Benutzer:Beckstet/Grafschaft Isenburg
![]() Territorium im Heiligen Römischen Reich | |
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Grafschaft/Fürstentum Isenburg Grafschaft Nieder-Isenburg | |
Wappen | |
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Alternativnamen | Ysenburg |
Herrschaftsform | Monarchie |
Herrscher/ Regierung |
Graf, Isenburg-Birstein ab 1744: Fürst |
Heutige Region/en | DE-RP, DE-HE |
Reichstag | Reichsfürstenrat: 1 Kuriatsstimme auf der wetterauischen Grafenbank für Isenburg, 1 auf der westf. Bank für Nieder-Isenburg (bis 1644) |
Reichskreis | Isenburg: oberrheinisch Nieder-I.: kurrheinisch |
Hauptstädte/ Residenzen |
Isenburg, Hönningen, Limburg, Grenzau, Büdingen, Ronneburg, Birstein, Offenbach |
Sprache/n | Deutsch |
Aufgegangen in | Nieder-Isenburg: 1644 Kondominium von Walderdorff und Wied |
Die Grafschaft Isenburg (auch Ysenburg) umfasste in ihrer größten Ausdehnung im 18. Jahrhundert Teile des Regierungsbezirks Kassel und Südhessens. Das Stammhaus des Geschlechts war die Isenburg im Landkreis Neuwied. Erste Erwähnungen finden sich 983.
Die Linien Isenburg-Limburg und Isenburg-Kempenich, die von Rembold von Isenburg gegründet wurden, verzweigten sich mehrfach.
Geschichte

Die Isenburger gelten als eines der bedeutendsten, alteingesessenen, edelfreien Geschlechter am Mittelrhein und im Westerwald. Der erste nachweisbare feste Wohnsitz des Geschlechts war ein Herrenhof in Rommersdorf, nahe dem heutigen Heimbach-Weis, einem Stadtteil von Neuwied. Um 1100 hatten die Brüder Reinbold (oder Rembold) und Gerlach am Sayn- und Iserbach die Burg Isenburg erbaut und nannten sich von nun an Herren von Isenburg.[1] Reinbold von Isenburg (1103 - 1110) war mit einer Tochter des vorletzten Grafen von Arnstein verheiratet und erbte einige Besitzungen.
Gerlach von Isenburg heiratet Ende des 12. Jahrhunderts die Erbtochter der Herren von Kobern. Er wird 1189 als Herr von Kobern bezeichnet. Bis 1270 befindet sich die Herrschaft Kobern in den Händen der Isenburger.
Bereits im 12. Jahrhundert begann die Verzweigung des Geschlechts. 1210 existierten schon vier bis fünf verschiedene Linien nebeneinander. Immer neue Familienstämme bildeten sich, mit denen Erbteilungen einhergingen. Ensprechend baute man auch weitere Burge: Zwischen 1179 und 1210 die Burg Braunsberg bei Anhausen, 1194 der Niederburg Kobern an der Mosel, 1213 der Burg Grenzau bei Höhr-Grenzhausen, 1258/59 der Schloss Arenfels in Bad Hönningen..[2]
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Abtei Rommersdorf, Gründung und Grablege der Isenburger
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Kloster Marienborn bei Büdingen, Grablege der Isenburger
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Büdinger Marienkirche, Grablege seit der Reformation
Heinrich von Isenburg, Bruder von Gerlach (Isenburg-Kobern) erhielt bei einer Teilung des Besitzes vor allem die Besitzanteile im Westerwald. Er erbaute Anfang des 13. Jahrhundert die Burg Grenzau und gründete die Linie Isenburg-Grenzau.
Im 13. Jahrhundert erbten Bruno von Braunsberg und sein Bruder Dietrich von Isenburg die Hälfte der Grafschaft Wied. Später gelang es Wilhelm von Braunsberg-Isenburg (1324 - 1383) die gesamte Grafschaft zu vereinigen und eine neue Linie der Grafen von Wied zu gründen.
Zum Ende des 15. Jahrhunderts war von der Linie Limburg nur noch der Zweig Büdingen übrig, der sich 1511 in die Linien Ronneburg und Birstein teilte. Erstere starb 1601 aus, letztere spaltete sich 1628 bzw. 1631 in die Zweige Isenburg-Büdingen und Isenburg-Offenbach.
Mit dem Tod von Graf Ernst im Jahre 1664 war die Linie Nieder-Isenburg ausgestorben. Landesherren wurden dann ab 1666 im Rahmen eines Kondominium die Grafen von Walderdorff und von Wied-Neuwied.
Graf Wolfgang Ernst I. von Isenburg-Birstein wurde am 23. Mai 1744 von Kaiser Karl VII. in den Fürstenstand erhoben. Ernst Casimir III. von Isenburg-Büdingen wurde 1840 in den Fürstenstand erhoben. Ferdinand von Isenburg-Wächtersbach wurde am 17. August 1865 in den Fürstenstand erhoben.
Nach der Auflösung des Rheinbunds kam das Fürstentum zu Österreich und anschließend größtenteils zum Großherzogtum Hessen, mit einem kleineren Teil zum Kurfürstentum Hessen(-Kassel). Im Haus Hessen war von diesem Zeitpunkt an "Fürst zu Isenburg" Bestandteil des Familiennamens.
Die Büdinger Linie nennt sich seit der Erhebung in den Fürstenstand als "Fürsten zu Ysenburg und Büdingen"
Linien
Übersicht
- Isenburg[3], teilt sich 1137 in:
- Isenburg, später Isenburg-Braunsberg, teilt sich ca. 1210 in:
- Isenburg-Wied (bis 1454, dann durch Heirat an die Herren von Runkel)
- Nieder-Isenburg, teilt sich 1502 in
- Isenburg-Grenzau (1502–1664)
- Isenburg-Neumagen (1554 durch Heirat an die Grafen von Sayn)
- Isenburg-Kempenich (1137–1424)
- Isenburg-Limburg (seit 1137), teilt sich 1146 in
- Isenburg-Covern (1146–1260)
- Isenburg-Grenzau (seit 1146, teilt sich 1287 in
- Isenburg-Arenfels (bis 1371, dann durch Heirat an Isenburg-Wied)
- Isenburg-Cleberg, teilt sich 1340 in
- Isenburg-Grenzau (bis 1439)
- Isenburg-Büdingen (seit 1340), teilt sich 1511 in:
- Isenburg-Ronneburg (bis 1601)
- Isenburg-Birstein (seit 1511) teilt sich in:
- Isenburg-Büdingen (seit 1628) teilt sich 1685 in:
- Isenburg-Büdingen, seit 1840 Fürsten zu Ysenburg-Büdingen (bis heute)
- Isenburg-Wächtersbach
- Isenburg-Meerholz (bis 1832?)
- Isenburg-Marienborn (bis 1725)
- Isenburg-Offenbach (seit 1631) teilt sich 1685 in:
- Isenburg-Birstein, 1744 gefürstet, seit 1918 'Isenburg' (bis heute)
- Isenburg-Philippseich (bis 1806)
- Isenburg-Büdingen (seit 1628) teilt sich 1685 in:
- Isenburg, später Isenburg-Braunsberg, teilt sich ca. 1210 in:
Grafen von Isenburg
- 1340–1378 Rembold
- Gerlach
Grafen von Isenburg in Büdingen (seit 1340)
- 1340–1378 Heinrich I. in Büdingen
- 1378–1395 Johann I. in Büdingen
- 1395–1308 Johann II. in Büdingen
- 1408–1461 Diether I. von Isenburg in Büdingen, Graf ab 1442
- 1461–1511 Graf Ludwig II. von Isenburg in Büdingen
Erbteilung in Grafen von Isenburg und Büdingen (Johann V.) sowie Herren zu Ronneburg (Philipp)
Grafen von Isenburg und Büdingen in Birstein (1511–1633)
- 1511–1533 Graf Johann V. von Isenburg (Ysenburg) und Büdingen in Birstein
- 1533–1596 Graf Philipp zu Isenburg-Büdingen in Birstein
- 1596–1633 Graf Wolfgang Ernst von Isenburg-Büdingen in Birstein, Burggraf von Gelnhausen
Erbteilung in Grafen von Isenburg-Büdingen in Büdingen und Grafen von Isenburg-Büdingen in Offenbach
Grafen von Isenburg-Büdingen in Offenbach (1633-1718)
- 1633–1635 Graf Wolfgang Heinrich von Isenburg-Büdingen in Offenbach und Dreieich
- 1635–1685 Graf Johann Ludwig von Isenburg und Büdingen in Offenbach (Erbteilung an Isenburg-Birstein)
- 1685–1718 Graf Johann Philipp von Isenburg-Offenbach in Offenbach
fällt an Grafen von Ysenburg und Büdingen in Birstein
Grafen zu Ysenburg und Büdingen in Birstein (1685-1918)
- 1685–1711 Graf Wilhelm Moritz zu Ysenburg und Büdingen in Birstein
- 1711–1754 Graf Wolfgang Ernst zu Isenburg und Büdingen, seit 23. Mai 1744 Reichsfürst zu Isenburg und Büdingen
- 1754–1803 Fürst Wolfgang Ernst II. zu Isenburg und Büdingen
- 1803–1820 Fürst Carl zu Isenburg und Büdingen
- 1820–1866 Fürst Wolfgang Ernst III. zu Isenburg und Büdingen
- 1866–1889 Fürst Karl II. zu Isenburg und Büdingen
- 1889–1918 Fürst Franz Joseph zu Isenburg und Büdingen, seit 1913 Fürst von Isenburg
Chefs des Hauses Isenburg (seit 1918)
- 1918–1939 Fürst Franz Joseph von Isenburg
- 1939–1956 Franz Ferdinand Fürst von Isenburg
- 1956- heute Franz Alexander Fürst von Isenburg
Grafen und Fürsten von Ysenburg-Büdingen (1633-1918)
- 1633–1685 Graf Johann Ernst von Isenburg-Büdingen
- 1685–1693 Graf Johann Casimir von Isenburg-Büdingen
- 1693–1749 Graf Ernst Casimir I. von Isenburg-Büdingen
- 1749–1768 Graf Gustaf Friedrich von Isenburg-Büdingen
- 1768–1775 Graf Ludwig Casimir von Isenburg-Büdingen
- 1775–1801 Graf Ernst Casimir II. von Isenburg-Büdingen
- 1801–1848 Graf Ernst Casimir III. von Isenburg-Büdingen (1781–1852), seit 1840 als
- 1840–1848 Fürst Ernst Casimir I. zu Ysenburg und Büdingen, resignierte 1848
- 1848–1861 Fürst Ernst Casimir II. zu Ysenburg und Büdingen (1806–1861)
- 1861–1906 Fürst Bruno zu Ysenburg und Büdingen
- 1906–1918 Fürst Wolfgang zu Ysenburg und Büdingen
Chefs des Hauses Ysenburg-Büdingen (seit 1918)

- 1918–1920 Wolfgang Fürst zu Ysenburg und Büdingen
- 1920–1922 Alfred Fürst zu Ysenburg und Büdingen
- 1922–1941 Carl Gustav Fürst zu Ysenburg und Büdingen, adoptiert 1936 Otto Friedrich von Isenburg-Wächtersbach
- 1941–1990 Otto Friedrich Fürst zu Ysenburg und Büdingen
- 1990- Wolfgang-Ernst Fürst zu Ysenburg und Büdingen
Bedeutende Mitglieder des Hauses Isenburg
- Imagina von Isenburg-Limburg (1225–1313), Frau von König Adolf von Nassau
- Anna von Isenburg-Büdingen (*1460; †1522), verheiratete mit Graf Philipp II. von Hanau-Lichtenberg
- Ehrengard von Isenburg (*1577; †1637), verheiratet mit Graf Albrecht von Hanau-Münzenberg
- Ernst von Isenburg-Grenzau († 30. September 1664), Generalgouverneur der Niederlande
- Casimir von Isenburg-Birstein (1715–1759), Heerführer
- Friedrich Wilhelm zu Ysenburg und Büdingen (1850−1933), deutscher Standesherr
- Helene Elisabeth Prinzessin von Isenburg (1900–1974), Präsidentin des Vereins Stille Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte
- Wolfgang von Ysenburg-Ronneburg
Geistliche Reichsfürsten und Prälaten
- Arnold II. von Isenburg, Erzbischof und Kurfürst von Trier (1242–1259, Sohn von Bruno I. von Isenburg-Braunsberg)
- Diether von Isenburg (1412–1482), Erzbischof und Kurfürst von Mainz
- Johann V. von Isenburg (ca. 1507–1556), Erzbischof und Kurfürst von Trier
- Salentin von Isenburg (ca. 1532–1610), Erzbischof und Kurfürst von Köln
- Isengard von Isenburg-Büdingen (2. Hälfte 14. Jahrhundert), Äbtissin von Marienborn
- Maria von Isenburg (16. Jahrhundert), Äbtissin von Marienborn
Wappen
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Flagge des Fürstentums Isenburg
Weblinks
- "Die Isenburger Geschichte im Überblick" bei Kirmesgesellschaft Isenburg
- "Die Geschichte Isenburgs" bei Verbandsgemeinde Dierdorf
- "Die Geschichte der Burg Grenzau" bei Westerwald-Verein Höhr-Grenzhausen
- "Schlösser und Burgen der Grafschaften Isenburg/Ysenburg" bei gudrun-kauck.de
Literatur
- Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999, ISBN 3-922244-80-7.
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollst. bearb. Aufl., Beck, München 2007, ISBN 3-406-54986-1 (S. 311 ff.). siehe auch → Google bücher
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890