Nikolski-Phänomen
Das Nikolski-Phänomen (nach dem russischen Hautarzt Piotr Wasiljewitsch Nikolski, 1858–1940) ist ein Begriff aus der Dermatologie.
Es beschreibt die Neigung der Haut zur Blasenbildung. Das Nikolski-Phänomen ist positiv, wenn sich auf scheinbar gesunder Haut Blasen durch Schiebedruck auslösen lassen (Nikolski I) oder schon bestehende Blasen sich durch seitlichen Druck verschieben lassen (Nikolski II).
Ätiologie
Das Nikolski-Phänomen basiert auf einer autoimmunen Reaktion gegen Gruppen von Proteinen der Epidermis, welche den Zellzusammenhalt ermöglichen. Je nach betroffenen Proteinen, bzw. betroffener Schicht der Haut werden verschiedene Krankheiten unterschieden. Diese sind:
Krankheiten der Pemphigusgruppe (Autoantikörper gegen desmosomale Proteine der Epidermis / intraepidermale Blasenbildung)
Pemphigus vulgaris (häufigster), Pemphigus vegetans - suprabasale Blasenbildung.
Pemphigus erythematosus, brasilianischer Pemphigus und Pemphigus erythematosus - Blasenbildung im Stratum granulosum.
Pemphigoide (pemphigusähnliche) Erkrankungen (Autoantikörper gegen Strukturen der Basalmembran / subepidermale Blasenbildung) Es kommt zu subepidermaler Blasenbildung.
Typische Erkrankungen mit positiven Nikolski-Phänomenen sind die Blasenbildenden Autoimmundermatosen wie die Blasensucht (Nikolski-Phänomen I positiv) oder das Bullöse Pemphigoid (Nikolski-Phänomen II positiv).