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Blödit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Blödit
Blöditkristall aus San Luis Obispo, Californien
Allgemeines und Klassifikation
Chemische Formel Na2Mg(SO4)2·4H2O
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
wasserhaltige Sulfate ohne fremde Anionen
System-Nummer nach
Dana

29.3.3.1
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol monoklin-prismatisch
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2,5 - 3
Dichte (g/cm3) 2,23
Spaltbarkeit keine
Bruch; Tenazität muschelig
Farbe farblos, rötlich, bläulich-grün, gelb
Strichfarbe weiß
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Glanz Glasglanz
Radioaktivität nicht radioaktiv
Kristalloptik
Doppelbrechung δ = Δ=0,004
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten in Wasser löslich

Blödit ist ein hydratisiertes Natrium-Magnesium-Sulfat-Mineral mit der chemischen Formel: Na2Mg(SO4)2·4H2O aus der Mineralklasse der wasserhaltigen Sulfate ohne fremde Anionen. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt entweder kurze, prismatische Kristalle oder massige Aggregate in rötlicher, bläulich-grüner oder gelber Farbe. Auch farblose Kristalle sind bekannt.

Blöditkristalle müssen unter Verschluss gehalten werden, da es (ähnlich wie bei Chalkanthit) an der Luft mit der Zeit durch Wasserentzug verwittert.

Blödit wurde 1821 von J. F. John nach dem deutschen Chemiker Carl August Blöde (1773-1820) benannt [1]. 1869 von dem österreichischen Mineralogen Gustav Tschermak (1836–1927) auch als Simonyit beschrieben, zur Ehre des österreichischen Naturwissenschaftlers Friedrich Simony (* 30. November 1813 Hrochův Týnec, Böhmen † 20. Juli 1896 St. Gallen, Steiermark), der selbst wiederum durch seine geologische Beschreibung des Dachsteingebietes in Österreich berühmt wurde.


Bildung und Fundorte

Blödit bildet sich durch chemische Sedimentation in Salzgewässern, das heißt durch verdunstungsbedingte Ausfällung der Blödit bildenden Molekülgruppen. Erstmals gefunden, untersucht und beschrieben wurde Blödit im Ischler Salzberg in Oberösterreich.

Weitere Fundorte sind Volksrepublik China, Staßfurt in Deutschland, Indien, Sizilien in Italien, Polen, Russland, Türkei, sowie Soda Lake und Deep Spring Lake in Kalifornien USA.

Siehe auch

Quellen

  1. J. F. John: Chemische Schriften. Band VI, 1821, S. 240.

Literatur

  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 2005, ISBN 3-540-23812-3, S. 308.
Commons: Blödite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien