Zum Inhalt springen

Cortenstahl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Januar 2010 um 07:47 Uhr durch Stahlfresser (Diskussion | Beiträge) (Umsortiert: Erst "Eigenschaft und Verwendung", dann "Geschichte": Erst will man ja wohl wissen: Was ist das überhaupt für ein Zeugs' ?). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Aussichtsturm Rostiger Nagel aus COR-TEN am Sornoer Kanal

COR-TEN-Stahl (auch: Cortenstahl oder Kortenstahl) ist die Handelsbezeichnung für einen wetterfesten Baustahl. Die Oberfläche von COR-TEN-Stählen ist unter der eigentlichen Rostschicht mit einer besonders dichten Sperrschicht aus festhaftenden Sulfaten oder Phosphaten geschützt. Diese ist für die hohe Korrosionsbeständigkeit verantwortlich.


Eigenschaften und Verwendung

siehe Hauptartikel: Wetterfester Baustahl

Man unterscheidet zwischen Corten A und Corten B. Corten A gemäß ASTM A 242, Werkstoff-Nr 1.8946, EN DIN 10027-1: S355J2WP entspricht einem wetterfesten, phosphorlegiertem Baustahl. Dieser ist in Deutschland bauaufsichtlich nicht zugelassen. Der Dickenbereich ist wegen der schlechten Schweißeignung und schlechter Umformbarkeit auf unter 100 mm begrenzt. Corten B ASTM A 588 Werkstoff-Nr 1.8963, EN DIN 10027-1: S 355J2W ist nicht phosphorlegiert, bauaufsichlich zugelassen und hat gute Schweißeignung und Umformbarkeit. [1]

Die Corten A ist gut schweiß- und schmiedbar. Der Stahl wird für geschweißte, geschraubte Konstruktionen eingesetzt, z. B. im Stahlhoch- und Brückenbau, im Behälterbau, für ISO-Container, sowie im Anlagenbau

Aufgrund seiner Unempfindlichkeit gegenüber Witterungseinflüssen und seiner charakteristischen Patina wird COR-TEN-Stahl auch für Akzente in der Architektur eingesetzt wie zum Beispiel für Fassadenverkleidungen. Viele Bildhauer verwenden das Material für Skulpturen im Außenbereich.

Geschichte

Der Amerikaner Byramji D. Saklatwalla meldete eine Stahllegierung mit den Legierungszusätzen Kupfer, Phosphor, Silizium, Nickel und Chrom 1932 zum Patent an. Die United States Steel Corporation entwickelte den Stahl, der sich durch hohe Witterungsbeständigkeit auszeichnet, weiter und gab dem neuen Werkstoff, mit den ungefähren zusätzlichen Legierungsanteilen 0.8%Cr, 0.5%Ni, 0.5%Cu, 0.1%P den Namen COR-TEN-Stahl. Die Bezeichnung wurde aus der ersten Silbe COR für den Rostwiderstand (CORrosion resistance) und der zweiten Silbe für die Zugfestigkeit (TEN: sile strength) zusammengesetzt. Als erstes deutsches Unternehmen nahm die Hüttenwerke Oberhausen AG Anfang 1959 die Herstellung von COR-TEN-Stahl auf.

Auch das historische Verfahren zur Herstellung von Puddelstahl erzeugte einen Werkstoff, der ähnliche Eigenschaften aufwies. Ein prominentes Beispiel ist in Deutschland die Griethausener Eisenbahnbrücke bei Kleve, die trotz fehlenden Schutzanstrichs kaum Korrosionsschäden aufweist.


Siehe auch

Commons: COR-TEN-Steel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stahlsortenvergleich: Grobblech ASTM / EN bzw. Deutsche Normen