzutragen und sich auf ihrem Schatz auszuruhen.
siehe auch: Drache (Mythologie)
Andere Wesen
Olifant
Ein Olifant ist ein elefantenähnliches Wesen, das von den Haradrim (Südlingen) als "Krieggerät" mitgebracht wurde, um Sauron im Kampf gegen Gondor zu unterstützen. Im Buch wird einer dieser Olifanten von Samweis Gamdschie gesehen (was er sich schon immer gewünscht hatte), und er verfasst auch später ein Gedicht darüber.
J.R.R. Tolkien hat sich das Wort "Olifant" aus der Geschichte (ca. 10. Jahrhundert) entliehen, dazu siehe auch: Olifant.
Ungoliant
Ungoliant war eine große Spinne, die mit Melkor die zwei Bäume von Valinor vernichtete. Ihre Nachkömmlinge sind die Riesenspinnen.