Leipheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 27′ N, 10° 13′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Günzburg | |
Höhe: | 470 m ü. NHN | |
Fläche: | 32,15 km2 | |
Einwohner: | 7480 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 233 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 89340 | |
Vorwahl: | 08221 | |
Kfz-Kennzeichen: | GZ, KRU | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 74 155 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktstraße 5 89340 Leipheim | |
Website: | www.leipheim.de | |
Bürgermeister: | Christian Konrad (CSU) | |
Lage der Stadt Leipheim im Landkreis Günzburg | ||
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Leipheim ist eine Stadt im schwäbischen Landkreis Günzburg.
Ihr Wahlspruch lautet: „Leipheim - Stadt an der Donau“.
Geografie
Leipheim liegt in der Region Donau-Iller am Südrand des Schwäbischen Donaumooses.
Es existieren die Gemarkungen Leipheim, Riedheim und Weißingen.
Geschichte


Leipheim war von etwa 1270 bis 1373 im Besitz der Familie Güß von Güssenberg, die 1327 von Kaiser Ludwig IV. (Ludwig der Bayer) die Marktrechte und 1330 die Stadterhebung für den Ort erwirkte. 1343 ging die Stadt in den Besitz der Grafen von Württemberg über. 1453 kaufte die freie Reichsstadt Ulm die Stadt von Graf Ulrich V. von Württemberg für 23.200 Gulden. Und so wurde, als Ulm 1531 offiziell protestantisch wurde, auch Leipheim protestantisch.
Nahe Leipheim erhob sich im deutschen Bauernkrieg 1525 der Leipheimer Haufen (ca. 5.000 Bauern) gegen die Stadt Ulm und wurde von dem Heer des schwäbischen Bundes, der von Ulm angeführt wurde, besiegt. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zu Bayern. Leipheim war eine der wenigen Besitzungen der freien Reichsstadt Ulm, die nach 1810 noch bei Bayern verblieben, als im Rahmen eines Gebietsaustauschs Bayern Grenzgebiete an Württemberg abgeben musste. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Erwähnenswert ist der Serienbau des Lastenseglers Messerschmitt Me 321 und ersten strategischen Großraumtransporters Messerschmitt Me 323 sowie der Jungfernflug der Messerschmitt Me 262, dem ersten in Serie gebauten düsengetriebenen Kampfflugzeug der Welt, der 1942 in Leipheim stattfand. Diese Maschine wurde ab Mitte 1944 hier auch in Serie (ca. 800 Stück)gebaut.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945, wurde in Leipheim auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorstes ein DP-Lager eingerichtet für jüdische so genannte „Displaced Persons“. Das Lager, in dem bis zu 3.150 Personen untergebracht waren, wurde im Juni 1950 aufgelöst. Ab 1957 fand wieder militärischer Flugbetrieb statt. Momentan wird der Flughafen nur durch die zivile Bundeswehr-Sportfliegergemeinschaft genutzt.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 5.057, 1987 5.132, 2000 6.602 und im Jahr 2008 6695 Einwohner gezählt.
Politik
Der Stadtrat hat 20 Mitglieder. Seit der Kommunalwahl 2008 verteilen sich die Sitze auf folgende Listen:
- CSU: 11 Sitze
- SPD: 3 Sitze
- Freier Wählerblock: 2 Sitze
- Initiative Alber: 1 Sitz
- Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG): 3 Sitze
Bürgermeister ist Christian Konrad (CSU). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Gerhard Hartmann (SPD) und 2008 in seinem Amt bestätigt.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 5.660.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 3.179.000 €.
Wappen
Das Stadtwappen geht auf das Familienwappen der Güssen zurück, unter deren Herrschaft das Stadtrecht verliehen wurde.
Städtepartnerschaften
Seit 1993 besteht eine Partnerschaft mit der ungarischen Stadt Fonyód am Plattensee, die mit regelmäßigen Besuchen gepflegt wird.
Sport
Vereine
BC Leipheim e.V.
Der BC Leipheim e.V. ist der ortsansässige Basketballverein. Gegründet wurde der Verein am 17. März 1995. Derzeit besitzt der Verein ca. 80 aktive und passive Mitglieder. Am Spielbetrieb nehmen aktuell eine Damen-, eine Herren- und eine U18-Mannschaft teil. Als einer von nur zwei Basketballvereinen im Landkreis ist der BC Leipheim e.V. weit über die Stadtgrenzen hinaus Anlaufstelle für junge Basketballtalente. Der BC Leipheim hat sich im Frühjahr 2008 aufgelöst.
FG Leipheimer Haufen e.V.
Die Faschingsgesellschaft Leipheimer Haufen e.V. feierte 2007 ihr 33 jähriges bestehen. Neben Tanzsportgruppe "Güssengarde", Jugendgarde, Kindergarde, Elferrat, Showmix und Guggamusik gibt es noch ca. 80 passive Mitglieder, so dass der Verein insgesamt über 200 Mitglieder zählen kann. Die FG Leipheimer Haufen e.V. ist Mitglied bei der Faschingsvereinigung der Sieben Schwaben, im Landesverband Württembergischer Karneval (LWK) und dem Bayerisch-Schwäbischen Fasnachtsverband (BSF).
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Der große Einkaufswagenhersteller Wanzl ist hier mit drei Werken beheimatet. Außerdem gab es seit 1935 einen Luftwaffenstützpunkt, der aber Ende 2008 aus Kostengründen geschlossen wurde[2].
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 58, im produzierenden Gewerbe 1660 und im Bereich Handel und Verkehr 210 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 863 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2162. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe neun Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 46 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.691 ha, davon waren 1.271 ha Ackerfläche und 294 ha Dauergrünfläche.
Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- Kindergärten: 245 Kindergartenplätze mit 235 Kindern
- Volksschulen: 1 mit 32 Lehrern und 610 Schülern
Besondere Ereignisse
Jährlich findet das Leipheimer Kinderfest statt, das an das Ende der Hungersnot erinnern soll, die Anfang des 19. Jahrhunderts die Stadt heimsuchte.
Söhne und Töchter des Ortes
- Christoph Pfautz (1645-1711) war Mathematiker, Astronom, Geograph und Bibliothekar
Literatur
- Wolfgang Wüst: Günzburg (Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben, Günzburg I/ 13) München 1983, S. 160 ff. (betr. Leipheim), ISBN 3-7696-9933-5.
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.leipheim.de/index.php?selected_page_id=3596
Weblinks
- Homepage der Stadt Leipheim
- Wappen von Leipheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte