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Bahnstrecke Hagen–Dieringhausen

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Hagen–Dieringhausen
Strecke der Bahnstrecke Hagen–Dieringhausen
Übersichtskarte „Oberbergische Bahnen“
Streckennummer (DB):2819 (Hagen–Oberhagen)
2810 (Oberhagen–Dieringhausen)
2813 (Brügge–Lüdenscheid)
Kursbuchstrecke (DB):434
Streckenlänge:61 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckengeschwindigkeit:70 km/h
Zweigleisigkeit:Hagen–Delstern
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Strecke
Hauptstrecke nach Dortmund
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
0,0 Hagen Hbf
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts (Strecke außer Betrieb)
(alte Trasse bis 1910)
Abzweig nach rechtsStrecke (außer Betrieb)
Hauptstrecke nach Wuppertal
TunnelStrecke (außer Betrieb)
Goldbergtunnel (2230 m)
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts (Strecke außer Betrieb)
(alte Trasse bis 1910)
Bahnhof
1,8
1,7
Hagen-Oberhagen
Volme
ehemaliger Bahnhof
4,1 Hagen-Delstern
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
7,2 Hagen-Ambrock
Volme (2x)
Haltepunkt / Haltestelle
9,5 Dahl
Volme
Tunnel
Hengstenberger Tunnel (232 m)
ehemaliger Bahnhof
11,5 Breckerfeld-Priorei
Volme
Bahnhof
13,2 Rummenohl
Volme
Tunnel
Twieströmer Tunnel (152 m)
Haltepunkt / Haltestelle
16,3 Dahlerbrück
Volme
Haltepunkt / Haltestelle
18,1 Schalksmühle Hälvertalbahn
Volme
Tunnel
Winkhauser Tunnel (227 m)
Volme
Verschwenkung von links
StreckeHaltepunkt / Haltestelle Streckenanfang
6,6 Lüdenscheid (neuer Haltepunkt)
Streckeehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
6,5 Lüdenscheid (alt, zuvor Bf)
StreckeTunnel
Lüdenscheider Tunnel (400 m)
Streckeehemaliger Bahnhof
2,9 Lösenbach
Streckeehemalige Blockstelle
2,7 Anst Steinebach
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts
Bahnhof
0,0
23,8
Brügge (Westf) (nördliches Ende PV)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
26,1 Oberbrügge (zuvor Bf)
Abzweig ehemals nach rechts
ehem. Wuppertalbahn nach Wipperfürth
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
28,2 Bollwerk
ehemaliger Bahnhof
30,6 Vollme
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
33,4 Grünenbaum
ehemaliger Bahnhof
35,3 Kierspe
ehemaliger Bahnhof
38,8 Meinerzhagen
Abzweig nach links
Strecke nach Krummenerl (nur GV)
Tunnel
Meinerzhagener Tunnel (384 m)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
43,8 Holzwipper
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
ehem. Wippertalbahn nach Wipperfürth
Haltepunkt / Haltestelle
47,9 Marienheide (südliches Ende PV, zuvor Bf)
ehemaliger Bahnhof
51,0 Kotthausen
Abzweig ehemals nach rechts
51,0 Schrotthändler
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
54,6 Gummersbach Nord
Bahnhof
56,1 Gummersbach
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
60,4 Vollmerhausen Berg
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
ehem. Aggertalbahn nach Olpe
Bahnhof
61,2 Dieringhausen
Strecke
Aggertalbahn nach Köln

Die Eisenbahnstrecke Volmetalbahn ist eingleisig und nicht elektrifiziert und führt von Hagen Hbf über Brügge (Westf), Meinerzhagen und Gummersbach nach Dieringhausen (dort Übergang zur Aggertalbahn). Volmetal-Bahn ist zudem die Bezeichnung der auf dieser Strecke verkehrenden Regionalbahnlinie, die allerdings über Hagen hinaus bis nach Dortmund verkehrt. Die Eisenbahnstrecke und die Regionalbahnlinie sind nach dem Fluss Volme benannt, dessen Lauf sie über weite Teile folgt.

Geschichte

Das Reiterstellwerk Brügge
In der Nähe von Brügge (Richtung Oberbrügge)
Der stillgelegte Bahnhof Oberbrügge

Die Strecke wurde schon in den 1840er Jahren als Alternativtrasse zur Ruhr-Sieg-Strecke untersucht[1]. Im Mai 1870 wurde von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft mit dem Bau der Volmetalbahn begonnen. Am 16. Oktober 1871 wurde die Strecke Hagen–Oberhagen und am 15. März 1874 die Strecke bis Dahl für den Güterverkehr eröffnet. Am 6. September 1874 wurde dieser Abschnitt auch für den Personenverkehr freigegeben. Nach der Verstaatlichung verlängerte man die Volmetalbahn in den Jahren 1891/92 von Brügge über Meinerzhagen in Richtung Marienheide und Gummersbach. 1893 war die gesamte Strecke bis Dieringhausen fertiggestellt. Die Weiterführung von Krummenerl zum Anschluss an die Biggetalbahn und weiter nach Kreuztal wurde mehrfach in Angriff genommen, allerdings nicht vollendet. Der Weiterbau endete 1927 in Krummenerl.[2]

In Hagen führte die Strecke anfangs mitten durch die Stadt (entlang der heutigen Bergstraße). Aufgrund der erheblichen Behinderung für den Straßenverkehr wurde im November 1906 mit dem Bau einer Umgehung begonnen. So entstand der Goldbergtunnel, der am 1. Juli 1910 in Betrieb genommen wurde. Beim Ausbau der Strecke um 1906 zur zweigleisigen Hauptbahn wurden der Kotthausener Tunnel und der Hammerhausener Tunnel abgetragen.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts bestanden Planungen, die Volmetalbahn mit der Bahnstrecke Plettenberg–Herscheid zu verbinden und so eine Verbindung zwischen Volme- und Lennetal zu schaffen. Diese scheiterten jedoch an den hohen Baukosten.

Bis in die 1950er Jahre gab es in Marienheide eine Übergabe zur schmalspurigen Leppetalbahn.

Auf der Strecke zwischen Hagen und Brügge befinden sich drei aufgelassene Bahnhöfe bzw. Haltepunkte. Zwischen Oberhagen und Dahl gab es noch Stationen in Delstern und Ambrock, zwischen Dahl und Rummenohl war früher noch ein Haltepunkt in Priorei. Alle diese Haltepunkte wurden am 27. Mai 1979 geschlossen.

Vom 25. September 1965 bis zum 28. Oktober 1984 fuhr die Volmetalbahn in Form von Wendezügen, bestehend aus Hagener Diesellokomotiven der Baureihe 212 mit zwei bis drei Wagen, zumeist handelte es sich dabei um n-Wagen. Danach verkehrten Wagen des DB VT 624. Vergleichsweise kurz währte die Zeit der Dieseltriebwagen der Baureihe 628.4, welche anschließend bis zum 30. Mai 1999 verkehrten.

1996 erfolgte für die Volmetalbahn die erste europaweite Ausschreibung für eine Eisenbahnlinie in Deutschland, die die Dortmund-Märkische Eisenbahn (DME) für sich entschied. Sie übernahm am 30. Mai 1999 den Betrieb der Volmetalbahn und setzte Dieseltriebwagen vom Typ Bombardier Talent ein.

Noch während der Ausschreibung wurde die Strecke zwischen Brügge und Hagen-Delstern eingleisig zurückgebaut, um sie zu beschleunigen. Diese Beschleunigung ist jedoch im Betrieb nur minimal, dafür wurden diverse Nebengleise abgebaut und der Fahrplankorridor sehr verengt. Die heute noch regelmäßig von Meinerzhagen aus verkehrenden Schotter-Ganzzüge und die Leerzüge in Gegenrichtung müssen regelmäßig in Brügge oder Delstern eine Wartezeit einlegen. Auch bei Verspätungen der Personenzüge ist die planmäßige Begegnung in Rummenohl nicht immer möglich und erzeugt weitere Verspätungen.

Die Geschichte des Südabschnitts zwischen Dieringhausen und Meinerzhagen wird aufgrund der ehedem von Meinerzhagen und Köln verkehrenden Regionalzüge im Artikel Aggertalbahn dargestellt.

Heutige Situation

Die Volmetalbahn verlässt den Goldbergtunnel in Richtung Hagen

An der Volmetalbahn existiert mit dem 2200 m langen Goldbergtunnel in Hagen ein bedeutendes Eisenbahnbauwerk.

Datei:Original 2009-06-08 18-03-42 cs.jpg
Neuer Haltepunkt Lüdenscheid (Juni 2009)

Eines der beiden Stellwerke am Gummersbacher Bahnhof dient seit 2006 der örtlichen Sparkasse als Schulungszentrum. Die meisten anderen Stellwerke sind heute abgerissen oder stehen leer.

Der alte Bahnhof Lüdenscheid

Derzeit laufen die Arbeiten zur Neugestaltung des Haltepunktes Lüdenscheid. Hierbei werden zunächst nicht mehr genutzte Bauten abgetragen und kontaminierte Flächen saniert. Ein verbesserter Verküpfungspunkt Schiene / Bus gehört zum Ausbauprogramm. Das jetzt einzige Gleis wurde bereits an den nordwestlichen Rand der Geländestufe verlegt, entlang der bisherigen Straße "Bahnhofsallee" bzw. des Abhangs zum höher gelegenen Alten Evangelischen Friedhof. Das neue Gleis wurde am 8. Juni 2009 in Betrieb genommen[3].

Dadurch wurde die gesamte bisherige Fläche des Bahnhofs und seiner Nebengebäude für eine neue, zusammenhängende Nutzung frei.

Bedienungsangebot

Die Volmetalbahn wird im Personennahverkehr täglich im Stundentakt mit Taktlücken am Sonntagmorgen von der Regionalbahn „Volmetal-Bahn“ (RB 52) genutzt. Sie beginnt in Dortmund Hbf und führt über Hagen Hbf und Brügge (Westf) (mit Fahrtrichtungswechsel) nach Lüdenscheid.

Seit dem 12. Dezember 2004 wird der Schienenpersonennahverkehr der Volmetalbahn von der DB Regio NRW betrieben, für die „Volmetal-Bahn“ werden Dieseltriebwagen der DB-Baureihe 648 für Geschwindigkeiten bis 120 km/h einsetzt, wobei die Volmetalbahn maximal 90 km/h zulässt.

Zum Einsatz kommen in Ausnahmefällen auch Fahrzeuge der Baureihen 612, 628.4 und 640.

Von Dieringhausen nach Marienheide verkehren Triebzüge der Baureihe 644, die in Dieringhausen von der Aggertalbahn aus Köln auf die Volmetalbahn durchgebunden werden.

Planung für Lückenschluss mit der Aggertalbahn und Ausbauten

Durch den geplanten Lückenschluss entsteht eine Verbindung aus drei Teilen,

  • dem betriebenen Teil der Volmetalbahn bis Brügge (Westf)
  • dem heute im Personenverkehr ungenutzten Abschnitt bis Marienheide und
  • der Aggertalbahn.
Die Citybahn fuhr in den 1980er Jahren von Köln nach Meinerzhagen (hier in Marienheide, links die bereits damals stillgelegte Wippertalbahn nach Remscheid-Lennep)

Das Land Nordrhein-Westfalen hatte im Sommer 1998 in seiner ÖPNV-Bedarfsplanung den Lückenschluss zwischen Brügge(Westf) und Gummersbach als vordringlich eingestuft und erforderliche Geldmittel für die Reaktivierung im Haushalt eingeplant. Es wurden Verträge mit Kommunen und Verkehrsverbünden geschlossen.

Im Abschnitt zwischen Gummersbach und Marienheide wurde der Verkehr schließlich im Jahr 2003 wieder aufgenommen. Dabei wurden der Haltepunkt Gummersbach Nord und der Bahnhof Kotthausen nicht wieder reaktiviert.

Der restliche Abschnitt ist bis heute für den Personenverkehr noch nicht wieder eröffnet, zwischen Meinerzhagen und Marienheide wird die Strecke jedoch zweimal jährlich vom Eisenbahnmuseum Dieringhausen genutzt, das zu seinen zwei jährlichen Museumsfesten Dampfloks aus dem Ruhrgebiet ausleiht, welche dann über Meinerzhagen nach Dieringhausen fahren.

Es wurden neue Gleise verlegt, Signale installiert und Bahnübergänge gebaut. Die Bauarbeiten dazu sind im Abschnitt Meinerzhagen–Marienheide inzwischen bis auf wenige Bahnübergänge abgeschlossen.

Im Mai 2006 stoppte der damalige Landesverkehrsminister Oliver Wittke alle Schienenpersonennahverkehrsprojekte in NRW, darunter auch die endgültige Fertigstellung der Teilstrecke Marienheide-Brügge.

Außerdem hat sich die Verbandsversammlung des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) am 26. September 2006 in Köln für den Lückenschluss der Bahnstrecke Marienheide-Brügge ausgesprochen. Die Verkehrsverbünde hatten Bestellgarantien abgegeben.

Zuletzt unterzeichneten am 16. Januar 2007 der Landrat des Oberbergischen Kreises Hagen Jobi, des Märkischen Kreises Aloys Steppuhn sowie die Bürgermeister der Städte zwischen Gummersbach und Hagen, ferner die Kreisbaudirektoren des Märkischen und des Oberbergischen Kreises eine gemeinsame Erklärung, in der sie die Fertigstellung der Reaktivierung fordern.

Am 7. November 2007 hob der damalige NRW-Verkehrsminister Wittke den verfügten Planungsstopp für den Abschnitt Marienheide-Meinerzhagen auf. Wittke folgte damit einer Empfehlung der Zweckverbände Rhein-Sieg und Ruhr-Lippe.

Das anderweitig genutzte Empfangsgebäude in Marienheide
Das vor dem Abriss stehende Empfangsgebäude in Gummersbach

Auf einer Sitzung des sog. Lenkungskreises zur Reaktivierung der Bahnstrecke Marienheide - Meinerzhagen in Gummersbach im November 2008 wurden verschiedene Planungen für die Zukunft vorgestellt. Dazu zählt eine Erweiterung des 30-Minuten-Taktes zwischen Köln und Overath bis nach Engelskirchen und später bis Gummersbach. Zeitgleich sollen auch die Verbindung bis Meinerzhagen wieder eröffnet werden und einige Verbesserungen auf der Gesamtstrecke geschaffen werden. Zu diesen Verbesserungen zählt eine Wiederinbetriebnahme des talseitigen Gleises zwischen Gummersbach und Dieringhausen, von der zur Zeit aber noch nichts zu sehen ist. Auf Gummersbacher Seite ist das Gleis von der Strecke abgetrennt und wieder stärker zugewachsen.[4] Anschließend soll auch der Abschnitt bis Brügge reaktiviert werden, allerdings gibt es hier Probleme mit dem Zweckverband VRL und die übliche Kostenfrage.

Es ist geplant, das neuerdings komplett leerstehende Empfangsgebäude des Bahnhofs Gummersbach abzureißen und durch einen zweiten Bahnsteig zu ersetzen[5], neben anderen Umbauten, die im März 2009 mit der Verlegung der Einfahrweiche begonnen haben. Inzwischen (November 2009) wurde im Gummersbacher Bahnhofsbereich eine Brücke gebaut, auf der die Bahn künftig die Straße zum Steinmüllergelände überquert.

Langfristig soll die RB 25 als S 14 in das S-Bahn-Netz Rhein-Ruhr aufgehen, mit Durchbindung über Euskirchen bis nach Jünkerath in der Eifel. Dazu soll die RB 25 mit der RB 24 der Eifelbahn verbunden werden[6].

Im November 2009 wurde der Betrieb ab dem 15. Dezember 2013 bis zum Jahr 2028 ausgeschrieben.[7] Dabei wird als Ziel für die RB 25 Meinerzhagen fest angegeben.

Siehe auch

Literatur

  • Sascha Koch, Horst Kowalski u.a.: Eisenbahnen im Oberbergischen und die Geschichte des Bahnbetriebswerkes Dieringhausen. Galunder Verlag Nümbrecht 2005. ISBN 3-89909-050-0
Commons: Volmetalbahn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

NRWbahnarchiv von André Joost:

Bildergalerien:

weitere Belege:

Einzelnachweise

  1. Martin Vormberg: Die Ruhr-Sieg-Eisenbahn. In: Alfred Bruns (Red.): Die Eisenbahn im Sauerland., Schmallenberg 1989, ISBN 3-922-659-63-2, S. 41 ff.
  2. Albert K. Hömberg: Heimatchronik des Kreises Olpe. 2. Aufl. Köln 1967, S. 301f.
  3. Am 8. Juni rollt der erste Zug ein (www.derwesten.de)
  4. Fortschritte beim Ausbau auf der Oberbergischen Bahn (RB 25)
  5. Umbau in Gummersbach
  6. S-Bahn Ausbau
  7. Ausschreibung des Verkehrs ab 2013, Zugriff am 20. Dezember 2009