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Vaughn Bodē

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vaughn Bodé (* 22. Juli 1941 in Utica, NY; † 18. Juli 1975) war ein US-amerikanischer Comic Künstler und Autor. Sein Zeichenstil hatte großen Einfluss auf Graffiti Schreiber.

Biografie

Vaughn Frederic Bodé war das zweite von vier Kindern in einer katholischen Familie. Er war noch sehr jung, als die Ehe zwischen seiner Mutter und dem alkoholkranken Vater geschieden wurde. Der Vater starb an seinem Alkoholismus. Bodé entwickelte eine tiefe Abneigung gegen den Alkohol, begann aber kurz vor seinem eigenen Tod zu trinken. Bodé war ein empfindsamer Einzelgänger, der sich als Kind in detailreiche Fantasiewelten flüchtete. Im Alter von 5 Jahren zeichnete er bereits erste Cartoons, in der ersten Klasse entstand der Comicstrip Sammy the Garbage Man goes to Moon, der 1977 in Denny O'Neil’s Death of the Cheech Wizard posthum veröffentlicht wurde. Mit seinem jüngeren Bruder Vincent erschuf er die fremden Welten und Figuren seiner Geschichten.

Als Jugendlicher verpflichtete er sich und ging mit sechzehn Jahren zur Armee, litt dort aber unter den Reglementierungen. Homosexuelle Begegnungen führten zu schweren Schuldgefühlen. In dieser Zeit entstand der Cheech Wizard, der in seinem späteren Schaffen immer wieder auftauchen wird. 1960 schloss er sein Kunststudium an der Universität von Syracuse ab und im folgenden Jahr heiratete er seine High-School Liebe Barbara. Das erste Comicbuch, Das Kämpf veröffentlichte er 1963 im Selbstverlag und im selben Jahr wurde sein Sohn Mark geboren. Er wurde 1971 von Barbara geschieden. Vaughn Bodé starb drei Jahre später, 33-jährig, bei einem autoerotischen Selbsttötungsunfall.

Ästhetik

Bodés bekannteste Figur ist der Cheech Wizard, ein rotes Männchen mit großen Füßen, dessen Torso und Kopf ewig unter seinen Hut verborgen sind, und dessen Leben aus Party, Bier und hübschen Frauen besteht. Wenn er seinen Hut einmal abnehnmen muß, wird sein Kopf von einer Sprechblase verdeckt (Captured by Morton Frog, 1967) oder der Comicstrip endet abrupt (Who is Cheech Wizard?, 1974). Man hat dem Zeichner Ralph Bakshi vorgeworfen, er habe die Figur des Cheech Wizard in seinem Film Wizards plagiiert, Bakshi entgegnete, es handele sich um einen Tribut an Vaughn Bodé.

Viele männliche Figuren in Bodés Comic Fabeln sind von echsen- oder reptilienähnlicher Gestalt, während seine Frauen Sexgöttinnen sind. Die übliche Handlung seiner Comics bedient die zeitgenössischen, gegenkulturellen Klischees, alles dreht sich um die sexuelle Befreiung, um Drogen und allgemein die demonstrierte Ablehnung der gesellschaftlichen Norm, aber mit War Lizards ist ihm eine kraftvolle Kritik des Vietnamkrieges geglückt. Bodés Arbeit beeinflusste noch zu seinen Lebzeiten durch die zahlreichen Veröffentlichungen die Bildsprache der New Yorker Graffiti-Writer und seine Figuren gehören bis dato zum festen Kanon der Writing-Kultur.

Veröffentlichungen

  • Das Kämpf (1963), Eigenverlag, eines der ersten Untergrund Comicbücher überhaupt.
  • Sunpot (1971) bei Stellar Prod.
  • Deadbone Erotica (1971) bei Bantam Books.
  • Bodé´s Cartoon Concert (1972).
  • Junkwaffel 1-4 (1972) bei The Print Mint.
  • The Collected Cheech Wizard (1972) bei Company & Sons.
  • Lizard Zen (1973) im selbst gegründeten Verlag TKII (zusammen mit Robert Wiener).
  • Zooks (1973) ebenfalls bei TKII.
  • Bodé´s Cartoon Concert (1973, Neuauflage) bei Dell Books.
  • U-Comix Sonderband 8 (1977, BRD), Barbara Bodé und Volksverlag.
  • U-Comix EXTRA Nr. 6: Das Kämpf (1979, BRD), Volksverlag.
  • Vaughn Bodé´s EROTICA VOL. 2 (1988, Re-Prints) bei Fantagraphics Books, Inc.
  • Vaughn Bodé Diary Sketchbook (1990, erst Veröffentlichung) bei Fantagraphics Books, Inc.
  • Vaughn Bodé´s EROTICA VOL. 3 (1997, Re-Prints) bei Fantagraphics Books, Inc.
  • Vaughn Bodé´s EROTICA VOL. 4 (1997, Re-Prints) bei Fantagraphics Books, Inc.
  • Vaughn Bodé´s Lizard Zen (1998, Re-Prints) bei Fantagraphics Books, Inc.

Preise

Quellen

  • René Westhoff. Vaughn Bodé lachendes Licht. In: Henkel/ Domentat/ Westhoff (Hg.). Spray City – Graffiti in Berlin. S. 16-19.