Zum Inhalt springen

Diskussion:Emilia Galotti

Seiteninhalte werden in anderen Sprachen nicht unterstützt.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Januar 2010 um 11:38 Uhr durch 91.35.184.142 (Diskussion) (Grafik). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Discostu in Abschnitt Weblinks

ein Plagiat?!

nicht unerhebliche Teile scheinen sehr nah an einem Text der Uni Essen zu sein, der im Internet verfügbar ist... so kann der Wikipediatext eigentlich nicht stehen bleiben, er wurde nur geringfügig vereinfacht und umformuliert...


Bürgerliches Trauerspiel?!

Es ist immer wieder erstaunlich, wie flink Emilia Galotti zum "Bürgerlichen Trauerspiel" gezählt wird! Es ist lediglich ein Trauerspiel; die Rezeption machte das Stück nur zum "bürgerlichen" Werk. Auf dieser Interpretation sollte man nicht sitzen bleiben müssen. Lessing ist nicht in jedem Werk seines Lebens ein aufrührerischer Aufklärer. Alles andere als das, wie Galotti zeigt, wo es eben NICHT um Adel kontra Bürgertum geht!

--.anne. 21:24, 18. Dez. 2006 (CET)Beantworten

Ob es sich bei Emilia Galotti um ein "Bürgerliches Trauerspiel" handelt ist tatsächlich umstritten. Aber dass hier keine Konflikte zwischen Adel und Bürgertum zu finden wären stimmt auch wieder nicht...

Wie man bei Karl S. Guthke ("Das deutsche bürgerliche Trauerspiel". Metzler-Verlag. Stuttgart 1994) nachlesen kann, gibt es sowohl Argumente für eine solche Zuordnung als auch gegen diesselbe. Vielleicht sollte man im Artikel tatsächlich auch auf diese Uneindeutigkeit hinweisen. Lessing selbst hat sich ja diesbezüglich auch bedeckt gehalten und "weicht der Frage, ob es sich um eine "Satyre auf die Prinzen" handele, aus." (Guthke)

Ich will jetzt nicht die Ganze Aufzählung der Befürworter und Gegner einer solchen Zuordnung zum Bürgerlichen Trauerspiel wiederholen sondern beschränke mich auf ein Zitat von Guthke: "Man begegnete allerdings einem komplexen Stück wie der "Emilia Galotti" unangemessen, ja verfiele prinzipiell in die schematische Denkform der solzialpolitischen Deutung, wollte man hier im Sinne des Entweder-Oder entscheiden (sozialkritisches Propagandastück bzw. Trauerspiel der sozialen Determination oder Tragödie der religiösen Desorientierung)."

91.89.6.136 17:28, 18. Aug. 2007 (CEST)Beantworten



Odoardo ersticht den Prinzen, nicht weil im der Mut fehlt, nicht, sondern weil er die "ewige Verdammnis" nicht wegen eines "Lustmolches" aufgeben will, sondern nur um die Tugendhaftigkeit seiner Tochter zu schützen.

Man sollte wenigstens den Tugendbegriff Odoardos, also des Bürgertums hinterfragen oder darstellen, dass Lessing vermutlich genau das tut. Zu tugendhaftem Handeln gehört sicher nicht die Ermordung des eigenen Kindes. Vermutlich will Lessing viel eher ein pervertiertes Ehr- und Tugendverständnis des Bürgertums anprangern.

Es könnte eine Weile dauern, aber ich würde gerne diesen Artikel ausbauen mit: - einer präziseren und größeren Inhaltsangabe (kurze kann erhalten bleiben) - geschichtliche Einordnung (Zeit der Aufklärung und des Sturmes und Dranges) - Interpretation Habe noch weitere Materialen, da das Stück gerade im Deutsch-Unterricht behandelt wurde. - Torek

Unbedingt, was dort steht ist eine mittelschwere Katastrophe - Mario

Kann mich nur anschließen. Den Text kann man so nicht durchgehen lassen.

Ja bitte, eine längere Inhaltsangabe wäre echt passend und ich würde auch das Patriarchat des Vaters in der bürgerlichen Familie Emilias mit hineinbringen!

Also diese Infos sind mehr als nur dürftig. Das was in diesen Artikel steht, steht auch im Vorwort eines jeden Reclam-Heftchens. Anbei würde ich jeden raten, der diesen Artikel erweitern möchte, alle Interpretationsmöglichkeiten zur Aussage des Stücks aufzuzählen, denn die heute gängige (Kritik am Bürgertum) ist bei weiten nicht dei einzige, die schlüssig und passend zur damaligen Zeit ist.


"Odoardo. Doch, meine Tochter, doch! (Indem er sie durchsticht.) - Gott, was hab ich getan! (Sie will sinken, und er faßt sie in seine Arme.)"

Nur um anzumerken, dass Emilia sich nicht selber ersticht sondern von ihrem Vater erstochen wird. Der andere Fall wäre ein noch deutlicherer Eingriff in die Vorlage. - rlow


Ich habe mal eine inhaltliche Frage, wo steht eigentlich das Claudia das Komplott das Marinelli insceniert hat um Emilia aufs Schloss zu bringen, durchschaut. Meiner Meinung nach bleibt sie nach wie vor naiv und glaubt der Prinz habe ihnen geholfen. --Conejera 17:00, 22. Nov. 2006 (CET)Beantworten


Ich vermisse hier irgendwie einen Hinweis auf die neuzeitliche Verfilmung des Dramas, welche im modernen Berlin spielt, aber halbwegs den original Wortlaut entspricht. Hab aber auch sonst nirgends in Wiki was dazu gefunden --GammaRay 20:40, 3. Apr 2006 (CEST)

Schade dass ein so wichtiger Mensch durch so viel Verwirrung hier geprägt ist :P



Überarbeiten

Grüßt's euch,

bei allem gebührenden Respekt, dieser Artikel ist der schlechteste, dem ich jemals auf der WP begegnet bin. Das kann doch nicht ernst gemeint sein, oder? Ich platzier jetzt einfach mal 'nen Überarbeiten-Baustein und streich (gemäß Wikipedia:Sei mutig) alles heraus, das neu zu schreiben weniger Mühe machen dürfte als umzuformen.

Da ist einiges drin, das wirkt wie die eilig in der Pause hingekritzelte Deutsch-Hausaufgabe eines Achtklässlers, wenig enzyklopädisch ist der Artikel auch noch (Vermutungen gehören nicht in die Wikipedia), teilweise ist da schlichtweg Unsinn drin (der gute Appiani ist alles andere als ein nettes Bürschchen). Über chronische Nicht-Verwendung des Vorschau-Buttons (die ich jetzt einfach mal unterstellte) will ich nicht's sagen, da bin ich selber delinquent.

Jesses Maria, Gardini 18:07, 1. Dez 2005 (CET)

Ach ja, grammatikalisch & orthographisch ist's auch nicht sooo der Burner. Eigentliches Anliegen: was soll das mit der Virginia? Ich bin kein Dramaturg oder Philologe - aber wenn das wirklich Bedeutung hat, dann sollte das auch etwas im Text erläutert werden, meint ganz arglos der Gardini 18:10, 1. Dez 2005 (CET)

Das Thema von Emilia Galotti ist vollkommen falsch aufgefasst. Es geht in dem Stück keinesweg um den Konflikt zwischen Adel und Bürgertum. Nicht ohne Grund hat Lessing das Stück an einem neutralen Ort spielen lassen und nicht dort, wo er den scheinheiligen Adel mit seiner Doppelmoral anprangert, nämlich im damaligen Deutschland. Die grunlegenden Aussagen des Textes sind nicht im Ansatz erfasst. Das Verhältnis von Macht, nicht im Sinne von staatlicher Macht sondern von der Macht der Verführung zum Beispiel und die Unterscheidung und der Definition von Macht im allgemeinen. Auch darauf, dass Lessing ein Bedeutender Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung ist und dies ein entscheidender Punkt in der Interpretation ist, wird nicht genannt. Wenn man sich nur mal die Gräfin Orsina anschaut, so wird man wissen, dass Lessing hier eindeutig die Stellung der Frau zu seiner Zeit hinterfragt. Er gibt ihr die stärkste und allwissende Rolle in dem Stück, das darf man nicht vernachlässigen. Selbst ein 7.klässler hätte diese Interpretation und Zusammenfassung des Stückes besser hinbekommen. Bitte überarbeiten und wenn schon jemand sich dazu aufrafft dies zu tun, dann doch bitte ausführlich und mit ein bisschen literarischem Sachverstand!

Marie- Christin S.

Ich habe zwar persoenlich kein sehr grosss Fachwissen, was dieses Drama angeht, jedoch moechte ich zum User ueber mir sagen, dass bei uns am Gymnasium in allen 12er Deutschkursen (meinen LK mit eingeschlossen) gelehrt wird, dass es in diesem Werk eben doch generell um den Konflikt zwischen Adel und Buergertum geht. Erst auf einer viel tieferen Ebene erschliessen sich, laut unserem Unterricht, die anderen von dir genannten Punkte. Ist es moeglich, dass sich das Drama vielleicht auf mehrere Arten deuten laesst und dem Verfasser des Artikels nur zu Lasten gelegt werden kann, dass er nicht alle erwaehnt hat? Oder ist es so, dass in der Schule nicht die noetige Zeit vorhanden ist das Werk richtig zu erfassen? - Igor I.




hat einer von euch ne Ahnung wie man den 6.Auftritt des 2. Aufzuges einordnet,etc.? Wie ist denn die Interpretation dieses Auftrittes? An denjenigen, der sich die Mühe macht dies katastrophale Artikelchen zu bearbeiten: Könntest du auch ein paar Interpreatationsansätze mit einbauen? Wäre echt nützlich...zwar nicht mehr für mich aber für diejenigen die es vielleicht mal brauchen könnten. - Rike


Vielleicht ist aber das Motiv für Emilias Selbstmord nur aus dem zu erschließen, was man eben nicht auf der Bühne gezeigt bekommt? Goethe hat als einer der ersten vermutet, dass Emilia Galotti sich wohl in den Prinzen verliebt haben könnte, also nicht nur die rein körperliche Verführung fürchtet. Es ist geradezu ärgerlich genial, dass Lessing uns bei seinem sonst vor Dialogen nur so strotzendem Werk nie dabei sein lässt, wenn der Prinz und Emilia unter vier Augen sind. Weder beim ersten Treffen in der Kirche, noch im Zimmer des Lustschlosses. Vom ersten Treffen werden gleich drei unterschiedliche Varianten erzählt. Wer sagt eigentlich, dass Orsinas Version falsch ist und Emilia ihre Verwirrung der Mutter gegenüber nicht nur vortäuscht? Doch was könnten die beiden dann „nichts Geringes“ in der Kirche abgesprochen haben? Die geplante Entführung nicht, denn von der weiß auch der Prinz noch nichts. Er geht noch vom ersten Plan aus, Appiani als Gesandten wegzuschicken. Kann er das Emilia während seines Liebesgeständnisses in der Kirche erzählt haben? Sicher kann er das. Das erklärt dann auch den sonst nicht motivierten Satz des Prinzen bei ihrem zweiten Aufeinandertreffen: „Wie mein Fräulein, sollten Sie einen Verdacht gegen mich hegen?“ Schließlich weiß Emilia inzwischen, dass der ursprüngliche Plan schief gelaufen ist, und könnte daher sehr wohl den Prinzen als Urheber des Überfalls vermuten. Eine Vermutung, die sie sofort wieder beiseite schiebt, bevor sie dem Prinzen alleine in eine andere Kammer folgt. Was in dieser geschieht, bleibt angedeutet. Doch wie wird durch das angenommene Übereinkommen zwischen Prinz und Emilia das tödliche Ende provoziert? Schauen wir noch einmal in die vorletzte Szene: „warum, warum“, „darum. darum“ bezieht sich auf den Grund für die Ermordung des Grafen, nicht auf die Ermordung selbst. Von dieser wusste Emilia noch nichts, als sie dem Prinzen in das Lustgemach folgte. Um genau zu sein, sie sorgte sich kaum wegen des Grafen, eigentlich hatte sie nach der Entführung nur Angst um ihre Mutter, ihr Verlobter wird kaum erwähnt. Warum auch, wenn sie doch mittlerweile einen anderen, nämlich den Prinzen liebt. Durch die Mutter erfährt sie indirekt vom Tode des Grafen Appiani, beim Vater holt sie sich nur noch die Bestätigung. Ihre Schlussfolgerung ist für sie zwingend, sie trägt die Verantwortung für den Tod des Verlobten, er hat um der Liebe des Prinzen zu ihr nicht im Wege zu stehen, sterben müssen, da der ursprüngliche Plan, ihn einfach wegzuschicken nicht funktioniert hat. Und diese Liebe des Prinzen hat sie erwidert, sie kam ihm „mehr als halben Weges entgegen“. Jetzt haben wir endlich die subjektive Schuld, derer eine Tragödie dieser Zeit bedarf, um einen Sühnetod zu motivieren. Sarah Sampson, Faust usw.: der Sühnetod erfolgt nach bereits vollzogener Verführung, nicht jedoch auf die reine Furcht vor ihr hin. Jetzt muss Emilia nur noch den eigenen Vater dazu bringen, die Tat auszuführen, sie würde es auch selbst tun, er gibt ihr aber den Dolch nicht. Und sie kennt ihren Vater und seine tugendhafte Einstellung: Würde sie diesem Vater gestehen, dass sie sich mit dem Prinzen verstünde, dass es das alltägliche Possenspiel wäre, soll heißen: Würde sie ihm ihre Liebe zum Prinzen gestehen, dann wäre sie es in den Augen des Vaters nicht mehr wert, erstochen zu werden. Also packt sie ihn genau da, wo er am empfindlichsten ist. Bei seinen Moralvorstellungen. Sie zwingt ihn geradezu zu der Tat, denn der alte Galotti fürchtet nichts mehr als den Vorwurf, für das moralische Versagen der Tochter verantwortlich gemacht zu werden. Und genau damit droht sie ihm: Sie bekommt die Rose zu fassen: Du noch hier? – Herunter mit dir! Du gehörst nicht in das Haar einer – wie mein Vater will, dass ich werden soll.“ Das alleine reicht immer noch nicht, sie zückt den Virginia-Hammer: Solcher Väter gibt es keinen mehr! und endlich tötet Odoardo seine Tochter in dem Glauben ihre Unschuld zu bewahren, die sie in Wirklichkeit schon längst selbst aufgegeben hat. Ihr Tod sühnt den Mord am Grafen, für den sie sich auf Grund ihrer Gefühle für den Prinzen nicht ganz zu unrecht zumindest moralisch die Schuld gibt. -MW-


Habe mal einen "Bearbeiten"-Baustein eingefügt. Hoffe auf gute Zusammenarbeit beim verbessern dieses Artikels. --Unikram 10:10, 22. Sep 2006 (CEST) Wollte ich zumindest machen..... Warum ist der Artikel gesperrt? --Unikram 10:12, 22. Sep 2006 (CEST)

Wegen Schülerunfug in letzter Zeit. (Sperrung und Begründung siehst Du unter "Versionen/Autoren".) Du wirst in wenigen Tagen bearbeiten können, oder Du kannst einen Admin fragen Wikipedia:Entsperrwünsche. - Gruß --Logo 10:27, 22. Sep 2006 (CEST)
Ich glaub das mit der Benutzersperre für neue User ist schon sehr vernünftig. Der Schülerunsinn wird eher noch zunehmen, da Emilia Galotti in NRW zur verpflichtenden Lektüre für die Jahrgangsstufe 12 erklärt wurde. Aber gerade deshalb wäre es echt wichtig den Artikel a) als Baustelle zu kennzeichnen, damit auf die Unvollständugkeit hingewiesen wird, und b) das Ding zu verbessern, damit die (geschätzten 70%) Schüler die Wikipedia nutzen, auch was damit anfangen können.--Unikram 12:52, 23. Sep 2006 (CEST)


Der Virginia- Mythos ist allerdings wichtig im Zusammenhang der Emilia Lessings, der sich der antiken Vorlage fasziniert über Jahre widmete, aber eine entscheidene Abwandlung (kein Volksaufstand nach dem Vatermord der verführten Tochter) vornahm.

Meines Erachtens ist das zentrale Thema dieses Buches platt gesagt "Sinnlichkeit und Tugend", eine gestörte Harmonie des Innen und Außen fast jeder Person, fast jeder Personenkonstellation im Drama. So weitet sich Emilias Konflikt zwischen einer Art Volksfrömmigkeit (eine Frau jenseits des Mätressenstandes besaß ja nicht mehr als ihre Jungfräulichkeit) und der durch den Prinzen gewaltvoll befreiten Sexualität. Jener Konflikt weitet sich ganz auf, auf Vertreter des hohen Adels, die ganz im aufgeklärten Sinne, ihre niedrigeren Stand missachten und in Appiani Gefallen an ihrer Tugend und der Prinz Gefallen an ihrer Sinnlichkeit findet. Dieser Ausgangskonflikt ist an sich so unerhört, dass er einer drastischen Lösung bedarf. So fällt die äußere Schranke Appiani und letztlich die innere in Emilia selbst, für die es in jener Zeit keine Erlösung geben kann ohne eine Hälfte und noch dazu jede gesellschaftliche Achtung zu verlieren (sie wäre anders als Orsina nicht von erwähnenswertem adligen Stand unf fürchtet ihren Wertverfall durch eine heftige Affäre mit dem Prinzen, wie ihr Rosengleichnis zum Schluss zeigt... eine entblätterte Rose hat keinen Reiz).

.anne.

Emilias Sünde

[Orsina sagt:][...]er ist in dem Zimmer, wo ich das Gequicke, das Gekreusche hörte? - Ich wollte herein, und der Schurke von Bedienten trat vor. (4.Aufz., 3. Auftr.; Reclam: S.60, Z.2ff.)

DENKANSTOß: Hat demnach Emilia bereits mit dem Prinzen gesündigt? Wieso sagt sie dann selbst, sie sei "eine Rose gebrochen, ehe der Sturm sie entblättert." (5.Aufzug, 7.Auftritt)?


Das sagt sie aus zweierlei Gründen: 1: einmal mit dem Prinzen gesündigt zu haben, bedeutet nicht, eine Geliebte wie Orsina und all ihre Vorgängerinnen zu werden. Deshalb gebrochen, nicht entblättert. 2: Sie überredet ja ihren Vater zum Mord, sie zwingt ihn förmlich dazu. In diesem Zusammenhang ist ihre letzte Äußerung nur konsequent, um Odoardo das Gefühl zu geben, richtig gehandelt zu haben. Dass sie mit dem Prinzen in dem Zimmer "gesündigt" hat, ist m.E. offensichtlich, darauf kommt es aber nicht einmal so sehr an. -MW-


Herrscht in der Sekundärliteratur Einigkeit darüber? Vor allem: Wie sieht die Sünde der Emilia konkret aus? Hat sie tatsächlich mit dem Prinzen geschlafen, oder sich etwa nur zu einem Kuss hinreißen lassen? War in der damaligen Zeit aus Sicht des frommen Bürgertums aus dem Emilia stammt ein Kuss schon Sünde genug?


Die Sekundärlitaratur hilft hier nicht weiter, aber wozu haben wir denn den Primärtext. Die Sünde der Emilia (obwohl man diesen religiös geprägten Begriff vielleicht nicht gebrauchen sollte, besteht nicht in einem Kuss oder in sexuellen Handlungen. Sie besteht in ihren Gedanken und Gefühlen. Sie hat sich in den Prinzen verliebt, und welches unerfahrene Mädchen würde das nicht, und gibt sich deshalb die Schuld an der Ermordung des Grafen. Übrigens gehört die Familie Galotti keineswegs zum Bürgertum, der Begriff bürgerliches Trauerspiel hat hier viel Interpretationsschaden angerichtet. -MW-


Woran zeigt sich denn dass die Familie Galotti nicht dem Bürgertum angehört? Geht es in dem Stück etwa nicht auch um die Aufklärung, und in dieser Hinsicht vorallem um das streben des aufgeklärten Bürgertums nach mehr politischem Einfluss (und dem damit verbundenen Bruch des alten politischen systems, dem Absolutismus [siehe Prinz])? -DL-

Jede der geschilderten Ansichten ist sicherlich eine Möglichkeit es zu deuten, allerdings sollte man die Interpretation von Dramen nie nur auf einen Aspekt reduzieren, sondern alle betrachten und in Erwägung ziehen, denn was Lessing sich wirklich dabei gedacht hat kann heute wohl keiner mehr sagen!



Es herrscht keine disbezügliche Einigkeit in der Literatur, wie die Sünde aussah, aber das Zitat der von Orsina gehörten Geräusche, Emilias züchtiges Schweigen und Sträuben, als sie mit dem Prinzen in sein Zimmer geht (der ihr "Entzückungen" verspricht, die sie diesmal nicht wie in der Messe erregt die Flucht suchen lassen), des Prinzen gesättigt wirkende Erschöpfung, als er zu Marinelli nach der halben Ewigkeit in das Zimmer geht, der Vater, der bei Emilias Anblick sich fragen muss, ob dies seine Tochter, ein Mädchen sei und einiges mehr, wie z.B. der Tod durch das Phallussymbol Dolch, deutet auf eine sexuelle Vereinigung der Emilia mit dem Prinzen hin.

Gedanklich gesündigt hatte Emilia ja schon längst in der Messe und danach nicht zu solchen Lösungen greifen wollen. Unter dem Stress des "rettenden" Prinzen Aufmerksamkeit ganz für sich zu haben, ihre Mutter und Appiani im ungewissen, ist ein junges Mädchen zu allerlei fähig, noch dazu ist Emilia über "Galanterie" nicht aufgeklärt.

Bürgertum??

Wie kommt ihr auf einen Konflikt zwischen Adel und Bürgertum? Es ist nicht ein einziges Mal erwähnt, dass Familie Galotti oder Appiani zum Bürgertum gehören. Die Galottis sind verarmte Adelige, die sich Tugenden und Ideale eigen gemacht haben, die aus dem Bürgertum kommen. Odoardo ist ein einflussreicher Adeliger, der als einer der wenigsten dem Prinzen die Stirn bieten kann. Emilia wird von der Mutter an den Hof gebracht, damit sie das Leben dort kennen lernt und einen Mann findet. Aber Bürger sind sie ganz gewiss nicht......

Grüße, Tobi


Warum nicht? Bei allen Angehörigen des Adels wird dies explizit erwähnt. Die Galottis werden jedoch, soweit ich weiss, an keiner Stelle als Adelige erwähnt. Appiani ist Angehöriger des niederen Adels, das ist klar. Aber ich wüsste ausserdem auch nicht, wieso die Galottis verarmt sein sollten. MfG, --Unikram 12:15, 21. Sep 2006 (CEST)


Im 1.Aufzug,6.Auftritt steht über der Emilia: " Ein Mädchen ohne Vermögen und ohne Rang, hat ihn in ihre Schlinge zu ziehen gewusst...."

Und die vermählung zwischen dem Grafen und Emilia wird auch,aus Sicht der Adeligen ("Zirkel der ersten Häuser") als "Missbündnis" beshrieben.

Ich denke mir daher das die Galottis rechtvoll zur strebenden Bürgerschaft gehören weil der Vater trotz mangeldem Vermögens und Rang ein Mann mit einfluss ist.

Prinz: " Er ist mein Freund nicht. Er war es, der sich meinen Ansprüchen auf Sabionetta" am meisten widersetzte" ((1.,4. Auftritt)

DaSa / 7. November 2006


Der Konflikt Adel- Bürgertum ist meines Erachtens ebenfalls falsch und oberflächlich. In der Rezeptionsgeschichte Galottis gab es jene Ansichten, aber tatsächlich geht es um die Unaufgeklärtheit sowohl des Adels (zu dem auch Galottis gehören, wenn auch verarmt!)als auch des Bürgertums, die beide am Konfliktfall Emilia (= gegenseitiges Mittel der Erlösung mit der Anlage Sinnlichkeit und Tugend) scheitern.

Galottis werden trotz der Adligkeit nicht erwähnt, da sie als kompositorisches Mittel Familie (kleinster Konflikt, der schon bei Claudia und Odoardo scheitert, die getrennt leben und Emilia anders erziehen) wichtiger sind, als durch ihren Stand allein gegeben wäre. Der Vater ist Oberst des fürstlichen Regiments; das weißt auf seine Adligkeit hin ("Schwertadel"). Seine Ansichten sind bürgerlich; das allein! Appiani ist alles andere als niederer Adel! Er besitzt eine eigene Provinz (Piemont), schlug jedoch die Koalition mit dem Prinz aus und das öffentliche Leben überhaupt. Er ist ein wunderbares Match für Emilia, würde er sie nur lieben. Die "1. Häuser" (Fürstentöchter zur Gebietserweiterung)interessieren ihn nicht; er ist aufgeklärt und setzt auf eine solide Ehe mit einer soliden jungen Dame, für welche er Emila hält.

Verständlich?

Zu meinen Vorgängern: Marinelli ist mit seiner Ironie stets gegenteilig auszulegen nach meinem Verständnis.

.anne.

Grafik

Ich frage mich ob die "Beziehungsgrafik" wirklich einen Informationswert hat, odr ob sie nicht eher verwirrend wirkt.--Unikram 12:17, 21. Sep 2006 (CEST)

Ich finde sie auch verwirrend.

.anne.


Sag mal noch jemand was zu der Grafik. Ansonsten würde ich sie löschen.--Unikram 08:43, 27. Mär. 2007 (CEST)Beantworten


ich finde diese grafik auch verwirrend, allerdings sind auch Fehler darin enthalten.

Wichtige Frage

Hallo, ich hab da mal ne Frage. Weiß irgendeiner, wodurch die persönliche Katastrophe von Emilia zustande kommt?



hier mal ein Text von mir :

Mit ,, Emilia Galotti" ließ Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Aufzügen entstehen, dass auf der schon mehrmals in der Literatur verwendeten Virginiaüberlieferung des Titus Livius basiert: Ein Vater ersticht seine Tochter, um ihre Freiheit und Unschuld zu retten. 1772 aber wird die Virginia erstmals durch eine Bürgerliche ersetzt: Emilia Galotti. Das ist in diesem Stück die Grundlage für den Konflikt zwischen dem herrschenden Adel und dem Bürgertum. Lessing, ein Reformator des deutschen Dramas, zeigt hier seine Kritik am Absolutismus, obwohl die Handlung nach Italien verlegt wurde. Es wäre nicht möglich gewesen, es in Deutschland spielen zu lassen, da er zu der Zeit alle seine Werke erst genehmigen lassen musste und die Kritik zu offensichtlich gewesen wäre.

Hettore Gonzaga, der Prinz von Guastalla wird seiner Geliebten, der Gräfin Orsina überdrüssig, nachdem er Emilia Galotti erblickt hat. Er will sie besitzen. Von seinem Kammerherren Marinelli erfährt er jedoch, dass sie an diesem Tag mit dem Grafen Appiani verheiratet wird. Er lässt in seiner Verzweiflung Marinelli freie Hand, geht aber trotzdem noch in die Messe, um Emilia seine Liebe zu gestehen. Diese weiss nicht was sie tun soll, fragt ihre Mutter, Claudia Galotti, um Rat. Diese meint,sie solle es für sich behalten und auf keinen Fall Appiani oder ihrem Vater, Odoardo Galotti, erzählen. Marinellis Vorhaben, den Grafen als Gesandten des Prinzen ins Ausland schicken zu lassen, um somit die Hochzeit zu verschieben, misslingt. Also lässt er die Kutsche überfallen, Appiani töten und Emilia auf das Lustschloss des Prinzen entführen. Das ganze soll wie ein gewöhnlicher Raubüberfall wirken, bei dem Emilia auf das Schloss gerettet wird. Doch Orsina begibt sich zufällig auch auf das Schloss, trifft dort Odoardo, erzählt ihm die wahre Geschichte und gibt ihm einen Dolch. Emilia möchte sich vor der Schande bewahren, die Geliebte des Prinzen sein zu müssen, und bittet ihren Vater um den Tod. Dieser erdolcht sie und stellt sich der Gerichtsbarkeit.

Im Folgenden möchte ich darstellen, inwieweit Marinelli die Schuld trägt und was den Prinz zum Opfer macht. Zum besseren Verständnis dienen die beiden kurzen Charakterisierungen.

Der Prinz ist ein schwacher Charakter, das gilt auch bei Frauen. Seine Liebesaffären sind nie von langer Dauer(sg:IV,7,S.64,Z.22ff).Seine rechte Hand ist sein Kammerherr Marchese Marinelli, das ,,Gehirnchen"(IV,3,S.54,Z.15)."Alles was...[er] tut. Dient zweierlei,nämlich dem Interesse des Staates...und seiner eigenen Karriere..."(b,S.83)

Marinelli hat zwar Emilias Entführung veranlasst, man kann ihn aber nicht für ihren Tod verantwortlich machen, denn dazu tragen noch viele andere Faktoren bei. Da ist zum einen Emilias ,,...Verständnis für Sittlichkeit und Anstand..."(a,S.3), entstanden durch die elterliche Erziehung, zum anderen die Gräfin Orsina, die den Vater über den Sachverhalt aufklärt und ihm die Tatwaffe zuspielt(IV,7). Nicht zu vergessen auch das Zusammenspiel verschiedener Zufälle und das Verschweigen bestimmter Sachverhalte in Gegenwart anderer Personen. Marinelli hat aber nicht nur die Entführung Emilias veranlasst, sondern, wie man im 3.Aufzug sieht, auch den Tod des Grafen: ,,...Das sind Anzeichen, die mir nicht gefallen - daß der Streich wohl nur halb gelungen ist: - daß man einen Verwundeten gemächlich zurückführet - und keinen Toten..."(2,S.39,Z.8-11) Einerseits, damit Emilia für den Prinzen frei wird, hauptsächlich aber aus persönlichen Gründen, die der Prinz deckt, ohne sie zu kennen. Appiani nannte Marinelli einen ,,Affen"(II,10,S.34,Z.22), was fast zum Duell führte: ,,Tod und Verdammnis! - Graf, ich fodere[sic] Genugtuung. -- ...Kommen Sie, kommen Sie! -- Nur Geduld, Graf, nur Geduld!"(II,10.S.34) Geduld bis zum Überfall, denn Marinelli ist zu feige, es selbst auszutragen. Das merkt auch der Graf, ,,...er war nicht so ganz unvorbereitet."(III,2,S.39,Z.25) ,,...und Marinelli, Marinelli war das letzte Wort des sterbenden Grafen! Mit einem Tone!...könnt` ich ihn nur vor Gerichte stellen, diesen Ton!..."(III,8,S.47) Claudia ist somit die erste, die die Intrige entdeckt: ,,(Gegen den Marinelli.) Ha, Mörder! Feiger elender Mörder! Nicht tapfer genug, mit eigener Hand zu morden aber nichtswürdig genug, zu Befriedigung eines fremden Kitzels zu morden! - morden zu lassen!"(III,8,S.47/48,Z.38-1)

Als der Prinz vom Tod Appianis erfährt, ist er ausser sich: ,,Er ist tot?... - (Drohend.) Marinelli!..." ... ,,Wenn sie mir vorher gesagt hätten, daß es dem Grafen das Leben kosten werde - Nein, nein! Und wenn es mir selbst das Leben gekostet hätte!"(IV,1,S.49,Z.26ff) Doch Marinelli stellt es als nicht beabsichtigt hin(sg:IV,1,S.50), verdeckt die wahren Gründe. ,,So handelt Marinelli aus dem Prinzip höfischen Engagements heraus, wenn er sich als Berater und Handlanger anbietet - zumal in einer höchst privaten Angelegenheit...Unverkennbar ist dabei das Missverständnis...[zwischen den beiden].Während Hettore im Kammerherrn den Freund zu entdecken meint, sieht Marinelli in ihm immer nur den ,Herrn` ."(b,S.83, Z.18ff.) In dem Moment, in dem der Prinz verspricht,"alles[zu genehmigen,] was diesen Streich abwenden kann"(I,6,S.16,Z.35f) wird er zum Opfer, zu einer Puppe in Marinellis intriganten Spiel. Sein Vertrauen und seine Macht als Richter(siehe V,8,S.79) werden missbraucht, um den von Marinelli in Auftrag gegebenen Mord an Appiani zu decken.

Zudem ist der Prinz auch ein Opfer des Zufalls. Dieser kommt zum einen in Gestalt der Gräfin Orsina. Sie sieht seinen Aufbruch nach Dosalo als Bestätigung für ihre schriftliche Bitte um eine Zusammenkunft.(sg:IV,3,S.54,Z.5-10) Doch der Prinz hat ihren Brief gar nicht gelesen, sondern ist wegen des Hochzeitszuges, der ebenso zufällig an seinem Lustschloss vorbeifahren soll, abgereist. Orsina fährt dem Prinzen nach und trifft im Schloss zufällig Odoardo.

Aber seine eigene Leidenschaft drängt den Prinzen am meisten in die Opferrolle. Er handelt völlig kopflos, nur von dem Wunsch besessen, Emilia zu sehen und zu besitzen. Sogar ein Todesurteil möchte er ,,Recht gern..."(I,8,S.18,Z.18) unterzeichnen, nur damit er rechtzeitig in die Messe kommt, um Emilia zu sprechen. ,,Dieser ,Gang` in die Kirche führt geradewegs in Richtung der Katastrophe...[er] zerstört jegliche Aussicht auf das Gelingen von Marinellis Plan. Ohne diesen auf eigene Faust unternommenen Kirchgang hätte niemand einen Anschlag vermutet, der vom Fürsten ausging."(c,S.47,Z.9ff) Auch seine Genehmigung einer Unterredung zwischen Vater und Tochter (V,5,S.74/75) führt zum tragischen Ende.

Somit sind die eigentlichen Opfer Emilia und ihr Vater. Sie musste unschuldig sterben, weil ein Fürst sie begehrt hat. Er hat Schuld auf sich geladen, weil er seine einzige Tochter getötet hat, um sie vor der Schuld zu bewahren.

Zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass Lessing eigentlich zu der Zeit an einer Neufassung des ,,Faust" arbeitete, den er aber zugunsten Emilia Galottis fallen liess und nie wieder aufgriff. ,, Ein Hauptproblemdes Faust wardie menschliche Wahrheit in dem Charakter des Verführers,der Teufel als menschlicher Dämon.In der Emilia galotti wurde diese Aufgabe gelöst. Statt des Mephistopheles erschien Marinelli. Des Prinzen letztes Wort heißt: ,Gott!Gott!Ist es zum Unglück so mancher nicht genug, daß Fürsten Menschen sind,müssen sie sich auch noch noch Teufel in ihren Freund verstellen?`"

III. Historischer Hintergrund Nach dem Dreißigjährigen Krieg war das Deutsche Reich in viele Territorien zersplittert. Es existierten über 300 souveräne Einzelstaaten. Das "Heilige Römische Reich deutscher Nation" hatte nur symbolischen Charakter, da die wesentlichen Entscheidungen in Politik, Wirtschaft, Gesetzgebung, etc. von den Einzelstaaten selbst getroffen wurden. Das luxuriöse Hofleben vieler Kleinstaatenfürsten wurde meist zu Lasten des Volkes gezahlt. Wichtig waren auch einige Kriege, wie die Schlesischen Kriege (1740-1742 und 1744-1745), der Siebenjährige Krieg (1756-1763), nachdem Preußen zur Großmacht aufsteigt, und der amerikanische Unabhängigkeitskrieg gegen England (1775-1783). IV. Philosophischer Hintergrund Die Philosophen der Aufklärung waren es, welche den Beginn der Moderne eigentlich einläuteten. Sie wirkten auf die Dichter vieler europäischer Länder und prägten diese. Der wichtigste Philosoph in Deutschland war Immanuel Kant mit seinem kritischen Idealismus. In seinem Werk Was ist Aufklärung? beschreibt er die Ideen und Ideale dieser Zeit. Daraus ein Auszug: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude!" Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Logikfehler?

Kann mir jemand beantworten warum Gräfin Orsina einen Dolch dabei hat?

Urspünglich ist sie doch zum Schloss gekommen um sich mit dem Prinzen zu treffen, dann wird sie von Marinelli aufgehalten (4.3), der ihr dann später mitteilt, dass Emilia sich im Schloss befindet (4.5). Daraufhin erkennt Orsina die Intrige und möchte den Prinzen am nächsten Tag auf dem Marktplatz anprangern ("Morgen will ich es auf dem Markte ausrufen"). Beim Verlassen des Raumes begegnet sie jedoch Odoardo Galotti, welchem sie später den Dolch gibt, damit er den Prinzen ermordet. Aber eigentlich wollte sie sich doch nur mit dem Prinzen treffen...

Kann Orsina das alles schon geplant haben? Oder hat sie den Dolch zufällig oder aus Gewohnheit zur Selbstverteidigung dabei?


Orsina war schon klar das der Prinz sie betrügt, da sie die Kirchenszene zwischen Emilia und dem Prinzen beobachtete. Sie trug sich deshalb mit dem Gedanken ihn aus Rache zu ermorden. Deshalb hat sie auch Gift dabei.--Unikram 13:45, 23. Okt. 2006 (CEST)Beantworten


Nicht nur der Prinz sollte ermordet werden (Dolch), sondern es ist anzunehmen, dass sie sich danach mittels des ebenfalls mitgeführten Gifts selbst damit das Leben nehmen wollte. Diese Art zu sterben- Mann = gewaltvoller Tod, Frau = Gift- ist klassisch; das Motiv Tod 2er Liebender vereint im Tode ist verlockend romantisch... für Orsina vermutlich auch, die ihren Prinzen nun verloren hat an eine andere Geliebte.

.anne.


Da liegt ein verständnissfehler bei dir vor anne. nicht sie wollte sich das leben mit dem gift nehmen sonden das des Prinzen. sie sagt zwar dasss gift für frauen sei, dies bezieht sich aber legentlich auf die täterrolle!!! Jan

politisch?

hi. emilia galotti ist nicht politisch zu sehen, hochpolitisch ist grober unfug.

das hat die uni hessen verzapft. das ist fast 1:1 von da abgeschrieben worden
link http://www.uni-essen.de/literaturwissenschaft-aktiv/Vorlesungen/dramatik/emilia.htm
--Kopimi


natürlich hat dieses Werk einen politischen hintergrund: das drama spielt sich nämlich nicht in italien ab, sondern in deutschland. hätte lessing in der damaligen zeit als ort deutschland angegeben, wäre es ein kritik an den adel gewesen und das hätte lessing den kopf gekostet.

Bürgerliches Trauerspiel

Im Gegensatz zu der klassischen aristotelischen Tragödie findet man mit dem Lustschloss des Prinzen und dem Anwesen der Galottis zwei verschiedene Orte vor. Die Handlung erstreckt sich allerdings (wie bei den Griechen) auch über nur einen Tag. Die Wirkung bleibt zwar ähnlich, jedoch nicht identisch. Das aristotelische Drama zielte vor allem auf phobos (Furch) und eleos (Mitleid), woraus die Katharsis (Reinigung) resultieren soll. Das Drama erweckt sicherlich auch Mitleid, vor allem in Bezug auf Emilias Schicksal, allerdings liegt die emotionale Reaktion wohl weniger in dem Bereich von Furcht. Dies ist vor allem dadurch zu begründen, dass bei den Griechen in erste Linie Beziehungen zwischen Göttern und Menschen thematisiert wurden, in Lessings Werk jedoch nur menschliche Wesen vorkommen. Eine Furcht könne jedoch in diesem Sinne bei dem Zuschauer/Leser hervorgerufen werden, als dass er Angst hat dasselbe Schicksal wie Emilia zu erleiden. Weiter verwendet Lessing vorzugsweise keine klar strukturierten, sondern viel mehr gemischte Charaktere, was sich z.B. an den verschiedenen Monologen Odoardos (vgl. V, 5 und V, 6) oder an seinem unterschiedlichen Auftreten auf seinem Anwesen und am Hof des Prinzen zu erkennen gibt. Diese Charaktereigenschaften machen es dem Zuschauer außerdem leichter sich mit den Figuren zu identifizieren, da sie natürlicher wirken. Daraus resultiert auch eine bessere Übertragung des Mitleids auf der Wirkungsebene. Obwohl nicht direkt Bürgerliche im Drama vorkommen, wird es doch zum bürgerlichen Trauerspiel gerechnet. Das liegt vor allem daran, dass Charaktere wie Orsina, obwohl adelig, die Gedanken der Aufklärung bereits übernommen haben. Solch eine Haltung rechnet man sonst eher den Bürgerlichen zu. In zwei Punkten grenzt sich Lessing auch wesentlich von Johann Christoph Gottsched ab, welcher bis dato als „penibler Richter über die deutsche Literatur“ galt. Einerseits ist Emilia Galotti weniger darauf aus die Wirkung durch blutrünstige Szenen hervorzurufen, von welcher es auch nur eine gibt, sondern in erster Linie durch tiefgehende Dialoge. Ebenfalls undenkbar wäre es für Gottsched gewesen eine junge Bürgerliche in den Mittelpunkt eines Trauerspiels zu stellen, da er eine strenge Ständeklausel verfolgte. Diese sah vor, dass ausschließlich Personen höheren Ranges in seinen Stücken vorkommen sollten, da dort auch die „Fallhöhe“ größer ist und die Katastrophe so ein höheres Ausmaß habe.

Ergänzungen nötig

In Grundzügen scheint mir das Drama in diesem Artikel dargestellt. Dennoch scheinen mir manche Teile einer Überarbeitung würdig bzw. bedarf der Artikel deutlicher Ergänzungen:

  1. Der Bezug zum aristotelischen Drama lohnt der Darstellung, da Lessing sich einerseits an die Vorgaben Aristoteles hält (Einheit von Handlung und weitgehend Einheit der Handlung), sich aber andererseits über die Einheit des Ortes hinwegsetzt. Welchen Gewinn zieht Lessing aus der Einführung von drei Orten (Schloss des Prinzen in der Stadt, Lustschloss Dosalo und das Haus der Galottis) für das Drama?
  2. Es fehlen in dem Beitrag weitgehend Anmerkungen zur Wirkungsgeschichte und zu den unterschiedlichen Interpretationsansätzen, die Emilia Galotti erlaubt. Die Reduktion auf eine Kritik an der absolutistischen Herrschaft erscheint mir zu kurz gefasst, da Lessing gleichzeitig die bürgerlichen Moralvorstellungen in den Blick nimmt.
  3. Lessing greift in dem Drama die römische Virginia-Legende auf, scheint aber darüber hinaus auch noch andere Quellen im Blick zu haben, die sich indirekt auf die Tugendvorstellungen Odoardos auswirken. Insbesondere ist hier der Bezug zum Frauenbild in Jesus Sirach zu erwähnen, dem biblischen Buch, das für die Tugendvorstellungen des Bürgertums in Lessings Zeit von nicht unbedeutender Wirkung war.
  4. Ganz nebenbei erscheint mir die Inhaltsangabe deutlich erweiterungsbedürftig zu sein, um die Handlung des Werkes in seinen Grundzügen in dieser Enzyclopädie deutlich zu machen

Ich habe mir erlaubt, erste (kleinere) Änderungen am Artikel vorzunehmen, hoffe aber die Zeit zu finden, den einen oder anderen von mir in diesem Diskussionbeitrag genannten Punkt möglicherweise selbst ergänzen zu können. --Torsten 00:54, 13. Mär. 2007 (CET)Beantworten


Ich bin auch ein Schüler der 12ten Klasse und schreibe übermorgen Klausur zu dem Thema! Insofern dachte ich das ich das Buch durchschaut habe, aber wo bitteschön in dem Buch steht, dass Marinelli am Ende vom hof verbannt wird? das finde ich nicht in der letzten Szene!


Wie wär's mit der stelle "Geh, dich auf ewig zu verbergen!" V, 8 aus G. E. Lessings "Emilia Galotti"???? Das ist einer der letzten Sätze es Prinzen.

Interpretation

"Odoardo zeigt zwar schon Ansätze eines „neuen“ rationalen Denkens, entscheidet sich letztlich mit dem Mord an seiner Tochter allerdings für den Bestand seiner Familienehre und verfällt in „altes“ irrationales Denken und Handeln zurück." Diese Interpretation widerspricht jener, die unser Deutschlehrer uns beigebracht (oder aufgezwungen) hat. Demnach sei Odoardos Verhalten stringent und seine Tat eine "Vernunfttat" (ich habe diesen Vernuftbegriff schon damals vehement abgelehnt, gemeint war eher "Verstandestat"). Kann jemand belegen, dass Odoardos Ansichten einen Bruch erkennen lassen? --KnightMove 15:01, 6. Apr. 2008 (CEST)Beantworten

Emilia Galotti in anderen Werken

Was soll das denn heißen? Solange das nicht klargestellt wird, nehme ich es lieber mal raus. Str1977 19:55, 14. Dez. 2008 (CET)Beantworten

Keine Ahnung was das soll. Lass es gerne draussen.--Unikram 21:01, 14. Dez. 2008 (CET)Beantworten
Intertextuelle Bezüge? Gehört in den Artikel. --Michael Reschke 00:46, 8. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Aber Kabale und Liebe? Ausser einem allgemein literaturhistorischen Einfluss gibts da wohl nix zu vermelden. Und wenn wir ernsthaft hier alle Werke aufführen wollen, die keine Ständeklausel mehr berücksichtigen wirds wohl etwas absurd...--Unikram 06:13, 8. Mai 2009 (CEST)Beantworten
Intertextuelle Bezüge meint die Erwähnung eines anderen Werks im Werk. Das hat nichts mit literaturhistorischem Einfluss zu tun.
Intertextuelle Bezüge spielen für die Interpretation eine gewichtige Rolle. Wie oben zu sehen, ist das noch nichts für den Artikel. Mit einer genaueren Ausführung, sollte es in den Artikel. Gruß --Michael Reschke 21:14, 8. Mai 2009 (CEST)Beantworten

Aber in Kabale und Liebe wird Emilia Galotti meines Wissens nach nicht erwähnt....--Unikram 10:26, 9. Mai 2009 (CEST)Beantworten

Inhaltliche Erweiterung

Ich habe mir erlaubt, den Abschnitt "Handlung" deutlich zu erweitern und jeden einzelnen Aufzug und Auftritt kurz zu erläutern. LG --Felicitas W 00:46, 11. Apr. 2009 (CEST)Beantworten

In den Weblinks ist vier mal der Originaltext verlinkt. Würde da nicht ein Link vollkommen ausreichen, z.B. der zu Wikisource? -- Discostu (Disk) 14:50, 9. Mai 2009 (CEST)Beantworten