Zum Inhalt springen

Sohren

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Februar 2010 um 18:44 Uhr durch 80.254.148.115 (Diskussion) (Kirchen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Deutschlandkarte
Sohren
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Sohren hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 56′ N, 7° 18′ OKoordinaten: 49° 56′ N, 7° 18′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde: Kirchberg
Höhe: 410 m ü. NHN
Fläche: 9,42 km2
Einwohner: 3184 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 338 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55487
Vorwahl: 06543
Kfz-Kennzeichen: SIM, GOA
Gemeindeschlüssel: 07 1 40 145
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
55487 Sohren
Ortsbürgermeister: Markus Bongard (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Sohren im Rhein-Hunsrück-Kreis
KarteBoppardBadenhardBeulichBickenbach (Hunsrück)BirkheimDörthEmmelshausenGondershausenHalsenbachHausbayHungenrothKarbach (Hunsrück)KratzenburgLeiningen (Hunsrück)LingerhahnMaisbornMermuthMorshausenMühlpfadNey (Hunsrück)NiedertNorathPfalzfeldSchwall (Rhein-Hunsrück-Kreis)ThörlingenUtzenhainAlterkülzBell (Hunsrück)BeltheimBraunshornBuch (Hunsrück)DommershausenGödenrothHasselbach (Hunsrück)HollnichKastellaunKorweilerLahrMastershausenMichelbach (Hunsrück)MörsdorfRoth (Rhein-Hunsrück-Kreis)SpesenrothUhlerZilshausenBärenbach (Hunsrück)BelgBüchenbeurenDickenschiedDill (Gemeinde)DillendorfGehlweilerGemünden (Hunsrück)Hahn (Hunsrück)Hecken (Hunsrück)HeinzenbachHenau (Hunsrück)Hirschfeld (Hunsrück)Kappel (Hunsrück)Kirchberg (Hunsrück)KludenbachLaufersweilerLautzenhausenLindenschiedMaitzbornMetzenhausenNieder KostenzNiedersohrenNiederweiler (Hunsrück)Ober KostenzRaversbeurenReckershausenRödelhausenRödern (Hunsrück)Rohrbach (Hunsrück)SchlierschiedSchwarzenSohrenSohrschiedTodenrothUnzenbergWahlenauWomrathWoppenrothWürrichArgenthalBenzweilerDichtelbachEllern (Hunsrück)Erbach (Hunsrück)KisselbachLiebshausenMörschbachRiesweilerRheinböllenSchnorbachSteinbach (Hunsrück)DamscheidLaudertNiederburgOberweselPerscheidSankt GoarUrbar (Rhein-Hunsrück-Kreis)WiebelsheimBubachRiegenrothLaubach (Hunsrück)Horn (Hunsrück)KlosterkumbdBudenbachBergenhausenRayerschiedWahlbach (Hunsrück)AltweidelbachPleizenhausenMutterschiedNiederkumbdSimmern/HunsrückNeuerkirchWüschheim (Hunsrück)Reich (Hunsrück)BiebernKülz (Hunsrück)KümbdchenKeidelheimFronhofenHolzbachNannhausenTiefenbach (Hunsrück)OhlweilerSargenrothSchönborn (Hunsrück)OppertshausenBelgweilerRavengiersburgMengerschiedHessenLandkreis Mainz-BingenLandkreis Mainz-BingenLandkreis Bad KreuznachLandkreis BirkenfeldLandkreis Bernkastel-WittlichRhein-Lahn-KreisLandkreis Mayen-KoblenzLandkreis Cochem-Zell
Karte
Katholische Kirche und Ortsmitte
Hunsrücklandschaft mit Sohren in der Mitte, im Vordergrund: Niedersohren, im Hintergrund: Flughafen Hahn.

Sohren ist die zweitgrößte Gemeinde der Verbandsgemeinde Kirchberg im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz (Deutschland).

Geografie

Die Ortsgemeinde Sohren liegt zentral im Hunsrück und genau im Zentrum des Landes Rheinland-Pfalz. Nördlich von Sohren verläuft die Bundesstraße 50, 2 Kilometer nordwestlich liegt der Flughafen Frankfurt-Hahn. 8 Kilometer südwestlich beginnt der Idarwald. Durch den Ort fließt der Grundbach, der später in den Sohrbach, einen Nebenbach des Kyrbachs, übergeht.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 764 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 55% der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,4 mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An weniger als 1% der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte

Das Gebiet um Sohren ist spätestens zur Kelten- und Römerzeit besiedelt gewesen, wie zahlreiche Grabfunde und Überreste von römischen Bauernhöfen zeigen. Die urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahre 846 als die Sororo marca (Gemarkung Sohren) vom Nahegaugrafen Adilbert dem Kloster St. Alban in Mainz geschenkt wurde.

Das Reichsgut Sohren wurde mit den Ortschaften Hahn, Bärenbach, Büchenbeuren, Lautzenhausen, Niedersohren, Niederweiler und Wahlenau sowie den heute nicht mehr existierenden Dörfern Litzelsohren, Vockenrode und Niederhoven 1301 mit Erlaubnis von König Albrecht I. dem Grafen Eberhard von Sponheim-Neef[2] und seiner Gemahlin Elisabeth übertragen. Mit dieser Übertragung endete die Geschichte des Königsgutes Sohren als selbstständiger Einheit.

König Friedrich III. belehnte 1442 den Markgrafen von Baden, Jakob I., und den Grafen von Veldenz als Erben der Grafschaft Sponheim. Nach dem Tode des Jakobs I. von Baden belehnte Kaiser Friedrich III. 1455 dessen Nachfolger, den Markgrafen Karl I. und Pfalzgraf Friedrich von Veldenz, mit dem Sohrener Besitz.

Der Grenzverlauf der Pflege Sohren wurde 1476 genau beschrieben. Die Sohrener Pflege umfasste die Germarkungen von Sohren, Niedersohren, Niederweiler, Wahlenau, Büchenbeuren, Lautzenhausen, Bärenbach und Hahn. Ein Gerichtssiegel aus dem Jahre 1599 bestätigt, dass Sohren im 15. Jahrhundert ein eigenes Gericht hatte. Es war mit einem Schultheißen und sieben Schöffen besetzt.

Der Sponheimer Hof, ehemaliger Königshof Sohren aus der karolingischen Zeit, wurde 1607 renoviert. Ein Staatsvertrag bezüglich der Teilung der vorderen Grafschaft Sponheim zwischen Kurpfalz und Baden wurde 1707 unterzeichnet. Die Pflege Sohren war nun ein Teil des badischen Oberamtes Kirchberg.

Die Besetzung des linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen erfolgte 1794. Durch den Frieden von Campo Formio 1797 fiel das linke Rheinufer an Frankreich. Sohren wurde Mittelpunkt einer Mairie mit den Orten Altlay, Bärenbach, Belg, Büchenbeuren, Lautzenhausen, Niedersohren, Niederweiler und Wahlenau mit insgesamt 2.407 Einwohnern. Nach Ende der Franzosenzeit fiel der Raum Sohren 1816 zum preußischen Landkreis Zell. Sohren wurde Amtsbürgermeisterei mit 18 Ortschaften.

Der Bau der Hunsrückquerbahn Simmern–Sohren–Morbach wurde 1902 fertiggestellt. Die zentrale Wasserversorgung wurde 1912 eingeführt, und 1920 erhielt Sohren eine elektrische Stromversorgung.

1928 wurden das Unternehmen Felke Möbel gegründet welches in den 1950er Jahren mit 1.500 Angestellten einer der größten Arbeitgeber der Region war. Nach dem Ersten Weltkrieg war der Ort zeitweise wieder französisch. 1947 wurde er Teil des neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Jahre 1951 wurde nördlich des Ortes auf der gemarkung Lautzenhausen mit dem Bau des Natoflugplatzes Hahn, dem heutigen Flughafen Frankfurt-Hahn, begonnen. Ab 1969 gab es eine Hauptschule, die später zur Regionalen Schule umgewandelt wurde. Das Hallenschwimmbad und das Sportstadion wurden 1974 eröffnet. Neun Jahre später, 1983, erfolgte die die Eröffnung der Bürgerhalle.

1970 scheiterten Pläne die Gemeinden Büchenbeuren und Sohren zusammen zu schließen. Man hoffte auf diesem Wege die Auflösung der Verbandsgemeinde Büchenbeuren verhindern zu können. Nachdem jedoch abzusehen war, dass diese Auflösung nicht zu verhindern war, wurde die die Fusion, die schon im Büchenbeurener Gemeinderat beschlossen war, abgewendet.[3]

Jüdischer Friedhof Sohren

In nordöstlicher Richtung der Gemeinde, in der Nähe der Birkenhöhe, befindet sich ein verwaister jüdischer Friedhof. Das jüngste Grab datiert von 1965. Angelegt wurde der Friedhof wahrscheinlich schon vor 1850. Die Sohrener Synagoge wurde nach dem 9. November 1938 zuerst zugenagelt und später von einem NS-Rollkommando zerstört.[3]

Politik

Ortsbürgermeister ist Markus Bongard von der CDU.

Partnergemeinden

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Ort liegt etwa zwei Straßenkilometer vom einzigen rheinland-pfälzischen internationalen Verkehrsflughafen Frankfurt-Hahn entfernt. Zu erreichen ist Sohren aus dem Osten über die Bundesautobahn 61 und die Bundesstraße 50, aus dem Westen über die Hunsrückhöhenstraße B 327.

Bildung

In Sohren gibt es zwei Schulen, eine Grundschule mit etwa 400 Schüler/innen und eine Regionale Schule. Die Regionale Schule Sohren-Büchenbeuren verfügt über eine Außenstelle in Rhaunen (Landkreis Birkenfeld).

Kirchen

  • Evangelische Kirchengemeinde: Die evangelische Kirche ist vorreformatorischen Ursprungs, die ältesten Teile gehen auf das 15. Jahrhundert zurück. Bis 1907 wurde die Kirche als Simultankirche von der evangelischen und der katholischen Gemeinde genutzt.

www.ekir.de/sohren

  • Katholische Kirchengemeinde: Die katholische Kirche wurde 1907 erbaut.
  • Philadelphiagemeinde (evangelische Freikirche): Die Gemeinderäume befinden sich in der Laufersweiler Straße am Ortsausgang.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Gustav Schellack, Willi Wagner: Sohren, Chronik einer Hunsrückgemeinde; 1983
  • Barbara Müller, Chronik Büchenbeuren, Herausgegeben von der Ortsgemeinde Büchenbeuren 1993, ISBN 3-929866-00-5

Quellen

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Bevölkerungsstand von Land, Landkreisen, Gemeinden und Samtgemeinden (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Franz Josef Blümling: Naves Historia. Die Herren von Neef – Die Grafen von Sponheim; in: Heimat zwischen Hunsrück und Eifel, Beilage der Rheinzeitung, Nr. 3, März 2004
  3. a b Barbara Müller, Chronik Büchenbeuren, Herausgegeben von der Ortsgemeinde Büchenbeuren 1993, ISBN 3-929866-00-5
Commons: Sohren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Linkkatalog zum Thema Sohren bei curlie.org (ehemals DMOZ)