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Bernhard Ehlen

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Bernhard Ehlen 2007

Bernhard Ehlen SJ ( * 5. März 1939 in Berlin) ist ein deutscher Jesuit und Gründer der Ärzte für die Dritte Welt.

Leben

1958 trat Bernhard Ehlen in den Jesuitenorden ein. Nach dem Abitur am Canisius-Kolleg Berlin studierte er Philosophie, Theologie und Pädagogik und wurde 1968 zum Priester geweiht. Er lebt derzeit im Ignatiushaus in Frankfurt.[1]

Nach der Priesterweihe war er von 1970 bis 1971 als Religionslehrer am Canisius-Kolleg Berlin, bis 1975 als Jugendseelsorger in Hannover, bis 1981 als Lehrer und in der Jugendarbeit in Berlin tätig und bis 1983 als Lehrer und Jugendseelsorger in Hamburg. 1981 schloss er sich zudem dem Komitee Cap Anamur an und arbeitete als Projektkoordinator in Flüchtlingslagern in Somalia.

Aus diesen Erfahrungen entstand seine Idee zu der Hilfsorganisation „Ärzte für die Dritte Welt“, die er 1983 gründete. Seitdem arbeitete Bernhard Ehlen als deren Geschäftsführer. Für diese Aufgabe stellte ihn sein Orden im Sinne der Option für die Armen frei. Ab 1986 war er Mitglied im vierköpfigen Vorstand der „Ärzte für die Dritte Welt“.

Nachdem sich 2005 ein Missbrauchsopfer Ehlens aus der Zeit seiner Jesuitenarbeit und unter der Bedingung der vertraulichen Behandlung der Informationen an den Orden gewendet und dieser wiederum ein Vorstandsmitglied der Hilfsorganisation informiert hatte, trat Ehlen im Sommer 2006 als Geschäftsführer der Hilfsorganisation zurück, blieb aber weiter im Vorstand.[2] [3][4] Ab 2007 kümmerte sich Ehlen sich als freier Mitarbeiter der Organisation um Partnerprojekte und bot für die ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gesprächskreise zu philosophisch-theologischen Themen an.[1]

Erst im Zuge der Missbrauchsvorwürfe gegen zwei andere Jesuiten,die wie Ehlen unter anderem am Canisius-Kolleg in Berlin unterrichtet hatten, wurden die Vorwürfe gegen ihn im Januar 2010 publik. Dem Provinzial der deutschen Provinz des Jesuitenordens Stefan Dartmann zufolge habe Ehlen sich in einem Fall schuldig bekannt und selbst bei der Polizei angezeigt. Er wurde mit sofortiger Wirkung vom priesterlichen Dienst suspendiert.[5] Am 2. Februar 2010 trat er mit sofortiger Wirkung als Vorstand der „Ärzte für die Dritte Welt“ zurück und ist auch nicht mehr dort Mitglied.[6]

Auszeichnungen

1993 erhielt Bernhard Ehlen das Ehrendoktorat der Xavier University auf den Philippinen, 1999 das Ehrendoktorat der Medizinischen Fakultät der Universität Graz. Im Juni 2008 erhielt er das Ehrenzeichen der deutschen Ärzteschaft.[7]

Einzelnachweise

  1. a b Homepage Ignatiushaus Frankfurt
  2. Bericht der Frankfurter Rundschau, 5. Februar 2010
  3. Pressemitteilung des Jesuitenordens vom 02. Februar 2010
  4. Erklärung des Generalsekretärs der Ärzte für die Dritte Welt
  5. http://www.kath.net/detail.php?id=25465/2010 03. Februar 2010, 10:04 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH
  6. Erklärung des Generalsekretärs der Organisation Jesuiten-Skandal. Pater gesteht Kindes-Missbrauch (Frankfurter Rundschau)
  7. Meldung der Landesärztekammer Hessen