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ETBE

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Strukturformel von Ethyl-tert-butylether
Allgemeines
Name Ethyl-tert-butylether
Andere Namen
  • Ethyl-tertiär-butylether
  • ETBE
  • 2-Ethoxy-2-methylpropan
  • tert-Butylethylether
Summenformel C6H14O
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 637-92-3
PubChem 12512
Wikidata Q424480
Eigenschaften
Molare Masse 102,18 g·mol−1 [1]
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,74 g·cm−3 [1]

Schmelzpunkt

−94 °C [1]

Siedepunkt

73 °C [1]

Dampfdruck

173 hPa (25 °C) [1]

Löslichkeit

wenig in Wasser (12 g·l−1 bei 25 °C) [1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

ETBE
Kurzbeschreibung Klopfschutzmittel für Ottokraftstoffe
Eigenschaften
Aggregatzustand flüssig
Oktanzahl

117 ROZ[2], 101 MOZ [2]

Flammpunkt

−19 °C [1]

Explosionsgrenze 1,2–7,7 Vol.-% [1]
Sicherheitshinweise
UN-Nummer

1179

Gefahrnummer

33

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Ethyl-tert-butylether (ETBE), nach IUPAC eigentlich korrekt tert-Butylethylether, ist eine chemische Verbindung, die zur Gruppe der Ether gehört. Sie besteht aus einem Isobutyl-Rest mit einem über eine Etherbindung verknüpften Ethyl-Rest am tertiären Kohlenstoffatom des Isobutyls. ETBE ist ein Mittel zur Erhöhung der Oktanzahl bei Ottokraftstoff.

Eigenschaften

ETBE ist eine farblose Flüssigkeit, die nicht mit Wasser mischbar ist.

Herstellung

Die Herstellung erfolgt durch säurekatalysierte Addition von Ethanol an die Doppelbindung des Isobuten:

Synthese von Ethyl-tert-butylether aus Isobuten

Verwendung

ETBE wird analog zu Methyl-tert-butylether (MTBE) zur Verbesserung der Klopffestigkeit dem Ottokraftstoff zugesetzt (maximal 15  Vol.-%). MTBE wird aus fossilen Rohstoffen erzeugt. ETBE dagegen kann z. B. aus fossilem Isobuten und Ethanol aus nachwachsenden Rohstoffen (Bioethanol) erzeugt werden.

In der EU hat gemäß der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (EG) bis 2020 ein Beimischung von Biokraftstoff zum konventionellen Kraftstoff in Höhe von 10 % (des Energiegehalts) verbindlich zu erfolgen. In der BRD wird durch das Biokraftstoffquotengesetz (BioKraftQuG) bis 2015 eine Beimischungsquote von 8 % festgelegt. Für das Jahr 2009 gilt eine Quote von 5,25 %. Durch den Bioethanol-Anteil in "Bio-ETBE" kann dieser zu 47 % als Biokraftstoffbeimischung gewertet werden. ETBE ist teurer als Bioethanol. Die Beimischung zu Motorenbenzin erfolgt daher nur, wenn aus technischen Gründen (z. B. fehlende Beimischungstechnik) kein Bioethanol verwendet werden kann oder wenn höherwertige Benzinvarianten produziert werden sollen (Oktanzahl von ETBE ist höher als die von Ethanol).

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j Eintrag zu Ethyl-tert-butylether in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  2. a b Oktanzahlen