Franz Troglauer
Troglauer, Franz
Räuberhauptmann und Wilderer in Nordbayern (1754 - 1801). Geboren und Aufgewachsen im Markt Mantel in der bayerischen Oberpfalz soll er schon in seiner Jugend ein Dieb und Räuber gewesen sein. Nachdem er wegen verschiedenen Vergehen dreimal im Amberger Zuchthaus eingesessen war (das erste mal 1786) schloß er sich mit einigen Brüdern und Schwestern der später so genannten „Großen Fränkischen Diebes- und Räuberbande“ an. In dieser über 180-köpfigen Bande brachte er es schnell zum Rädelsführer. Bei einem Diebstahl in Bamberg entwendeten sie Beute im Wert von 12.000 Gulden – unter anderem den Bischofstab des Weihbischofs. Als diese Bande schließlich 1798 aufflog und viele Bandenmitglieder verhaftet wurden, musste Troglauer quer durch Bayern flüchten. In Regensburg wurde er verhaftet, konnte jedoch fliehen, ebenso kurz darauf in Straubing. Schließlich scharte er einige Kumpane um sich und gründete eine eigene kleine Räuberbande. Von 1799 bis Dezember 1800 trieb Troglauer mit seiner Bande in ganz Oberpfalz und Franken sein Unwesen. Er wurde öffentlich gesucht und hatte nicht mehr viel zu verlieren. Aus Rache für frühere Verhaftungen wollte er den Landrichter Georg von Grafenstein auf Parkstein ermorden. Die Regierung in Amberg setzte schließlich 100 Gulden Belohnung für denjenigen aus, der Franz Troglauer gefangen nahm. Im Dezember 1800 gelang es schließlich einem Gerichtsdiener in Freistadt, ihn festzunehmen. Franz Troglauer wurde der Prozeß gemacht. Am 6. Mai 1801 wurde er am Galgen in Amberg hingerichtet.
Literatur: „Franz Troglauer – ein Räuberhauptmann aus Mantel“ von Bernhard Weigl in „Oberpfälzer Heimat“, 47. Band – 2003.