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Benutzer:Segelboot/Schmierblatt2

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Zhuk-ME auf der MAKS 2007

Das Phazotron NIIR Zhuk (dt.: Käfer) ist eine russische Radarfamilie welche in den Mikojan-Gurewitsch MiG-29, Suchoi Su-27 und Suchoi Su-30 zum Einsatz kommt.

Beschreibung

Die Zhuk sind Puls-Doppler-Radare welche im X-Band arbeiten und sowohl Luft-Luft als auch Luft-Boden-Betriebsmodi besitzen.[1] Die Radare besitzen look-down/shoot-down Fähigkeiten und können auch Seeziele orten. Ein Track-While-Scan-Modus ist vorhanden.[1] Die Radare können Ziele identifizieren und priorisieren, für den Dogfight sind weitere Modi implementiert wie horizontaler/vertikaler Scan, HUD View und die Möglichkeit das Radar an die Helmbewegung des Piloten zu koppeln.[1] Es können auch in der Luft stehende Ziele wie Helikopter erfasst werden.[1] Das Radar dient auch zur Errechnung eines Vorhaltepunktes für die Kanone.

Im Luft-Boden-Betriebsmodus kann das N010 im Synthetic Aperture Radar-Modus mit einer Auflösung von 3 Meter kartografieren[1] Das Radar kann sowohl statische als auch bewegte Bodenziele orten. TERCOM ist ebenfalls vorhanden.

Die Zhuk Radarfamilie ist modular aufgebaut, so können ältere Versionen wie Zhuk-M und Zhuk-MS auf Zhuk-A Standard hochgerüstet werden.

Versionen

Zhuk

Das Zhuk-Radar wurde zuerst 1986 für die MiG-29M getestet und war auch als Upgrade für die MiG-23 angedacht. Das Originalmodell beherrschte nur Luft-Luft-Modi und wurde nicht in die Streitkräfte übernommen, da die Entwicklung der MiG-29M Version abgebrochen wurde.[2]

Das N010 Zhuk wiegt 220 kg und verwendet eine planare Antenne mit 680 mm Durchmesser. Sie kann um ±90° in der Horizontalen und um +55/-40° in der Vertikalen geschwenkt werden.[3] Die Pulsleistung liegt bei 5 kW.[4] Die Ortungsreichweite berägt 90 km gegen ein Ziel mit einem RCS von 5 m². Es können bis zu 12 Ziele gleichzeitig verfolgt werden und 4 gleichzeitig angegriffen werden.

Zhuk-8II

Exportversion für das Shenyang J-8 der Luftstreitkräfte der Volksrepublik China.[5] Gleiche Leistungsparameter wie das Zhuk, allerdings mit 240 kg etwas schwerer.[3]

Zhuk-27

Das Zhuk-27 wurde für die Su-27SK entwickelt. Gleiche Scanparameter wie das Zhuk, mit 260 kg etwas schwerer. Die Ortungsreichweite konnte auf 130 km gegen ein Ziel mit 5 m2 RCS vergrößert werden.[3]

Zhuk-M (Zhuk-ME)

Das N010M Zhuk-M ist eine Weiterentwicklung des N010 Zhuk Radars mit fortschrittlichen Modi wie Synthetic Aperture Radar und TERCOM. Das Zhuk-M ist Teil der MiG-29 Upgrades, und wird auf den Mig-29K, Mig-29KUB, Mig-29SMT, Mig-29M, Mig-29M2 und Mig-29UMT Jägern eingesetzt, wo es das alte N-019E Radar ersetzt. Das Zhuk-ME ist die Exportversion für Länder wie Indien und Algerien. Das Radar wiegt 220 kg und hat einen Antennendurchmesser von 624 mm.[6] Der Scanbereich reicht von ±85° im Azimut und +56/-40° in Elevation. Die Ortungsreichweite gegen ein Ziel mit einem RCS von 5 m2 konnte auf 120 km gesteigert werden. Die Exportversion kann bis zu 10 Ziele gleichzeitig verfolgen und 4 gleichzeitig beschießen.[6] Ziele können ab etwa 100 km sicher verfolgt werden. Im Luft-Boden-Betriebsmodus können Panzer auf bis zu 25 km sowie Brücken auf 120 km entdeckt werden, Seeziele können bis zu 300 km entfernt geortet werden. Das Radar kann lediglich 2 Bodenziele gleichzeitig verfolgen.

Zhuk-MS (Zhuk-MSE)

Das Zhuk wurde für die Su-27 und deren Versionen entwickelt, mit der Exportversion Zhuk-MSE sind die chinesischen Su-30MKK ausgestattet. Die planare Antenne mit einem Durchmesser von 960 mm hat eine Pulsleistung von 6 kW. Die Ortungsreichweite der Exportversion liegt bei 190 km gegen ein Ziel mit 5 m2 RCS. Bis zu 10 Ziele können gleichzeitig verfolgt und 4 beschossen werden. Die Ortungsreichweite gegen Panzer im Luft-Boden-Modus konnte auf 30 km gesteigert werden. Das Radar wiegt 255 kg und hat einen Scanbereich von ±85° in der Horizontalen und +56/-40° in der Vertikalen.[6]

Zhuk-F

Zhuk mit Phased-Array-Antenne statt mechanischer Schwenkung, wurde für die Su-27 und deren Derivate entwickelt. Das Radar wurde nie in Serie produziert obwohl es für den Export angeboten wird. Die Ortungsreichweite gegen ein Ziel mit einem Radarquerschnitt von 5 m2 liegt bei 130-200 km. Es können bis zu 24 Ziele verfolgt und 8 gleichzeitig beschossen werden. Das Radar wiegt 300 kg, die Hauptkeule kann um ±70° in Elevation und Azimut geschwenkt werden.[3]

Zhuk-MF (Zhuk-MFE)

Zhuk-M mit Phased-Array-Antenne mit 700 mm Durchmesser. Die Version Zhuk-MFE hat 110 km Ortungsreichweite gegen ein Ziel mit einem RCS von 5 m2, kann bis zu 20 Ziele gleichzeitig verfolgen und 4 bekämpfen. Es sind dieselben Modi gegen Bodenziele vorhanden wie beim Zhuk-M; das Gewicht der Anlage liegt bei 285 kg, der Scanbereich bei ±70° in allen Richtungen.[6]

Zhuk-MFS (Zhuk-MFSE)

Verbesserung des Zhuk-M einer Phased-Array-Antenne mit 980 mm Durchmesser und einer Pulsleistung von 8 kW.[4] Hat eine Ortungsreichweite von 180 km gegen ein Ziel mit 5 m² RCS. Bis zu 30 Ziele können verfolgt und 6 gleichzeitig bekämpft werden. Die Ortungsreichweite für Panzer liegt bei 30 km. Das Radar wiegt 305 kg, die Signalkeule kann um ±70° in alle Richtungen abgeschwenkt werden.[6] Die Exportbezeichnung lautet Zhuk-MFSE.

Zhuk-A (Zhuk-AE)

Zhuk-AE auf der MAKS 2009

Die neuste Version der Zhuk-Radarfamilie wurde als AESA konstruiert. Das Radar besteht aus 680 Modulen mit einer Leistung von 5 Watt pro Modul. Die Module werden flüssiggekühlt. Die Reichweite wird mit 130 km angegeben, der RCS des Ziel wurde nicht genannt.[7] Es können bis zu 30 Ziele verfolgt und 6 gleichzeitig bekämpft werden. Die Version wird als FGA-29 bezeichnet.

Die Weiterentwicklung FGA-35 soll bis zu 200 km Ortungsreichweite besitzen und 60 Ziele verfolgen können sowie im SAR-Modus eine Auflösung von 1x1-Meter haben. Dazu soll die Zahl der Module auf 1000-1100 gesteigert werden, so dass eine Pulsleistung von 6 kW erzeugt werden kann. Der Antennendurchmesser steigt dadurch auf 700 mm an.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e Phazotron Website.
  2. ACIG MiG-29M2.
  3. a b c d Russia's Arms 2001-2002. Military Parade Ltd., Moscow 2001 (milparade.com).
  4. a b Russian Avionics.
  5. http://www.sinodefence.com/airforce/fighter/j8ii.asp
  6. a b c d e Rosoboronexport Catalogue.
  7. Defence Update.