Mandelbaum
Mandelbaum | ||||||||||||
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![]() Mandelbaum (P. dulcis), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Prunus dulcis | ||||||||||||
(Mill.) D.A.Webb |
Der Mandelbaum (Prunus dulcis, Syn.: Prunus amygdalus), gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Seine Früchte, die Mandeln, sind länglich-eiförmige Steinfrüchte und haben raue, graue und lederartige Fruchtschalen.
Nutzung
Der Mandelbaum wird seit 4000 Jahren kultiviert.
Angepflanzt wird er heute hauptsächlich in den USA (Kalifornien) sowie im Mittelmeerraum, aber auch in Pakistan und im Iran. Jedoch reift die Mandel auch in Deutschland in Weinanbaugebieten, wo sie wahrscheinlich zusammen mit dem Wein von den Römern eingeführt wurde.
Man unterscheidet zwischen der süßen Mandel und der bitteren Mandel.
Süße Mandeln haben eine zimtbraune, raue Haut. Das Abziehen dieser Haut wird durch Überbrühen der Mandeln mit kochendem Wasser erleichtert. Mandeln werden zum Rohgenuss, für Mehlspeisen, zum Dekorieren (Splitter, Blätter) und zur Herstellung von gebrannten Mandeln, Likören und Marzipan verwendet. Bittere Mandeln sind zum Rohgenuss nicht geeignet, da sie Amygdalin, ein blausäureerzeugendes Glykosid, enthalten.
Der französische Anbau setzt sich zusammen aus Ferragnès (ungefähr 60 %) und Ferraduel (ungefähr 30 % der Produktion). Letztere wird in Anbetracht ihrer flachen Form hauptsächlich für die Herstellung von Dragées benutzt. Diese Früchte sind reif gegen Mitte September. Unter außereuropäischen Sorten ist die am meisten vermarktete Mandel die Nonpareil-Mandel mit kalifornischem Ursprung. An Mandeln aus Spanien ist vor allem die Marcona berühmt; alle anderen Kategorien werden unter dem Namen Valencia vermarktet. In Italien findet man besonders die Avola.
Unter den französischen Mandeln symbolisiert die Mandel Aï die Krönung; sie wächst in provenzalischem Boden. Diese alte, seit mehr als 100 Jahren kultivierte Art wird sehr von den Konditoren geschätzt, da sie sehr süß ist. Momentan reserviert sich ein einziger Konditor die ganze Produktion. Das gleiche gilt für die Ferrastar, die von nur einem Schokoladefabrikanten gekauft wird. Leichter auf dem Markt zu finden ist die ebenfalls sehr geschätzte Ferragnès-Mandel mit einem guten, süßen Geschmack. Diese Mandel eignet sich für zahlreiche Verarbeitungen. Die Avola-Mandel ist sehr beliebt und findet für ihr parfümiertes Aroma Beachtung. Sie wird hauptsächlich in Dragées verarbeitet. Man kann sie mit der Marcona vergleichen, einer kleinen spanischen Mandel mit typischem Geschmack, die man unter anderem für Nougats und Tourons verwendet.
Ernährungsphysiologie
Nährwert
Der Nährwert von Mandeln beträgt 2383 kJ beziehungsweise 570 kcal pro 100 g. Sie enthalten Mandelöl, Spuren von Zucker, Vitamin B und E. Der Gehalt an Calcium (252 mg), Magnesium (170 mg) und Kalium (835 mg) ist höher als bei anderen Nüssen. Anmerkung: Im botanischen Sinne sind Mandeln keine Nüsse, sondern Steinfrüchte.
Zusammensetzung
- Kohlenhydrate 2,3 %
- Wasser 5,7 %
- Rohfaser 15,2 %
- Proteine 18,7 %
- Fette 58,1 %
Mandeln und Gesundheit
Epidemiologische Studien weisen darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Mandeln und Nüssen dazu beitragen kann, die Mortalität aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.[1] So kann der Genuss von nur 20 g Mandeln täglich das Risiko einer Herzkrankheit halbieren; außerdem sind sie für ihre cholesterinsenkende Wirkung bekannt.[2] Zusätzlich enthalten Mandeln einen sehr hohen Anteil an Folsäure, welche vor allem bei Schwangerschaft sehr wichtig ist.
Bildergalerie
Mandelbaum:
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Blüte Ende März 2009
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Ast mit Blüten
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Mandelblüte in Rheinhessen Anfang März
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Mandelblüte in Rheinhessen Anfang März
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Mandelblüte Anfang April 2009
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Mandelblüte im Siegerland Mitte April 2009
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Grüne Mandeln am Baum
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Unreife Mandeln Anfang Juni
Verarbeitung:
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Mandel, mit und ohne Schale
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Geöffnete Schale einer Mandel
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In Zucker gebrannte Mandeln
Illustration:
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A: Keimling der Mandel. B: Keimling der Mandel nach Wegnahme des einen Keimblattes. a: Stengelchen. b: Keimblatt. c: Knöspchen
Siehe auch
Quellen
- ↑ F. B. Hu, M. J. Stampfer: Nut Consumption and Risk of Coronary Heart Disease. A Review of Epidemiologic Evidence. In: Current Atherosclerosis Reports. 1. 3, 1999, S. 204–209
- ↑ Frisch gekocht und besser Leben; Ausgabe November 2008