Cortenstahl
COR-TEN-Stahl (auch: Cortenstahl oder Kortenstahl) ist die Handelsbezeichnung für einen wetterfesten Baustahl. Die Oberfläche von COR-TEN-Stählen ist unter der eigentlichen Rostschicht mit einer besonders dichten Sperrschicht aus festhaftenden Sulfaten oder Phosphaten geschützt. Diese ist für die hohe Korrosionsbeständigkeit verantwortlich.
Eigenschaften und Verwendung
siehe Hauptartikel: Wetterfester Baustahl
Man unterscheidet zwischen Corten A und Corten B. Corten A gemäß ASTM A 242, Werkstoff-Nr 1.8946, EN DIN 10027-1: S355J2WP entspricht einem wetterfesten, phosphorlegiertem Baustahl. Dieser ist in Deutschland bauaufsichtlich nicht zugelassen. Der Dickenbereich ist wegen der schlechten Schweißeignung und schlechter Umformbarkeit auf unter 100 mm begrenzt. Corten B ASTM A 588 Werkstoff-Nr 1.8963, EN DIN 10027-1: S 355J2W ist nicht phosphorlegiert, bauaufsichlich zugelassen und hat gute Schweißeignung und Umformbarkeit. [1]
Die Corten A ist gut schweiß- und schmiedbar. Der Stahl wird für geschweißte, geschraubte Konstruktionen eingesetzt, z. B. im Stahlhoch- und Brückenbau, im Behälterbau, für ISO-Container, sowie im Anlagenbau
Aufgrund seiner Unempfindlichkeit gegenüber Witterungseinflüssen und seiner charakteristischen Patina wird COR-TEN-Stahl auch für Akzente in der Architektur eingesetzt wie zum Beispiel für Fassadenverkleidungen. Viele Bildhauer verwenden das Material für Skulpturen im Außenbereich.
Geschichte
Der Amerikaner Byramji D. Saklatwalla meldete eine Stahllegierung mit den Legierungszusätzen Kupfer, Phosphor, Silizium, Nickel und Chrom 1932 zum Patent an. Die United States Steel Corporation entwickelte den Stahl, der sich durch hohe Witterungsbeständigkeit auszeichnet, weiter und gab dem neuen Werkstoff, mit den ungefähren zusätzlichen Legierungsanteilen 0.8%Cr, 0.5%Ni, 0.5%Cu, 0.1%P den Namen COR-TEN-Stahl. Die Bezeichnung wurde aus der ersten Silbe COR für den Rostwiderstand (CORrosion resistance) und der zweiten Silbe für die Zugfestigkeit (TEN: sile strength) zusammengesetzt. Als erstes deutsches Unternehmen nahm die Hüttenwerke Oberhausen AG Anfang 1959 die Herstellung von COR-TEN-Stahl auf.
Auch das historische Verfahren zur Herstellung von Puddelstahl erzeugte einen Werkstoff, der ähnliche Eigenschaften aufwies. Ein prominentes Beispiel ist in Deutschland die Griethausener Eisenbahnbrücke bei Kleve, die trotz fehlenden Schutzanstrichs kaum Korrosionsschäden aufweist.
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Richard Serra: Terminal (1977, Bochum) aus dem Werkstoff COR-TEN
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Skulptur Der Schild von Hannes Meinhard am Landeskriminalamt Niedersachsen aus COR-TEN
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Fassade des Gebäudes des Landgerichts Mannheim
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Die Porta dels Països Catalans von Emili Armengol
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Stahlsortenvergleich: Grobblech ASTM / EN bzw. Deutsche Normen