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Benutzer:Beckstet/Grafschaft Isenburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Februar 2010 um 08:11 Uhr durch Beckstet (Diskussion | Beiträge) (Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Territorium im Heiligen Römischen Reich
Grafschaft/Fürstentum Isenburg
Grafschaft Nieder-Isenburg
Wappen
Alternativnamen Ysenburg
Herrschaftsform Monarchie
Herrscher/
Regierung
Graf, Isenburg-Birstein ab 1744: Fürst
Heutige Region/en DE-RP, DE-HE
Reichstag Reichsfürstenrat: 1 Kuriatsstimme auf der wetterauischen Grafenbank für Isenburg, 1 auf der westf. Bank für Nieder-Isenburg (bis 1644)
Reichskreis Isenburg: oberrheinisch
Nieder-I.: kurrheinisch
Hauptstädte/
Residenzen
Isenburg, Hönningen, Limburg, Grenzau, Büdingen, Ronneburg, Birstein, Offenbach
Sprache/n Deutsch
Aufgegangen in Nieder-Isenburg: 1644 Kondominium von Walderdorff und Wied

Die Grafschaft Isenburg (auch Ysenburg) umfasste in ihrer größten Ausdehnung im 18. Jahrhundert Teile des Regierungsbezirks Kassel und Südhessens. Das Stammhaus des Geschlechts war die Isenburg im Landkreis Neuwied. Erste Erwähnungen finden sich 983.

Die Linien Isenburg-Limburg und Isenburg-Kempenich, die von Rembold von Isenburg gegründet wurden, verzweigten sich mehrfach.

Geschichte

Isenburger Schloss in Offenbach

Die Isenburger gelten als eines der bedeutendsten, alteingesessenen, edelfreien Geschlechter am Mittelrhein und im Westerwald. Der erste nachweisbare feste Wohnsitz des Geschlechts war ein Herrenhof in Rommersdorf, nahe dem heutigen Heimbach-Weis, einem Stadtteil von Neuwied. Um 1100 hatten die Brüder Reinbold (oder Rembold) und Gerlach am Sayn- und Iserbach die Burg Isenburg erbaut und nannten sich von nun an Herren von Isenburg.[1] Reinbold von Isenburg (1103 - 1110) war mit einer Tochter des vorletzten Grafen von Arnstein verheiratet und erbte einige Besitzungen.

Gerlach von Isenburg heiratet Ende des 12. Jahrhunderts die Erbtochter der Herren von Kobern. Er wird 1189 als Herr von Kobern bezeichnet. Bis 1270 befindet sich die Herrschaft Kobern in den Händen der Isenburger.

Bereits im 12. Jahrhundert begann die Verzweigung des Geschlechts. 1210 existierten schon vier bis fünf verschiedene Linien nebeneinander. Immer neue Familienstämme bildeten sich, mit denen Erbteilungen einhergingen. Ensprechend baute man auch weitere Burge: Zwischen 1179 und 1210 die Burg Braunsberg bei Anhausen, 1194 der Niederburg Kobern an der Mosel, 1213 der Burg Grenzau bei Höhr-Grenzhausen, 1258/59 der Schloss Arenfels in Bad Hönningen..[2]

Heinrich von Isenburg, Bruder von Gerlach (Isenburg-Kobern) erhielt bei einer Teilung des Besitzes vor allem die Besitzanteile im Westerwald. Er erbaute Anfang des 13. Jahrhundert die Burg Grenzau und gründete die Linie Isenburg-Grenzau.

Im 13. Jahrhundert erbten Bruno von Braunsberg und sein Bruder Dietrich von Isenburg die Hälfte der Grafschaft Wied. Später gelang es Wilhelm von Braunsberg-Isenburg (1324 - 1383) die gesamte Grafschaft zu vereinigen und eine neue Linie der Grafen von Wied zu gründen.

Zum Ende des 15. Jahrhunderts war von der Linie Limburg nur noch der Zweig Büdingen übrig, der sich 1511 in die Linien Ronneburg und Birstein teilte. Erstere starb 1601 aus, letztere spaltete sich 1628 bzw. 1631 in die Zweige Isenburg-Büdingen und Isenburg-Offenbach.

Mit dem Tod von Graf Ernst im Jahre 1664 war die Linie Nieder-Isenburg ausgestorben. Landesherren wurden dann ab 1666 im Rahmen eines Kondominium die Grafen von Walderdorff und von Wied-Neuwied.

Graf Wolfgang Ernst I. von Isenburg-Birstein wurde am 23. Mai 1744 von Kaiser Karl VII. in den Fürstenstand erhoben. Ernst Casimir III. von Isenburg-Büdingen wurde 1840 in den Fürstenstand erhoben. Ferdinand von Isenburg-Wächtersbach wurde am 17. August 1865 in den Fürstenstand erhoben.

Nach der Auflösung des Rheinbunds kam das Fürstentum zu Österreich und anschließend größtenteils zum Großherzogtum Hessen, mit einem kleineren Teil zum Kurfürstentum Hessen(-Kassel). Im Haus Hessen war von diesem Zeitpunkt an "Fürst zu Isenburg" Bestandteil des Familiennamens.

Die Büdinger Linie nennt sich seit der Erhebung in den Fürstenstand als "Fürsten zu Ysenburg und Büdingen"

Linien

Übersicht

  • Isenburg[3], teilt sich 1137 in:
    • Isenburg, später Isenburg-Braunsberg, teilt sich ca. 1210 in:
      • Isenburg-Wied (bis 1454, dann durch Heirat an die Herren von Runkel)
      • Nieder-Isenburg, teilt sich 1502 in
        • Isenburg-Grenzau (1502–1664)
        • Isenburg-Neumagen (1554 durch Heirat an die Grafen von Sayn)
    • Isenburg-Kempenich (1137–1424)
    • Isenburg-Limburg (seit 1137), teilt sich 1146 in
      • Isenburg-Covern (1146–1260)
      • Isenburg-Grenzau (seit 1146, teilt sich 1287 in
        • Isenburg-Arenfels (bis 1371, dann durch Heirat an Isenburg-Wied)
        • Isenburg-Cleberg, teilt sich 1340 in

Grafen von Isenburg

  • 1340–1378 Rembold
  • Gerlach

Grafen von Isenburg in Büdingen (seit 1340)

  • 1340–1378 Heinrich I. in Büdingen
  • 1378–1395 Johann I. in Büdingen
  • 1395–1308 Johann II. in Büdingen
  • 1408–1461 Diether I. von Isenburg in Büdingen, Graf ab 1442
  • 1461–1511 Graf Ludwig II. von Isenburg in Büdingen

Erbteilung in Grafen von Isenburg und Büdingen (Johann V.) sowie Herren zu Ronneburg (Philipp)

Grafen von Isenburg und Büdingen in Birstein (1511–1633)

  • 1511–1533 Graf Johann V. von Isenburg (Ysenburg) und Büdingen in Birstein
  • 1533–1596 Graf Philipp zu Isenburg-Büdingen in Birstein
  • 1596–1633 Graf Wolfgang Ernst von Isenburg-Büdingen in Birstein, Burggraf von Gelnhausen

Erbteilung in Grafen von Isenburg-Büdingen in Büdingen und Grafen von Isenburg-Büdingen in Offenbach

Grafen von Isenburg-Büdingen in Offenbach (1633-1718)

  • 1633–1635 Graf Wolfgang Heinrich von Isenburg-Büdingen in Offenbach und Dreieich
  • 1635–1685 Graf Johann Ludwig von Isenburg und Büdingen in Offenbach (Erbteilung an Isenburg-Birstein)
  • 1685–1718 Graf Johann Philipp von Isenburg-Offenbach in Offenbach

fällt an Grafen von Ysenburg und Büdingen in Birstein

Grafen zu Ysenburg und Büdingen in Birstein (1685-1918)

  • 1685–1711 Graf Wilhelm Moritz zu Ysenburg und Büdingen in Birstein
  • 1711–1754 Graf Wolfgang Ernst zu Isenburg und Büdingen, seit 23. Mai 1744 Reichsfürst zu Isenburg und Büdingen
  • 1754–1803 Fürst Wolfgang Ernst II. zu Isenburg und Büdingen
  • 1803–1820 Fürst Carl zu Isenburg und Büdingen
  • 1820–1866 Fürst Wolfgang Ernst III. zu Isenburg und Büdingen
  • 1866–1889 Fürst Karl II. zu Isenburg und Büdingen
  • 1889–1918 Fürst Franz Joseph zu Isenburg und Büdingen, seit 1913 Fürst von Isenburg

Chefs des Hauses Isenburg (seit 1918)

  • 1918–1939 Fürst Franz Joseph von Isenburg
  • 1939–1956 Franz Ferdinand Fürst von Isenburg
  • 1956- heute Franz Alexander Fürst von Isenburg

Grafen und Fürsten von Ysenburg-Büdingen (1633-1918)

Chefs des Hauses Ysenburg-Büdingen (seit 1918)

Wolfgang-Ernst Fürst zu Ysenburg und Büdingen 2009
  • 1918–1920 Wolfgang Fürst zu Ysenburg und Büdingen
  • 1920–1922 Alfred Fürst zu Ysenburg und Büdingen
  • 1922–1941 Carl Gustav Fürst zu Ysenburg und Büdingen, adoptiert 1936 Otto Friedrich von Isenburg-Wächtersbach
  • 1941–1990 Otto Friedrich Fürst zu Ysenburg und Büdingen
  • 1990- Wolfgang-Ernst Fürst zu Ysenburg und Büdingen

Bedeutende Mitglieder des Hauses Isenburg

Geistliche Reichsfürsten und Prälaten

Wappen

Literatur

  • Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999, ISBN 3-922244-80-7.
  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollst. bearb. Aufl., Beck, München 2007, ISBN 3-406-54986-1 (S. 311 ff.). siehe auch → Google bücher
Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890

Einzelnachweise

  1. "Zur Geschichte von Isenburg" bei bendorf-geschichte.de
  2. "Zur Geschichte von Isenburg" bei bendorf-geschichte.de
  3. Rembold von Isenburg bei genealogy.eu