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Eitel Friedrich II. (Hohenzollern)

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Eitel Friedrich II. Graf von Zollern

Eitel Friedrich II. von Hohenzollern (* 1452; † 18. Juni 1512 in Trier) war Graf in der Grafschaft Hohenzollern und gehörte der schwäbischen Linie der Hohenzollern an. Er war unter der Bezeichnung Kammerrichter der erste Präsident des Reichskammergerichts. Als enger Freund des Königs und späteren Kaisers Maximilian I. von Habsburg gewann er großen Einfluss in der Reichspolitik. Außerdem gelang es ihm, seinen eigenen Besitz zu festigen und auszubauen.

Annäherung an die fränkisch-burggräflichen Hohenzollern

Eitel Friedrich II., der erbberechtigte Sohn des Jobst Nikolaus I. (1433–1488), näherte sich, dem Kurs des Vaters folgend, der fränkisch-burggräflichen Linie der Hohenzollern an. Er lebte zur Regierungszeit seines Vaters lange am Hof des Kurfürsten Albrecht Achilles. Für Brandenburg war er seit 1481 als Hauptmann der Herrschaft Krossen (östlich der Oder) tätig. 1483 wurde er brandenburgischer Rat, später Verweser von Kottbus und Züllichau. 1482 heiratete er in Berlin Magdalena von Brandenburg. So bildeten die verschiedenen Linien der Hohenzollernfamilien zu dieser Zeit eine gewisse Einheit. Kurfürst Albrecht Achilles, der selbst Besitzungen in Schwaben hatte, bot den schwäbischen Hohenzollern auch Schutz gegen die mächtigen Grafen von Württemberg, die lange eine Bedrohung für den schwäbischen Familienzweig gewesen waren.

Annäherung an Habsburg

Eitel Friedrich II., ein Freund Maximilians I., lehnte sich an Habsburg an und gewann so großen Einfluss auf die Reichspolitik. So leistete er für seinen König diplomatische Dienste und kämpfte für ihn in den Niederlanden. Da er dem König als Kammerrichter gedient hatte, wurde er zum Präsidenten des 1495 neu eingerichteten Reichskammergerichts. 1497/98 wurde Eitel Friedrich II. in den österreichischen Hofrat berufen. Er bekam auch den Orden vom Goldenen Vlies verliehen.

Nachkommen

Grabplatte Eitel Friedrichs II. und seiner Gemahlin

Aus der Ehe von Eitel Friedrich II. und Magdalena von Brandenburg gingen folgende Kinder hervor:

  • Wolfgang (1483/84-1517), Graf von Hohenzollern
∞ ca. 1503 Prinzessin Rosine von Baden (1487–1554)
  • Wandelberta (ca. 1484-1551)
∞ 1507 Graf Albrecht III. von Hohenlohe-Weikersheim († 1551)
∞ 1513 Anastasia von Stoffeln († 1530)
  • Maria Salome (1488–1548)
∞ 1507 Graf Ludwig XV. von Oettingen († 1557)
∞ 1515 Johanna von Witthem († 1544)
  • Anna (1496-1530), Nonne

Stiftungen

1505 stiftete Eitel Friedrich II. das Kollegiatstift Hechingen. Dort befindet sich auch die Grabplatte, auf der er und seine Gemahlin zu sehen sind.

Literatur

  • Martin Dressel: Graf Eitelfriedrich II. von Zollern (1452 - 1512). Ges. für Reichskammergerichtsforschung, Wetzlar 1995
  • Wolfgang Neugebauer: Die Hohenzollern. Anfänge, Landesstaat und monarchische Autokratie bis 1740 (Band 1), Stuttgart, Berlin, Köln 1996.


VorgängerAmtNachfolger
Jobst Nikolaus I.Graf von Hohenzollern
1488-1512
Eitel Friedrich III.