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Verkehrs-Club der Schweiz

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Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz ist eine am 15. Mai 1979 gegründete Schweizer Organisation. Er ist ein Verkehrsverband mit gemeinnützigem Charakter. Sein Ziel ist gemäss Statuten ein menschen-, umwelt- und klimagerechtes Verkehrswesen nach folgenden Grundsätzen (Zitat aus Zweckartikel des Vereins):

  • sparsame Verwendung von Energie, Raum, Rohstoffen;
  • minimale Umweltbelastung, vor allem durch Lärm, Erschütterungen, Schmutz- und Schadstoffe;
  • Vermeidung von unnötigem Verkehrsaufkommen;
  • optimale Sicherheit und Gesundheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, namentlich für Kinder, ältere Leute und Menschen mit einer Behinderung;
  • Begünstigung von Verkehrsmitteln mit optimalem Wirkungsgrad;
  • Förderung verkehrsarmer Raumordnungs- und Siedlungsstrukturen;
  • Schutz der Natur und der Kulturgüter gegen Beeinträchtigung durch Verkehr.

Seinen Mitgliedern bietet der VCS eine Vielzahl von kommerziellen Dienstleistungen. Beispiele dafür sind die Pannenhilfe, Versicherungsdienstleistungen, eine Boutique mit verkehrsbezogenen Artikeln und Angebote des Partners via verde reisen. Die jährlich neu herausgegebene Auto-Umweltliste bietet den Auto fahrenden Mitgliedern und Nichtmitgliedern eine Entscheidhilfe beim Autokauf. Sie bewertet einmal jährlich alle in der Schweiz erhältlichen Automodelle ausführlich nach ökologischen Kriterien wie Schadstoffausstoss oder Benzinverbrauch.

Kontroverse

2004 und 2005 geriet der VCS in die Schlagzeilen, weil ihm vorgeworfen wurde, mit dem Verbandsbeschwerderecht missbräuchlich die Verwirklichung einiger Einkaufszentren verhindert oder verzögert zu haben. Im Fokus der Öffentlichkeit standen dabei Beschwerden des VCS im Zusammenhang mit diversen neuen oder auszubauenden Einkaufszentren der Migros, einem Neubau des Möbelhauses Ikea in Spreitenbach bzw. Dietikon, sowie dem Bau eines neuen Stadions für die Fußball-Europameisterschaft 2008 in Zürich.

Beim Projekt Hardturm-Stadion stieg der VCS Mitte 2004 nach dem Entscheid der ersten Instanz (Regierungsrat des Kantons Zürich) aus dem Rechtsfall um das Planungsverfahren aus. Anwohner, die Stadt Zürich und der Investor Crédit Suisse führten trotzdem Beschwerde bis vor Bundesgericht. Im anschliessenden Baugesuch zogen wiederum die Anwohner, die Stadt Zürich und Crédit Suisse bis vor Bundesgericht. Als Ersatz für das Hardturm-Stadion wurde schliesslich das Letzigrund-Stadion umgebaut. Weil keine Mantelnutzung durch Einkaufszentren geplant wurde (und somit nicht mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen war), verlief die Planung ohne Intervention von Umweltverbänden.

Der Einsatz des Verbandsbeschwerderechtes wurde auf Grund der öffentlichen Debatte innerhalb des Verbandes breit diskutiert. Ein internes Reglement mit Triage-Kriterien gibt den Sektionen und dem VCS Schweiz vor, wie Verbandsbeschwerden zu führen sind. Das oberste Exekutivorgan des VCS Schweiz, der Zentralvorstand, entscheidet über jede Stufe jeder Beschwerde.

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