Philipps-Universität Marburg
Gegründet in Marburg (Lahn) im Jahre 1527 von Landgraf Philipp dem Großmütigen, als zweite protestantische Hochschule. Mit 18.000 Studenten und 7.500 Mitarbeitern ist sie eine der mittelgroßen deutschen Universitäten.
Studenten der Universität waren u. a. Boris Pasternak, die Gebrüder Grimm, Friedrich Carl von Savigny, Gottfried Benn, Otto Hahn und Gustav Heinemann. Gelehrt haben hier u. a. Martin Heidegger, Denis Papin, Robert Bunsen und Emil von Behring.
Philipps-Uni-MR
Alte Universität / erbaut 1874-78 von Karl Schäfer
(Großbild)
Geschichte der Universität und ihrer Studenten
Die historische Universität
- 1. Juli 1527 Gründung mit 11 Professoren und 84 Studenten
- 1529 Marburger Religionsgespräche mit Luther, Zwingli und Melanchthon
- seit 1580 bis 1628 war der für seine Zeit äußerst bekannte Rudolf Goclenius der Ältere (1547 - 1628) Professor für Physik, Logik, Ethik, Medizin und Philosophie an der Philipps-Universiät. Er versuchte, wie zahlreiche Professoren damals die Philosophie des Melanchthon mit der von Petrus Ramus zu verbinden.
- 1605 wird Johannes Hartmann zum Professor für Chymiatrie berufen, den weltweit ersten pharmazeutisch-medizinisch orientierten Chemie-Lehrstuhl
- 1650 das Land Hessen-Kassel gibt den Hochschulstandort Marburg auf
- 24. Juni 1653 Wiedereröffnung der Universität
- 1866 die Philipps-Universität wird mit der Annexion Hessens durch Preußen königlich preußische Universität. Innerhalb von 20 Jahren vervierfacht sich die Studierendenzahl.
- 1887 erstmals 1.000 Studenten
- 1908 die ersten Frauen werden zum Studium zugelassen
- 1909 erstmals 2.000 Studierende
Die Philipps-Universität in der Weimarer Zeit
- 1920 Marburger Freikorps sind maßgeblich an den Mechterstädter Vorkommnissen beteiligt
- 1929 der weltweit bekannte Marburger Professor Wilhelm Röpke übernimmt das Ordinariat für Politische Ökonomik
Die Philipps-Universität während des Nationalsozialismus
- 1933 Amtsenthebung und Emigration des Volkswirtschafters Prof. Wilhelm Röpke in die Türkei, Freitod des Professors für indogermanische Sprachen, Hermann Jacobsohn (27. April)
- bis 1936 erfolgt die weitgehende Selbstauflösung der Marburger Studentenverbindungen, Gleichschaltung in Form sog. Kameradschaft im Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund.
Die Philipps-Universität nach 1945
- ab 1960 Ausbau und Erweiterung der Universität
Fächerangebot
An der Philipps-Universität können zahlreiche Diplomstudiengänge studiert werden: Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Pädagogik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie, Evangelische Theologie, Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsmathematik, Betriebswirtschaftslehre, Biologie, Psychologie, Humanbiologie
Daneben gibt es zahlreiche Studiengänge mit Abschluss Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ...
... und einige Magister-Studiengänge: ...
... und einige Aufbau- und Ergänzungsstudiengänge ...
Literatur
- Hans Günter Bickert, Norbert Nai: Marburger Karzerbuch. 2. Auflage, 1995
- Holger Zinn: Zwischen Republik und Diktatur. Die Studentenschaft der Philipps-Universität Marburg in den Jahren von 1925 bis 1945