Port-au-Prince
Port-au-Prince | |||
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Koordinaten | 18° 32′ 33″ N, 72° 20′ 19″ W | ||
Basisdaten | |||
Staat | ![]() | ||
Ouest | |||
Stadtgründung | 1749 | ||
Einwohner | 1.275.000 (2006) | ||
– im Ballungsraum | 2.000.000 | ||
Stadtinsignien | |||
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Detaildaten | |||
Höhe | 98 m | ||
Gewässer | Karibik | ||
Postleitzahl | HT6110 | ||
Zeitzone | UTC-5 | ||
Stadtvorsitz | Jean-Yves Jason | ||
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Port-au-Prince [haitianisch Pòtoprens, spanisch Puerto Príncipe) ist die Hauptstadt von Haiti. Sie liegt am Golf von Gonaïves und hat etwa 1.275.000 Einwohner (2006). Im Ballungsraum leben etwa 2,2 Millionen Menschen (2010).
] (Am 12. Januar 2010 ereignete sich um 16:53 Uhr Ortszeit ein schweres Erdbeben der Stärke 7,0 MW, das weite Teile der Stadt zerstörte. Das Hypozentrum lag 25 Kilometer südwestlich der Hauptstadt in rund 13 km Tiefe.[1]
Geschichte
Port-au-Prince wurde 1749 durch französische Zuckerrohrpflanzer gegründet. 1770 ersetzte sie Cap-Haïtien als Hauptstadt der französischen Kolonie und wurde 1804 Hauptstadt des unabhängigen Staats Haiti. 1861 wurde Port-au-Prince Bischofssitz und 1944 wurde die Université d'État d'Haïti gegründet.
Seit Anfang des Jahres 2004 herrschte in Haiti ein politischer Ausnahmezustand mit Unruhen und Unsicherheiten, die ihr Zentrum in Port-au-Prince hatten.
Verwaltung
Der derzeitige Bürgermeister von Port-au-Prince ist Jean-Yves Jason. Der Sitz des Staatsoberhauptes befindet sich am Champ de Mars, einem großen Platz in der Stadt. Ihr Hauptquartier haben in Port-au-Prince auch die Police Nationale d’Haïti und die Mission des Nations Unies pour la stabilisation en Haïti, eine von den Vereinten Nationen aufgestellte Friedensmission.
Verkehr
In Haiti gibt es zwei Hauptverkehrsstraßen, die ein Ende des Landes mit dem anderen verbinden. Die Route Nationale 1 beginnt in Port-au-Prince und führt nach Cap-Haïtien an der Nordküste. Die Route Nationale 2 verbindet die Hauptstadt mit Les Cayes auf der Tiburon-Halbinsel. Die Route Nationale 3 verbindet Port-au-Prince ebenfalls mit Cap-Haitien, führt jedoch über Mirebalais und Hinche.
Der Port international de Port-au-Prince ist Heimathafen für mehr Schiffe, als jeder andere Hafen im Land. Zu den Hafeneinrichtungen gehören Kräne und Lagerhäuser. Durch das Erdbeben wurde der Hafen praktisch unbrauchbar.[2]
Der Aéroport international Toussaint Louverture wurde 1940 eröffnet und 1965 erweitert. Er liegt 10 km nördlich der Stadt. Es ist der einzige Flughafen Haitis, der von Düsenflugzeugen angeflogen werden kann und wickelt deswegen den größten Teil des internationalen Flugverkehrs ab.
Wirtschaft
In Port-au-Prince bildeten Unternehmen der Lebensmittelproduktion einen wichtigen Wirtschaftszweig. Außerdem existierten Seifen-, Textil-, Zement-, Schuh- und Lederindustrien. Der Flughafen von Port-au-Prince ist der Toussaint Louverture International Airport.
Bauwerke
Bekannte Bauwerke der Stadt waren der Präsidentenpalast von Haiti (französisch Palais National) und die Kathedrale, welche jedoch durch das Erdbeben am 12. Januar 2010 zerstört wurden.
Söhne und Töchter der Stadt
- Georges Anglade (1944-2010), haitianischer Schriftsteller, Geograph und Politiker
- Silvio Cator (1900–1952), haitianischer Leichtathlet und Olympiateilnehmer und Bürgermeister von Port-au-Prince
- Samuel Dalembert (* 1981), haitianisch/kanadischer Basketballspieler
- François Duvalier (1907–1971), haitianischer Präsident und Diktator
- Jean-Claude Duvalier (* 1951), haitianischer Ex-Präsident und Diktator
- Joseph Gaetjens (1924–1964?), US-amerikanisch-haitianischer Fußballspieler
- Michaëlle Jean (* 1957), Generalgouverneurin von Kanada
- Wyclef Jean (* 1972), US-amerikanisch-haitianischer Rapper
- Luck Mervil (* 1967), haitianisch-kanadischer Schauspieler
- Raoul Peck (* 1953), haitianischer Filmregisseur und Drehbuchautor
- René Préval (* 1943), gegenwärtiger Präsident von Haiti
- Emmanuel Sanon (1951–2008), haitianischer Fußballnationalspieler
- Pierre Toussaint (1766–1853), haitianischer katholischer Würdenträger
Berühmte Erwähnung in der Literatur
- Die Stunde der Komödianten von Graham Greene (1966). Verfilmt mit Liz Taylor und Richard Burton.
- Malko – Todeszauber auf Haïti von Gérard de Villiers (1980, französischer Originaltitel: Requiem pour Tontons Macoutes")
- Voodoo von Nick Stone (2006)
- Die Verlobung in St. Domingo (1811), Novelle von Heinrich von Kleist
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Magnitude 7.0 - Haiti region - Earthquake details. United States Geological Survey, 12. Januar 2010, abgerufen am 13. Januar 2010 (englisch).
- ↑ {cite new |url=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,672296,00.html |title=Wettlauf gegen den Tod |publisher=Spiegel Online |date=2010-01-16 |accessdate=2010-01-18}}