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Dänische Sprache

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Die Dänische Sprache (Dänisch) gehört zu den germanischen Sprachen. Es ist die Amtssprache in Dänemark und zweite Amtssprache in Grönland (neben Grönländisch) und auf den Färöern (neben Färöisch).

In Dänemark wird es von ca. 5 Millionen Muttersprachlern gesprochen. Weitere ca. 330.000 Muttersprachler verteilen sich v.a. auf Deutschland (das bis 1864 dänische Südschleswig (dän.: Sydslesvig), Zentrum ist hier Flensburg (dän.: Flensborg) mit ca. 15.000 Sprechern), Grönland und die Färöer (beide politisch zu Dänemark gehörend), aber auch auf Kanada, Norwegen, Schweden und die USA.

Der Language Code ist da bzw. dan (nach ISO 639).

Interskandinavisch und Dialekte

Die Bokmål-Variante des Norwegischen ist linguistisch gesehen auch ein dänischer Dialekt. Kulturhistorisch wird es aber als eigene Sprache gezählt und auch von seinen Sprechern deutlich so empfunden. Zusammen mit Schwedisch bilden Dänisch und Norwegisch die virtuelle (!) "interskandinavische Sprache", was nichts anderes bedeutet, als dass es diese Sprache nirgends in Schriftform gibt, und alle drei linguistisch gesehen Dialekte, also gegenseitig verständlich, sind, wobei aber Schwedisch kein Dialeket des Dänischen ist, sondern beide Dialekte des "Interskandinavischen" (Kontinentalskandinavisch im Gegensatz zum Inselskandinavisch auf den Färöern und in Island). Ein Beispiel hierfür ist, dass man auf den Färöern von Muttersprachlern durchaus gefragt wird, ob man Skandinavisch (nicht Dänisch) spräche. In dem Fall würden sie dann aber Dänisch sprechen.

Dänisch selber zerfällt in diverse zum Teil gegenseitig nur schwer verständliche Dialekte. Gelehrte Standardsprache ist das sogenannte Radio Københavnsk (wörtlich: Radio Kopenhagisch, also durch Radio und Fernsehen im ganzen Land verständlich), welches sich zum Beispiel deutlich von den in Jütland (und dort besonders im Süden) gesprochenen Dialekten unterscheidet.

"Verwandt" mit dem Dänischen ist das Petuh in Flensburg. Es beruht teilweise auf dänischer Grammatik (Satzbau), einer Reihe Danismen, aber ist ansonsten vom Wortschatz her dem Plattdeutschen sehr ähnlich, so dass es dort eingeordnet und auch als Petuh-Tanten-Deutsch bekannt ist. Es stammt aus dem 19. Jahrhundert und kann vielleicht als der Versuch von Dänen verstanden werden, Deutsch zu sprechen. Vergleiche hierzu auch: Missingsch

Weiter gab es bis ins 20. Jahrhundert das Kreoldänische in Dänisch Westindien, welches aber mit seinem letzten Sprecher ausgestorben und auch nicht schriftlich überliefert ist.

Danistik

Danistik ist die dänische Philologie. Sie gehört zur Skandinavistik und wird zum Beispiel an der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel gelehrt.

Danismen

Aus dem Dänischen stammende bzw. entlehnte Wörter heißen Danismen. Der weltweit bekannteste Danismus ist der Name des Spielzeugs Lego (aus dänisch: leg god! - spiel gut!).

Viele Orts- und Familiennamen in Südschleswig sind auch dänischer (altskandinavischer) Herkunft. So zum Beispiel alle Orte mit -by (wie in Husby), -rup (Sörup) und -wig (Schleswig).

Wie man am Telefonbuch von Flensburg leicht erkennen kann, sind dort Familiennamen mit -sen am Ende üblich. Bis zum 19. Jahrhundert hatte es einen dänischen Bevölkerungsanteil von über 80%, der sich nur zum Teil eingedeutscht hat. Namen wie Petersen, Hansen, Jacobsen, usw. künden noch aus dieser Zeit.

Eine von nennenswert von Danismen beeinflusste Sprache ist auch das Färöische. Es sind quasi die einzigen Fremd- und Lehnwörter, die diese Sprache "zulässt" (wobei es ist, sie als reine Danismen zu identifizieren, da sie auch als "Interskandinavismen" empfunden werden können). Aus dem Dänischen kommende Internationalismen (v.a. Anglizismen) werden hier in der Regel aber nicht entlehnt.