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STS-105

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STS-105 (engl. Space Transportation System) ist eine Missionsbezeichnung für den US-amerikanischen Space Shuttle Discovery (OV-103) der NASA. Der Start erfolge am 10. August 2001 Es war die 106. Space Shuttle Mission und der 30. Flug der Raumfähre Discovery, außerdem der 11. Flug eines Shuttle zur Internationalen Raumstation ISS.

Space Shuttle
Missions-Emblem
Datei:Sts-105-patch.jpg
Missions-Daten
Mission: STS-105
Shuttle-Name: Discovery (OV-103)
Startplatz: Cape Canaveral, 39-A
Start am: 10. August 2001, 21.10 UT
Landung am: 22. August 2001, 18.23 UT
Landeplatz: Kennedy Space Center
Dauer: 11 Tage, 21 h, 13 min
Bahnhöhe: max 402 km
Bahneigung: 51,6 Grad
Erdumkreisungen: 186
zurückgelegte Strecke: xx km
Mannschaftsfoto
Datei:Sts-105-crew.jpg


vorherige Mission:

STS-104

folgende Mission:

STS-108

Mannschaft

ISS Crew - Hinflug

ISS Crew - Rückflug

Missionshöhepunkte

Datei:Sts-105-MISSE.jpg
MISSE an der Hülle der ISS

Auf diesem Flug wurde die permanente Mannschaft der Internationalen Raumstation ISS durch neues Personal ersetzt. Sie brachte auch neue Experimente mit dem italienischen Mehrzweck-Logistik-Modul Leonardo an Board. Erstmals wurde auch ein Experiment, das "Materials International Space Station Experiment" (MISSE) an der Außenhülle der Station befestigt. Bei dem MISSE wurden verschiedene Materialien über 18 Monate hinweg den Bedingungen des Weltraums ausgesetzt. Insgesamt blieb die Discovery 8 Tage mit der ISS verbunden, an denen 2 EVAs durchgeführt wurden.

Missionsdetails

Die dritte Stammbesatzung für die Internationale Raumstation wurde in den Orbit gebracht. Mit der Discovery kehrte außerdem die ISS-2-Crew nach reichlich 5 Monaten im All auf die Erde zurück. Größtenteils im Logistikmodul LEONARDO untergebracht, wurden zudem Experimente, Versorgungsgüter und Ausrüstungen zur Station transportiert. Dazu gehörten auch die EXPRESS-Racks 4 und 5 (je ca. 540 kg). Die neuen Experimente dienten in erster Linie biotechnologischer und medizinischer Forschung. So wurde mit dem Komplex Cellular Biotechnology Operations Support System (CBOSS) im EXPRESS-Rack 4 das Wachstum verschiedener Zellarten analysiert. Dazu verfügte CBOSS über eine ausgeklügelte Temperatursteuerung, eine Anlage zum Einfrieren der fertigen Proben, ein System zur Regulation der Gaszufuhr sowie einen Behälter zur Aufnahme von bis zu 48 Proben. Zur Züchtung von Proteinkristallen höchster Reinheit wurden außerdem die Advanced Protein Crystallisation Facility (APCF) sowie das Dynamic Controlled Protein Crystal Growth Experiment (DCPCG, beide in EXPRESS-Rack 1) genutzt.

Das Andocken der Raumfähre an die Station erfolgte am 12. August, 18.42 WZ. Am folgenden Tag wurden die Schalensitze im Sojus-Raumschiff gewechselt und die Sokol-Raumanzüge für die neue Besatzung der Raumstation getestet. Das Sojus-Raumschiff fungierte wie immer als Rettungskapsel für Notfälle. Ebenfalls am 13. August wurde das Logistikmodul von Patrick Forrester mit Hilfe des Manipulatorarms der DISCOVERY aus der Ladebucht gehoben und am UNITY-Modul angedockt (15.55 WZ). Danach begannen die Entladearbeiten. Mehr als 3 Tonnen Ausrüstung, Lebensmittel und Wasser wurden in der Station verstaut. Bereits abgeschlossene Experimente und persönliche Gegenstände der ISS-2-Crew sowie Abfall wurden im Gegenzug in die DISCOVERY bzw. in das Logistikmodul LEONARDO transportiert. LEONARDO wurde am 19. August von der Station abgekoppelt und wieder im Laderaum des Shuttle untergebracht.

Am 14. August wurde im russischen Service-Modul SWESDA eine neue Software installiert, die an den folgenden Tagen getestet wurde. Mit ihr verbessert sich die Steuerung der Station vom russischen Teil aus. Dies war insbesondere für die Ankunft des russischen Kopplungs- und Ausstiegsmoduls PIRS im September wichtig.

Am 16. August arbeiteten die Astronauten Barry und Forrester für 6 Stunden und 16 Minuten im Weltraum. Dabei montierten sie einen Ammoniumtank am Gitterelement P6. Das Ammonium dient als Kühlflüssigkeit für die Solarzellenelektronik. Anschließend wurde das erste wissenschaftliche Experiment außenbords montiert. Materials ISS Experiment (MISSE) umfasst 750 verschiedene Materialien, deren Beständigkeit unter den rauhen Bedingungen des Weltalls getestet werden. Der Materialkomplex soll nach etwa einem Jahr zur Erde zurück gebracht werden. Beim zweiten Ausstieg (Barry / Forrester, 5:29 h) am 18. August wurde ein etwa 15 Meter langes Stromkabel für die Heizungen des Gitterelements S0 installiert. S0 ist das zentrale Element der über 100 Meter langen Gitterstruktur, die auf dem Labormodul DESTINY montiert wird.

Während des gemeinsamen Fluges wurden mit den Triebwerken der DISCOVERY zwei Bahnmanöver durchgeführt. Dadurch wurde der Orbit der Station um etwa 7 Kilometer angehoben. Nach der Abkopplung am 20. August, umflog die Raumfähre die Station in einem Abstand von etwa 150 Metern. Dabei wurden Video- und Fotoaufnahmen gemacht. Anschließend wurde der Kleinsatellit SIMPLESAT gestartet, mit dem demonstriert werden soll, wie genau eine Satellitensteuerung über das Global Positioning System GPS ist.

In der Ladebucht der DISCOVERY befanden sich mehrere Kanister mit Experimenten, die im Rahmen eines speziellen Bildungsprogramms (Shuttle Small Payload Project SSPP) gemeinsam mit Schülern verschiedener Bundesstaaten der USA durchgeführt wurden. Dazu gehörten insbesondere biologische Experimente (Zell- und Sprosswachstum, Entwicklung von Wurzeln, Einfluss von Strahlung, Temperaturschwankungen und Schwerelosigkeit auf verschiedene Pflanzensamen) und physikalische Versuche (Glimmbrand in der Schwerelosigkeit, Korrosion, Einfluss hochfrequenter Strahlung auf natürliche und synthetische Stoffe, Haltbarkeit von Klebstoffen, Stabilität von Bildmedien, Wirkungen verschiedener Strahlungsschilde, Laserkommunikation, Einfluss von Strahlung, Temperatur und Mikrogravitation auf verschiedene Materialien).

Die DISCOVERY landete auf dem Gelände des Kennedy Space Center in Florida. Die Landung verzögerte sich wegen eines Regenschauers um eine Erdumkreisung. Nach der Landung fanden umfangreiche medizinische Untersuchungen, vor allem an den Mitgliedern der ISS-Crew statt. Dazu gehören Tests der Lunge und des Immunsystems sowie Untersuchungen zum Nierensteinrisiko.

Siehe auch