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Entwicklungsroman

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Der Ausdruck Entwicklungsroman bezeichnet einen Romantypus, in dem die geistig-seelische Entwicklung einer Zentralfigur in ihrer Auseinandersetzung mit sich selbst und mit der Umwelt dargestellt wird. Der Entwicklungsroman schildert den Reifeprozess des Protagonisten, der seine Erlebnisse und Erfahrungen reflektierend verarbeitet und seiner Persönlichkeit einverleibt, wodurch diese sich erweitert, „bildet“.

Wie im Leben sind es in Entwicklungsromanen häufig auch negative Erfahrungen, die die Entwicklung der Persönlichkeit fördern. Sie veranlassen den Romanhelden „in sich zu gehen“, verhelfen ihm zur Erkenntnis, dass er unerreichbare Ziele verfolgt, ungerechtfertigte Ansprüche erhoben, schwere Fehler begangen hat. Indem er dies eingesteht, schafft er sich die Möglichkeit, umzukehren und seiner Entwicklung eine andere Richtung zu geben (Desillusion).

Die Begriffe Entwicklungsroman, Bildungsroman und Erziehungsroman grenzen eng aneinander.

Beispiele

Zu den Entwicklungsromanen zählen (je nach Betrachtungsweise):

Seit dem 19. Jahrhundert werden Entwicklungs„romane“ häufig auch speziell für junge Leser geschrieben. Beispiele:

Literatur

  • Heinz Hillmann, Peter Hühn: Der Entwicklungsroman in Europa und Übersee. Darmstadt 2001, ISBN 3534150554.
  • Lothar Köhn: Entiwcklungs- und Bildungsroman, Metzler, Stuttgart 1969.
  • Herbert Tiefenbacher: Textstrukturen des Entwicklungs- und Bildungsromans, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 1982, ISBN 978-3445022356.