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Northern Band Style

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Der Northern Band Style war eine frühe, weiße Spielart des klassischen Rock'n'Roll. Er entstand um 1954 aus einer rhythmischen Veränderung des Swing (der triolische Groove wurde beibehalten, aber mit einem deutlichen Offbeat auf den geraden Zählzeiten angereichert). Ebenfalls aus der Bigbandkultur wurden die häufigen gerufenen Einwürfe ("crazy man crazy!"), die synchronen Schwenkbewegungen der Instrumente sowie die in auffallenden Farben gemusterten Anzüge der Musiker übernommen. Die Instrumentierung ähnelte ebenfalls den Bigbands, wenn auch die Besetzung kleiner war.

Elementar war das laut gespielte, zuweilen solistisch hervortretende Schlagzeug sowie die Blechbläser, die, anders als im schwarzen Rhythm and Blues, nicht als Rhythmusinstrumente, sondern für bigbandartige Unisono-Einwürfe eingesetzt wurden. Der Kontrabass wurde nach Art des Dixielandjazz geslappt, so dass die Saiten rhythmisch aufs Griffbrett klatschten. Anders als im Swing trat im Northern Band Style die damals neue elektrisch verstärkte Gitarre als wichtigstes Soloinstrument in den Vordergrund. Die Spielweise der Leadgitarre hob sich durch ziemlich schnell gespielte, schwierige Läufe von den übrigen Vertretern des Rock'n'Roll ab. Anders als sein Südstaaten-Pendant, der etwa gleichzeitig entstandene Rockabilly, hatte der Northern Band Style einen fetten, sehr lauten Sound und so gut wie keine Country-Elemente.

Ansonsten ähnelte der Aufbau der Songs – wie auch im Rockabilly – dem der Ryhthm'n'Blues Stücke mit 12-Takt-Schema und typischen Gesangsbreaks; häufig wurden auch Rhythm'n'Blues-Coverversionen eingespielt.


Die wichtigsten Vertreter des Northern Band Style waren Bill Haley & the Comets, sowie Freddy Bell & the Bellboys