Zum Inhalt springen

Bad Bibra

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Februar 2010 um 12:14 Uhr durch Rüdiger Bier (Diskussion | Beiträge) (Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Deutschlandkarte
Bad Bibra
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Bibra hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 12′ N, 11° 34′ OKoordinaten: 51° 12′ N, 11° 34′ O
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Burgenlandkreis
Verbandsgemeinde: An der Finne
Höhe: 280 m ü. NHN
Fläche: 49,77 km2
Einwohner: 2563 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner je km2
Postleitzahl: 06647
Vorwahl: 034465
Kfz-Kennzeichen: BLK, HHM, NEB, NMB, WSF, ZZ
Gemeindeschlüssel: 15 0 84 015
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 2a
06647 Bad Bibra
Website: www.vgem-finne.de
Bürgermeister: Dr.Hartmut Spengler (CDU)
Lage der Stadt Bad Bibra im Burgenlandkreis
KarteSachsenThüringenSaalekreisAn der PoststraßeMeinewehBad BibraBalgstädtDroyßigEckartsbergaElsteraueElsteraueFreyburg (Unstrut)Finne (Gemeinde)Finne (Gemeinde)FinnelandGleinaGoseckGutenbornHohenmölsenKaiserpfalz (Gemeinde)Kaiserpfalz (Gemeinde)KarsdorfKretzschauLanitz-Hassel-TalLaucha an der UnstrutLützenMertendorf (Sachsen-Anhalt)Molauer LandNaumburg (Saale)Nebra (Unstrut)Osterfeld (Sachsen-Anhalt)SchnaudertalSchönburg (Saale)StößenTeuchernWeißenfelsWethauWetterzeubeZeitz
Karte

Bad Bibra ist eine Kleinstadt im Süden Sachsen-Anhalts und ein staatlich anerkannter Erholungsort. Die Stadt ist Sitz der Verbandsgemeinde An der Finne, der neben den Städten Eckartsberga und Bad Bibra weitere fünf Gemeinden angehören.

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt liegt unweit der Landesgrenze zu Thüringen im Tal des Biberbachs, der fünf Kilometer weiter nordöstlich in die Unstrut fließt.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind Finneland im Westen, An der Poststraße im Süden und im Osten.

Gliederung

Die Stadt Bad Bibra besteht aus dem Verwaltungssitz Bad Bibra und den Ortsteilen Altenroda, Bergwinkel, Birkigt, Golzen, Kalbitz, Krawinkel, Steinbach, Thalwinkel, Wallroda und Wippach.

Geschichte

Zu Beginn des 9. Jahrhundert wird Bibra in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Bibraho erstmals urkundlich erwähnt. Bibra, am Biberbache gelegen, verdankt diesem Bach seinen Namen.

Im 10. Jahrhundert (nach 919) stand hier eine Burg des königlichen altsächsischen Geschlechtes der Liudolfinger. 963 stiftet Graf Billung auf dem kaiserlichen Fiskalgut Bibra ein Benediktinerkloster. Um das Jahr 1107, vielleicht auch schon früher, trat an die Stelle des Benediktinerklosters in Bibra ein Augustiner-Chorherrenstift.

1124 bekam Bibra die Marktrechte, 1550 wurde der Ort nicht als Stadt, sondern als Fleck bezeichnet. Durch die Reformation wurde das Kloster aufgelöst. 1657 fiel Bibra an das Herzogtum Sachsen-Weißenfels. In der Verantwortung der Herzöge wurde der Gesundbrunnen gefasst. Bibra entwickelte sich zum Modebad des Herzogtums. Der Ort unterstand dem Amt Eckartsberga. Bibra war die Wirkstätte des großen barocken Kantatendichters Erdmann Neumeister. Im 19. Jahrhundert blüht der Badetourismus erneut auf, seit 1925 darf der Ort sich Bad nennen.

Am 1. Juli 2009 fusionierten die Gemeinden Altenroda, Golzen, Thalwinkel und die Stadt Bad Bibra.

Bad Bibra hat das Ziel, bis 2010 Kneippkurort zu werden.

Politik

Der Stadtrat von Bad Bibra setzt sich aus 14 Mitgliedern zusammen:

(Stand: Kommunalwahlen am 13. Juni 2004)

Wappen

Blasonierung: „Geteilt von Silber und Grün, oben eine wachsende grüne Tanne, unten einen goldbewehrten silbernen Biber über blauem Boden.“

Historisches Wappen

Blasonierung: „In Silber vor einem grünen Nadelbaum auf grüner Wiese und über blauem Wasser ein natürlicher Biber.“

Das redende Stadtwappen erinnert an einen Volksstamm, der in Hessen an der Biber, einem linken Zufluß der Kinzig, ansässig war und hier siedelte. Der Ortsname bedeutet Biberbach.[2]

Flagge

Die Flagge der Stadt Bad Bibra zeigt die Farben Grün und Silber.

Wirtschaft und Infrastruktur

Größter Arbeitgeber am Ort ist eine Molkerei.

Verkehr

Von Westen her erreicht man Bad Bibra über die Bundesautobahn 4, Ausfahrt Mellingen und die B 87 sowie über die B 250, von Nordosten über die Bundesautobahn 9 und die B 176.

Tourismus

Bad Bibra liegt in der Fremdenverkehrsregion Naturpark Saale-Unstrut-Triasland. Der Ort bietet Kremserfahrten, Orchideenwanderungen im Forst Bibra und zwei Viadukte im Wald, die zu der 1993 stillgelegten Eisenbahnverbindung Laucha-Lossa gehörten. Die Gesundheitslehre nach Sebastian Kneipp wird durch Führungen und ein Kneipp-Infomationszentrum vermittelt. Kneippsche Wasseranlagen sind vorhanden.

Literatur

  • Christoph Georg Kreysig: Historische Nachricht vom Stift Bebra (Bibra), in: Beyträge zur Historie derer Chur- und Fürstlichen Sächsischen Lande, 1. Band, Altenburg 1754, S. 319ff
  • Johann Christian Hesse: Das wiederlebende Bebra in dem allda wiederhergestellten herrlichen martialischen Gesundbrunnen, 1766
  • Louis Naumann: Das Stift Bibra und die Reformation, in: Skizzen und Bilder zu einer Heimatskunde des Kreises Eckartsberga, Veröffentlicht von Eckartshaus-Verlag, 1903
  • Louis Naumann: Das Archidiakonat Bibra - eine Legende: ein Beitrag zur Geschichte der kirchlichen Einteilung Thüringens im Mittelalter, 1910
  • Fr. W. Schulze: Das Stift Bibra, in: Zeitschrift des Vereins für Kirchengeschichte in der Provinz Sachsen 7, 1910, S. 42-86
  • Rudolf Tomaszewski: Bausteine einer Chronik: 1200 Jahre Bad Bibra, Liberal Demokratische Zeitung (LDZ), 15 Teile, 1986
  • K. Kuminek: Bibraho 786 - Bad Bibra 1986: 1200 Jahre Ersterwähnung, Rat der Stadt Bad Bibra, 1986
  • Rüdiger Bier: 1500 Jahre Geschichte und Geschichten der herrschaftlichen Sitze zu Kirchscheidungen und Burgscheidungen, Eigenverlag Rittergut Kirchscheidungen 2009

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Lexikon Städte und Wappen der DDR