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Formel-1-Weltmeisterschaft 1994

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Benetton B194 Ford des späteren Weltmeisters Michael Schumacher

Die Formel-1-Saison 1994 war die 45. FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft. Sie wurde über 16 Rennen in der Zeit vom 27. März 1994 bis zum 13. November 1994 ausgetragen. Michael Schumacher gewann seine erste von sieben Fahrer-Weltmeisterschaften, das Williams-Team wurde zum siebten Mal insgesamt und dritten Mal in Folge Konstrukteursweltmeister. Die Saison wurde von mehreren schweren Unfällen überschattet, davon zwei tödlichen Unfällen während des Rennwochenendes zum Großen Preises von San Marino in Imola. Der Österreicher Roland Ratzenberger starb nach einem Unfall noch während des Trainings, der Brasilianer Ayrton Senna nach einer Reihe von Zwischenfällen durch einen Unfall im Rennen. Beim Training zum Großen Preis von Monaco verunglückte Karl Wendlinger so schwer, das er mehrere Wochen im Koma lag und einige Zeit später seine Formel-1-Karriere beenden musste.

Teams und Fahrer

Team Konstrukteur Chassis Motor Reifen Nr. Stammfahrer Test-/Ersatzfahrer
Vereinigtes Konigreich Rothmans Williams Renault Williams FW16
FW16B
Renault 3.5 V10 G 00 1 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich David Coulthard
02 Brasilien Ayrton Senna
Vereinigtes Konigreich David Coulthard 2
Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell 2
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Yamaha Tyrrell 022 Yamaha 3.5 V10 G 03 Japan Ukyō Katayama
04 Vereinigtes Konigreich Mark Blundell
Vereinigtes Konigreich Mild Seven Benetton Ford Benetton B194 Ford Zetec-R 3.5 V8 G 05 Deutschland Michael Schumacher Niederlande Jos Verstappen
Finnland JJ Lehto 3
06 Niederlande Jos Verstappen 45
Finnland JJ Lehto 4
Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert 5
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren Peugeot McLaren MP4/9 Peugeot 3.5 V10 G 07 Finnland Mika Häkkinen Frankreich Philippe Alliot
Frankreich Philippe Alliot 6
08 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle
Vereinigtes Konigreich Footwork Ford Footwork FA15 Ford HB 3.5 V8 G 09 Brasilien Christian Fittipaldi
10 Italien Gianni Morbidelli
Vereinigtes Konigreich Team Lotus Lotus 107C
109
Mugen-Honda 3.5 V10 G 11 Portugal Pedro Lamy 7 Portugal Pedro Lamy
Italien Alessandro Zanardi
Belgien Philippe Adams 8
Frankreich Éric Bernard 9
Finnland Mika Salo 10
12 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert
Italien Alessandro Zanardi 11
Vereinigtes Konigreich Sasol Jordan Jordan 194 Hart 3.5 V10 G 14 Brasilien Rubens Barrichello
15 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Japan Aguri Suzuki 12
Italien Andrea de Cesaris 12
Frankreich Tourtel Larrousse F1 Larrousse LH94 Ford HB 3.5 V8 G 19 Monaco Olivier Beretta
Frankreich Philippe Alliot 13
Frankreich Yannick Dalmas 14
Japan Hideki Noda 15
20 Frankreich Erik Comas
Schweiz Jean-Denis Délétraz 16
Italien Minardi Scuderia Italia Minardi M193B
M194
Ford HB 3.5 V8 G 23 Italien Pierluigi Martini
24 Italien Michele Alboreto
Frankreich Ligier Gitanes Blondes Ligier JS39B Renault 3.5 V10 G 25 Frankreich Éric Bernard Frankreich Franck Lagorce
Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert 17
Frankreich Franck Lagorce 17
26 Frankreich Olivier Panis
Italien Scuderia Ferrari Ferrari 412T1
412T1/B
Ferrari 3.5 V12 G 27 Frankreich Jean Alesi Italien Nicola Larini
Italien Nicola Larini 18
28 Osterreich Gerhard Berger
Schweiz Broker Sauber Mercedes Sauber C13 Mercedes-Benz 3.5 V10 G 29 Osterreich Karl Wendlinger
Italien Andrea de Cesaris 19
Finnland JJ Lehto 19
30 Deutschland Heinz-Harald Frentzen
Vereinigtes Konigreich MTV Simtek Ford Simtek S941 Ford HB 3.5 V8 G 31 Australien David Brabham
32 Osterreich Roland Ratzenberger
Italien Andrea Montermini 20
Frankreich Jean-Marc Gounon 21
Italien Domenico Schiattarella 22
Japan Taki Inoue 23
Vereinigtes Konigreich Pacific Grand Prix Pacific PR01 Ilmor 3.5 V10 G 33 Frankreich Paul Belmondo
34 Belgien Bertrand Gachot
  • 01 Die Startnummer 1 wurde nicht vergeben, da mit Alain Prost der Weltmeister der Saison 1993 nicht mehr teilnahm; so fielen die ersten Startnummern automatisch dem Konstrukteursweltmeister zu
  • 02 Williams-Testfahrer David Coulthard ersetzte ab dem GP Spanien den tödlich verunglückten Ayrton Senna; beim GP von Frankreich und während der letzten drei Rennen startete Ex-Weltmeister Nigel Mansell für Williams
  • 03 JJ Lehto sprang bei den GP von Italien und Portugal für den gesperrten Michael Schumacher ein
  • 04 Jos Verstappen ersetzte den ursprünglich als Stammfahrer verpflichteten, aber durch einen schweren Testunfall verletzten JJ Lehto zunächst während der ersten beiden Rennen; ab dem GP von Frankreich stieg wieder Verstappen ins Benetton-Cockpit, da Lehto nicht zu seiner Form zurückfand
  • 05 Johnny Herbert ersetzte bei den letzten beiden Rennen Jos Verstappen
  • 06 Philippe Alliot ersetzte beim GP von Ungarn den gesperrten Mika Häkkinen
  • 07 Pedro Lamy ersetzte den etatmäßigen Stammfahrer Alessandro Zanardi während der ersten vier Rennen, der nach einem schweren Unfall beim GP von Belgien 1993 noch nicht wieder einsatzfähig war
  • 08 Philippe Adams startete bei den GP von Belgien und Portugal für Lotus
  • 09 Éric Bernard nahm beim GP von Europa im Lotus-Cockpit Platz, nachdem er zuvor seinen Ligier an Johnny Herbert abtreten musste
  • 10 Mika Salo startete bei den letzten beiden GP für Lotus
  • 11 Zanardi übernahm für die letzten beiden Rennen die Startnr. 12 von Johnny Herbert, der zu Ligier bzw. Benetton gewechselt war
  • 12 Der für drei Rennen gesperrte Eddie Irvine wurde beim GP des Pazifik von Aguri Suzuki ersetzt, bei den folgenden beiden Rennen sprang Andrea de Cesaris ein
  • 13 Philippe Alliot ersetzte beim GP von Belgien Olivier Beretta
  • 14 Yannick Dalmas startete bei den GP von Italien und Portugal für Larrousse
  • 15 Hideki Noda übernahm für die letzten drei GP das Larrousse-Cockpit
  • 16 Jean-Denis Délétraz überbahm beim letzten Rennen das Auto von Erik Comas
  • 17 Éric Bernard wurde beim GP von Europa durch Johnny Herbert ersetzt, anschließend übernahm für die letzten beiden Rennen Testfahrer Franck Lagorce das Cockpit
  • 18 Nicola Larini sprang bei den GP des Pazifik und von San Marino für den verletzten Jean Alesi ein
  • 19 Andrea de Cesaris ersetzte ab dem GP von Kanada den schwer verunglückten Karl Wendlinger; für die letzten beiden Rennen übernahm JJ Lehto das Cockpit, der zuvor für Benetton gestartet war
  • 20 Andrea Montermini trat nach dem Unfalltod von Roland Ratzenberger beim GP von Spanien für Simtek an, konnte sich aber nicht für den Start qualifizieren
  • 21 Jean-Marc Gounon bestritt ab dem GP Frankreich sieben Rennen für Simtek
  • 22 Domenico Schiattarella trat bei den GP von Europa und Australien für Simtek an
  • 23 Taki Inoue startete nur beim GP von Japan

Rennkalender

Nr. Datum Grand Prix Strecke Distanz
(km)
Pole-Position Schnellste Rennrunde Sieger Gesamtführender
01 27. März Brasilien Brasilien Autódromo José Carlos Pace 307,075 Ayrton Senna Michael Schumacher Michael Schumacher Michael Schumacher
02 17. April SPC Pazifik Tanaka International Circuit Aida 307,349 Ayrton Senna Michael Schumacher Michael Schumacher
03 1. Mai San Marino San Marino Autodromo Enzo e Dino Ferrari 292,320 Ayrton Senna Damon Hill Michael Schumacher
04 15. Mai Monaco Monaco Circuit de Monaco 259,584 Michael Schumacher Michael Schumacher Michael Schumacher
05 29. Mai Spanien Spanien Circuit de Catalunya 308,555 Michael Schumacher Michael Schumacher Damon Hill
06 12. Juni Kanada Kanada Circuit Gilles Villeneuve 307,050 Michael Schumacher Michael Schumacher Michael Schumacher
07 3. Juli Frankreich Frankreich Circuit de Nevers Magny-Cours 306,000 Damon Hill Damon Hill Michael Schumacher
08 10. Juli Vereinigtes Konigreich Großbritannien Silverstone Circuit 303,420 Damon Hill Damon Hill Damon Hill
09 31. Juli Deutschland Deutschland Hockenheimring 307,035 Gerhard Berger David Coulthard Gerhard Berger
10 14. August Ungarn Ungarn Hungaroring 305,536 Michael Schumacher Michael Schumacher Michael Schumacher
11 28. August Belgien Belgien Circuit de Spa-Francorchamps 308,044 Rubens Barrichello Damon Hill Damon Hill
12 11. September Italien Italien Autodromo Nazionale Monza 307,400 Jean Alesi Damon Hill Damon Hill
13 25. September Portugal Portugal Circuito do Estoril 309,560 Gerhard Berger David Coulthard Damon Hill
14 16. Oktober Europaische Union Europa Circuito de Jerez 305,532 Michael Schumacher Michael Schumacher Michael Schumacher
15 6. November Japan Japan Suzuka International Racing Course 293,200 Michael Schumacher Damon Hill Damon Hill
16 13. November Australien Australien Adelaide Street Circuit 306,180 Nigel Mansell Michael Schumacher Nigel Mansell

Fahrerwertung

Die ersten sechs jedes Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). Alle Resultate wurden gewertet.

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
1 Deutschland Michael Schumacher Benetton-Ford 92
2 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams-Renault 91
3 Osterreich Gerhard Berger Ferrari 41
4 Finnland Mika Häkkinen McLaren-Peugeot 26
5 Frankreich Jean Alesi Ferrari 24
6 Brasilien Rubens Barrichello Jordan-Hart 19
7 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle McLaren-Peugeot 16
8 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Williams-Renault 14
9 Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell Williams-Renault 13
10 Niederlande Jos Verstappen Benetton-Ford 10
11 Frankreich Olivier Panis Ligier-Renault 9
12 Vereinigtes Konigreich Mark Blundell Tyrrell-Yamaha 8
13 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Sauber-Mercedes 7
14 Italien Nicola Larini Ferrari 6
15 Brasilien Christian Fittipaldi Footwork-Ford 6
16 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Jordan-Hart 6
17 Japan Ukyō Katayama Tyrrell-Yamaha 5
18 Frankreich Éric Bernard Ligier-Renault (4), Lotus-Mugen (0) 4
19 Osterreich Karl Wendlinger Sauber-Mercedes 4
20 Italien Andrea de Cesaris Jordan-Hart (3), Sauber-Mercedes (1) 4
21 Italien Pierluigi Martini Minardi-Ford 4
22 Italien Gianni Morbidelli Footwork-Ford 3
23 Frankreich Érik Comas Larrousse-Ford 2
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
24 Finnland JJ Lehto Benetton-Ford (1), Sauber-Mercedes (0) 1
25 Italien Michele Alboreto Minardi-Ford 1
26 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Lotus-Mugen, Ligier-Renault, Benetton-Ford 0
27 Monaco Olivier Beretta Larrousse-Ford 0
28 Portugal Pedro Lamy Lotus-Mugen 0
29 Frankreich Jean-Marc Gounon Simtek-Ford 0
30 Italien Alessandro Zanardi Lotus-Mugen 0
31 Australien David Brabham Simtek-Ford 0
32 Finnland Mika Salo Lotus-Mugen 0
33 Frankreich Franck Lagorce Ligier-Renault 0
34 Osterreich Roland Ratzenberger Simtek-Ford 0
35 Frankreich Yannick Dalmas Larrousse-Ford 0
36 Belgien Philippe Adams Lotus-Mugen 0
37 Italien Domenico Schiattarella Simtek-Ford 0
38 Brasilien Ayrton Senna Williams-Renault 0
39 Frankreich Paul Belmondo Pacific-Ilmor 0
40 Belgien Bertrand Gachot Pacific-Ilmor 0
41 Schweiz Jean-Denis Délétraz Larrousse-Ford 0
42 Japan Aguri Suzuki Jordan-Hart 0
43 Frankreich Philippe Alliot McLaren-Peugeot, Larrousse-Ford 0
44 Japan Hideki Noda Larrousse-Ford 0
45 Japan Taki Inoue Simtek-Ford 0
46 Italien Andrea Montermini Simtek-Ford 0

Konstrukteurswertung

Willams FW16 Renault von 1994
Pos. Konstrukteur Punkte
1 Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 118
2 Vereinigtes Konigreich Benetton-Ford 103
3 Italien Ferrari 71
4 Vereinigtes Konigreich McLaren-Peugeot 42
5 Vereinigtes Konigreich Jordan-Hart 28
6 Frankreich Ligier-Renault 13
7 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 13
Pos. Konstrukteur Punkte
8 Schweiz Sauber-Mercedes 12
9 Vereinigtes Konigreich Footwork-Ford 9
10 Italien Minardi-Ford 5
11 Frankreich Larrousse-Ford 2
12 Vereinigtes Konigreich Lotus-Mugen 0
13 Vereinigtes Konigreich Simtek-Ford 0
14 Vereinigtes Konigreich Pacific-Ilmor 0

Einzelergebnisse

Besondere Ereignisse

  • Beim Großen Preis von San Marino (→ Hauptartikel: Großer Preis von San Marino 1994) in Imola ereignete sich eine beispiellose Unfallserie. Im Freitags-Training überstand zunächst der Nachwuchspilot Rubens Barrichello einen schweren Unfall, bei dem er mit dem Schrecken und einer gebrochenen Nase davonkam. Tags darauf im Abschlusstraining verunglückte der junge österreichische Pilot Roland Ratzenberger, als sein Frontflügel bei über 300 km/h abriss und das Auto nahezu ungebremst und fast frontal in die Mauer der linken Streckenbegrenzung krachte; Ratzenberger war sofort tot. Beim Rennen am Sonntag verunglückte der Williams-Pilot und dreimalige Formel-1-Weltmeister Ayrton Senna; er fuhr in der ultraschnellen Tamburellokurve bei weit über 300 km/h aus bis heute nicht eindeutig geklärter Ursache geradeaus und prallte in die Begrenzungsmauer. Trümmer der Vorderradaufhängung durchdrangen das Helmvisier des Brasilianers und fügten ihm tödliche Kopfverletzungen zu. Bereits beim Start des Rennens hatte sich ein Unfall ereignet, der zur Neutralisierung führte: Pedro Lamy fuhr dem Benetton des stehengebliebenen JJ Lehto ins Heck, herumfliegende Trümmerteile verletzen Zuschauer. Beide Fahrer wurden zur Untersuchung ins Medical Center gebracht. Den Schlusspunkt des wohl schwärzesten Formel-1-Rennens der Geschichte bildete ein missglückter Boxenstopp des Italieners Michele Alboreto, in dessen Folge ein nicht sachgemäß befestigtes Rad mehrere Mechaniker verletzte.
  • Im Freien Training zum Grand Prix von Monaco verunglückte der Österreicher Karl Wendlinger schwer. Er verlor auf dem schnellsten Streckenabschnitt nach dem Tunnel sein Fahrzeug aus der Kontrolle und raste in die Begrenzungsmauer der Hafenschikane. Wendlinger fiel in ein tiefes Koma, seine Überlebenschancen und seine Zukunft waren zunächst ungewiss. Nach drei Wochen erwachte der Sauber-Pilot aus dem Koma und war bis zum Herbst fast vollständig wieder genesen. Ein Comeback-Versuch in den letzten beiden Rennen scheiterte jedoch.
  • Beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone überholte Michael Schumacher in der Aufwärmrunde reglementswidrig seinen Kontrahenten Damon Hill. Daraufhin verhing die Rennleitung im Rennen eine Stop-and-Go-Strafe für den Benetton-Fahrer, die er und sein Team jedoch ignorierten. Daraufhin bekam er von der Rennleitung mehrmals die schwarze Flagge (Disqualifikation) gezeigt, die Schumacher und sein Team ebenfalls ignorieren bzw. nicht gesehen haben wollten. Die Fernsehbilder zeigten einen aufgeregt mit der Rennleitung diskutierenden Benetton-Teamchef Flavio Briatore. Kurz darauf bog sein Pilot in die Boxengasse ein und saß die zu Beginn verhängte Stop-and-Go Strafe ab. Nach dem Rennen wurde Schumacher trotzdem disqualifiziert und verlor damit seinen zweiten Platz sowie sechs Punkte. Ein paar Tage nach dem britischen Grand Prix griff die FIA sogar zu noch drastischeren Mitteln: Sie sperrte den Deutschen wegen Ignorierens der schwarzen Flagge für zwei Rennen. Durch einen Einspruch seitens des Benetton-Teams konnte er aber zumindest bei seinem Heim-Rennen in Hockenheim starten, bevor das FIA World Council in Paris die Strafe für die Rennen in Monza und Estoril bestätigte.
  • Beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps gewann Michael Schumacher, wurde aber nach dem Rennen wegen einer zu dünnen Holzbodenplatte (seit Hockenheim Vorschrift) an seinem Benetton disqualifiziert. Schumacher hatte sich im Rennen auf den Randsteinen gedreht und argumentierte, dass die Holzplatte deshalb so stark abgeschliffen sei. Die FIA folgte dem Einspruch aber nicht.
  • Williams-Fahrer Damon Hill, der von den Sperren und Disqualifikationen des WM-Leaders Schumacher profitierte, siegte selbst dreimal in Folge und kam somit vor dem Großen Preis von Europa in Jerez bis auf einen Punkt an Schumacher heran (76:75 Punkte). Bei noch drei ausstehenden Rennen setzten sich jeweils einmal Hill und einmal Schumacher durch, sodass es vor dem letzten Rennen in Adelaide bei dem Punktabstand blieb (92:91).
  • Im Rahmen des Großen Preises von Australien in Adelaide qualifizierte sich Schumacher für Startplatz zwei, direkt vor Damon Hill. Trainingsschnellster war überraschend Altmeister Nigel Mansell. Die beiden WM-Aspiranten führten vom Start weg das Rennen an (Schumacher vor Hill). In der 36. Runde rutschte Schumacher von der Piste und berührte nach einer Linkskurve die äußere Mauer. Er lenkte auf die Strecke zurück und blieb knapp vor Hill. In der nächsten Rechtskurve versuchte Hill innen vorbeizukommen, der Deutsche blieb als Führender auf der Ideallinie. Die Wagen berührten sich, Schumacher flog über Hills Vorderrad und landete im Reifenstapel. Das Rennen war daraufhin für Schumacher beendet. Hill fuhr noch an die Box, da aber seine vordere linke Radaufhängung gebrochen war, gab er das Rennen auf und Schumacher war Weltmeister.
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