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Kermesbeerengewächse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kermesbeerengewächse

Amerikanische Kermesbeere (Phytolacca americana)

Systematik
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Kermesbeerengewächse
Wissenschaftlicher Name
Phytolaccaceae
R.Br.

Die Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Nelkenartigen (Caryophyllales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Es sind oft hohe krautige Pflanzen oder seltener verholzende Pflanzen: Sträucher, Bäume oder Lianen. Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Die einfache Blattspreite kann bei manchen Arten dick und fleischig sein. Der Blattrand ist glatt. Nebenblätter sind nur selten vorhanden (winzige beispielsweise bei Seguieria vorhanden).

Generative Merkmale

Die Blüten stehen einzeln oder zu vielen in traubigen, ährigen, rispigen oder zymösen Blütenstände zusammen mit Hochblättern. Die meist zwittrigen Blüten sind oft vier- oder fünfzählig. Wenn die Blüten selten eingeschlechtig sind, dann sind die Arten zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Es sind meist vier oder fünf Kelchblätter vorhanden. Kronblätter fehlen. Es sind vier, fünf oder viele (bis 100) fertile Staubblätter vorhanden; die Staubfäden sind oft an ihrer Basis verwachsen. Es sind meist vier bis zwölf (1 bis 16) oberständige Fruchtblätter vorhanden, sie können frei oder zu einem Fruchtknoten verwachsen sein. Je Fruchtblatt ist nur eine Samenanlage in freier zentraler Plazentation vorhanden. Griffel und Narben gibt es gleich viele wie Fruchtblätter.

Es werden ganz unterschiedliche Fruchttypen gebildet: Wenn die Fruchtblätter verwachsen sind Kapselfrüchte oder Beeren, wenn die Fruchtblätter frei sind, können die Früchte einzeln stehen oder zu Sammelfrüchten zusammengefasst sein. Seguieria bildet geflügelte Nussfrüchte (Samara) aus.

Die Basischromosomenzahlen betragen n = 9.

Inhaltsstoffe

Die Wachse auf der Cuticula sind in Form von Plättchen ausgebildet. Es werden Calciumoxalat-Kristalle als akkumuliert.

Systematik

Innerhalb der Ordnung der Caryophyllales in der Gruppe der betalainhaltigen Familien bilden die Phytolaccaceae mit den Sarcobataceae und Nyctaginaceae eine Klade; diese drei Familien haben gemeinsam, dass sie nur eine einzige basale Samenanlage je Fruchtblatt besitzen.

Der Familienname Phytolaccaceae wurde 1818 durch Robert Brown in Narrative of an Expedition to Explore the River Zaire, 454 erstveröffentlicht. Typusgattung ist Phytolacca L.. Der Name Phytolacca bedeutet direkt übersetzt „Lackpflanze“ und ist aus dem griechischen Wort phyton für Pflanze und italienisch lacca oder mittellateinisch laca für Lack abgeleitet, dies bezieht sich auf die roten Betalainfarbstoffe.

In der Familie der Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae) gibt es drei Unterfamilien mit etwa 15 (bis 18) Gattungen und 45 bis 65 Arten[1]:

Rivina brasiliensis
Blutbeere (Rivina humilis)
Trichostigma peruvianum

Unterfamilien

  • Phytolaccoideae Arn. (Syn.: Sarcocaceae Adans.): Mit vier Gattungen und 31 Arten:
  • Rivinioideae Nowicke (Syn.: Hilleriaceae Nakai, Petiveriaceae C.Agardh, Riviniaceae C.Agardh, Seguieriaceae Nakai): Mit neun Gattungen und 13 Arten:
  • Agdestidoideae Nowicke (Syn.: Agdestidaceae Nakai): Sie enthält nur eine monotypische Gattung:

Bei manchen Autoren werden die Arten der Familie der Gisekiaceae: Mit der einzigen Gattung: Gisekia L. mit etwa sechs Arten, als Unterfamilie Gisekioideae oder sogar innerhalb der Unterfamilie Rivinioideae in die Familie der Phytolaccaceae eingeordnet.

Auch nicht mehr in diese Familie gehören [1]:

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag bei GRIN.
  2. Julieta G. Martínez & J. Andrew McDonald: Nowickea (Phytolaccaceae), a new genus with two new species from Mexico, in Brittonia, Volume 41, Number 4, 1989.
Commons: Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien