Pont du Gard
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Der Pont du Gard ist ein römischer Aquädukt im Süden Frankreichs, nahe der Ortschaft Remoulins im Département Gard.
Name
Pont du Gard bedeutet wörtlich übersetzt Brücke über den Gard, wobei es sich beim "Gard" um einen Fluss handelt. Dieser Fluss, der auch dem Département seinen Namen gab, existiert unter diesem Namen nicht (mehr). Heutzutage heißt der Fluss, den der Pont du Gard überquert und der aus zahlreichen Nebenflüssen (frz.: gardon) entstand, selbst bis zu seiner Mündung Gardon.
Geschichte
Der pont wurde kurz vor der christlichen Zeit erbaut. Er war Teil eines fast 50 km langen Aquädukts, der Wasser von den Quellen nahe Uzès zur römischen Stadt Nemausus (Nîmes) transportieren sollte. Der gesamte Aquädukt hatte ein Gefälle von 34 cm/km. Der pont selbst wurde gebaut, um das Wasser über das Tal des Flüsschens Gardon zu bringen. Etwa 20.000 Kubikmeter Wasser flossen täglich über den Pont nach Nîmes.
Seit dem 4 Jahrhundert wurde seine Pflege zusehends vernachlässigt, Ablagerungen füllten bis zu zwei Drittel des Wasserkanals. Im 9. Jahrhundert wurde der Pont dann unbrauchbar und die Menschen der Umgebung begannen, seine Steine für ihre Zwecke zu nutzen.
Vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert wurde der Pont du gard als Straßenbrücke genutzt, um den Fluß zu überqueren. Die Pfeiler der zweiten Ebene wurden verjüngt, um den Verkehrsfluss zu erleichtern - eine Herausforderung für die Stabilität des Baus! 1702 wurden die Pfeiler wieder in Stand gesetzt, 1747 eine neue Brücke just neben dem Aquädukt auf Höhe der ersten Ebene errichtet, damit der Verkehr weiter fließen konnte, ohne den römischen Bau weiter zu beschädigen.
Der Pont du Gard wurde 1985 in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen.
Daten und Fakten

Der Pont du Gard ist 49 m hoch, auf drei Ebenen gebaut, wobei die oberste 275 m lang ist.
- Unterste Ebene: 6 Bögen, 142 m lang, 6 m dick, 22m hoch
- Mittlere Ebene: 11 Bögen, 242 m lang, 4 m dick, 20 m hoch
- Oberste Ebene: 35 Bögen, 275 m lang, 3 m dick, 7 m hoch
Die unterste Ebene trägt eine Straße, die oberste eine Wasserleitung, die 1,8 m hoch und 1,2 m breit ist und ein Gefälle von 0,4 Prozent aufweist.