Zum Inhalt springen

Carla Del Ponte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Juni 2005 um 20:28 Uhr durch Neumeier (Diskussion | Beiträge) (Leben: Link Universität Genf). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Carla del Ponte (*1947 in Bignasco, TI) ist eine Schweizer Rechtsanwältin und Richterin. Seit September 1999 ist sie als Chefanklägerin am UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag tätig.

Leben

Carla del Ponte studierte internationales Recht in Bern, Genf und Großbritannien. Ab 1972 arbeitete del Ponte in einer Rechtsanwaltspraxis in Lugano, 1975 gründete sie ihre eigene Kanzlei. 1981 wurde sie Staatsanwältin des Kanton Tessin. Ihr kompromissloses Vorgehen gegen Geldwäsche, organisierte Kriminalität, Waffenschmuggel und grenzüberschreitende Wirtschaftskriminalität trug ihr den Spitznamen Carlita la pesta (Carlita, die Pest) ein. 1994 wurde sie zur Bundesanwältin der Schweiz berufen.

Die gebürtige Tessinerin arbeitete eng mit dem später ermordeten italienischen Richter Giovanni Falcone gegen die Mafia zusammen und entging 1989 im Ferienhaus Falcones bei Palermo nur knapp einem Sprengstoffanschlag. Sie ermittelte auch wegen Geldwäsche und Korruption im engeren Umkreis des früheren russischen Präsidenten Boris Jelzin und gegen den Bruder des mexikanischen Ex-Präsidenten Salinas.

Im Herbst 1999 übernahm sie den Chefposten in Den Haag und die Zuständigkeit für das Ruanda-Tribunal in Arusha. Als Anklägerin war sie unter anderem für die Zusammenstellung der Anklagen gegen Kriegsverbrecher in Ruanda, später im Jugoslawischen Bürgerkrieg zuständig

Ehrungen

2002 erhielt die Schweizerin für ihre "couragierte Arbeit" den Westfälischen Friedenspreis.

Vorlage:Navigationsleiste Träger des Westfälischen Friedenspreises