Hoyer VI. von Mansfeld


Hoyer (VI.) von Mansfeld (* 1484;[1][2]; † 9. Januar 1540[3]) war Graf von Mansfeld, Ritter vom Goldenen Vlies[4] und Teil der Vorderortlinie des gleichnamigen Adelsgeschlechts. Neben ihm gehörten auch die beiden jüngeren[5] Söhne seines Vaters Albrecht V. von Mansfeld († 3. Dezember 1484[5]) dieser Linie an: Günther IV. († 1526) und Ernst II. († 1531 oder 1532)[6]
Unter Hoyer wurde von 1509 bis 1518 Schloss Mansfeld um Schloss Vorderort erweitert,[7] sowie die Schlosskirche um ein Sakramentshaus, das aus Holz geschnitzt wurde.[8]
Hoyer setzte sich, im Gegensatz zu seinem Vetter Albrecht VII. von Mansfeld,[5] stark für die römisch-katholische Kirche und gegen die Reformation ein. Kurz nach seinem Tod wurde sie allerdings in der Grafschaft eingeführt[3] und seine Nachfolger bekannten sich dazu.[9]
Unter Kaiser Maximilian I. erwarb er im Jahr 1512 für alle Grafen von Mansfeld die Rechte, mit rotem Wachs zu siegeln und sich Wohlgeboren nennen zu dürfen.[5] Seine Tätigkeit als Geheimer Rat von Kaiser Karl V. nutze er zum Zugang zu weiteren Privilegien wie dem freien Handel mit Bergwerksprodukten im ganzen Reich.[5] Mit diesen und weiteren Schutz- und Schirmbriefen gelang es Hoyer, sich gegen die Wettiner und ihre weltlichen Interessen an der Grafschaft durchzusetzen.[10]
Sein Amt als Ritter führte den Feldherrn während der Türkenkriege nach Ungarn und während der Italienische Kriege nach Italien.[5] Zudem war er der Schutzherr des Klosters Helfta.[11]
Nach seinem kinderlosen und unverheirateten Tod wurde er in der Andreaskirche zu Eisleben bestattet, die von beiden Konfessionen genutzt wurde.[9] Auf seiner Tumba befindet sich ein Bronzeportrait des Grafen, das bereits 1541 von Hans Schlegel geschaffen wurde.[12]
Literatur
- Renate Seidel: Die Grafen von Mansfeld - Geschichte und Geschichten eines deutschen Adelsgeschlechts., Fouqué Literaturverlag, Engelsbach 1998, ISBN 3826742303
Einzelnachweise
- ↑ heraldique-europeenne.org: Armorial des Chevaliers de la Toison d'Or, Zugriff am 14. Januar 2010
- ↑ antiquesatoz.com: Knights_of_the_Golden_Fleece, Zugriff am 14. Januar 2010
- ↑ a b Seidel, S. 197
- ↑ Seidel, S. 36
- ↑ a b c d e f Seidel, S. 232 f.
- ↑ Seidel, S. 10
- ↑ Seidel, S. 30
- ↑ Seidel, S. 38
- ↑ a b Carola Jäggi, Jörn Staecker: Archäologie der Reformation. Studien zu den Auswirkungen des Konfessionswechels auf die materielle Kultur, Walter De Gruyter Inc, 2007, ISBN 3110195135, S. 175 f.
- ↑ Thomas Nicklas: Macht oder Recht : frühneuzeitliche Politik im Obersächsischen Reichskreis Stuttgart : F. Steiner, 2002., ISBN 3-515-07939-4, S. 48 f.
- ↑ Cornelius G Fetsch;: Ein gemeinsames Werk: der Wiederaufbau von Kloster Helfta Benno-Verlag, Leipzig 2003, ISBN 3746216664, S. 39
- ↑ eisleben.eu: Lutherstadt Eisleben: Das 16. Jh. und die Reformation, Zugriff am 16. Januar 2010
Personendaten | |
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NAME | Hoyer VI. von Mansfeld |
KURZBESCHREIBUNG | Graf von Mansfeld, Ritter vom Goldenen Vlies |
GEBURTSDATUM | 1484 |
STERBEDATUM | 9. Januar 1540 |