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Oldenburg (Oldb)

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Wappen Deutschlandkarte
Oldenburg (Oldb)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Oldenburg (Oldb) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 9′ N, 8° 13′ OKoordinaten: 53° 9′ N, 8° 13′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Kreisfreie StadtVorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Landkreis existiert nicht
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 103,09 km2
Einwohner: 176.614 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 1713 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 26001–26135
Vorwahl: 0441
Kfz-Kennzeichen: OL
Gemeindeschlüssel: 03 4 03 000
Gemeindegliederung: 42 Stadtteile, 9 statistische Bezirke
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Markt 1
26122 Oldenburg (Oldb)
Website: www.oldenburg.de
Oberbürgermeister: Gerd Schwandner (parteilos)
Lage der Stadt Oldenburg innerhalb Niedersachsens
KarteLandkreis GöttingenLandkreis HolzmindenLandkreis SchaumburgLandkreis GoslarRegion HannoverLandkreis HildesheimSalzgitterLandkreis WolfenbüttelBraunschweigLandkreis WolfenbüttelLandkreis PeineLandkreis Hameln-PyrmontLandkreis HelmstedtWolfsburgLandkreis GifhornLandkreis Nienburg/WeserLandkreis NortheimLandkreis DiepholzFreie Hansestadt BremenFreie Hansestadt BremenHamburgHamburgKönigreich der NiederlandeNordrhein-WestfalenHessenThüringenSchleswig-HolsteinMecklenburg-VorpommernBrandenburgSachsen-AnhaltOsnabrückLandkreis OsnabrückDelmenhorstOldenburg (Oldb)Landkreis WesermarschLandkreis VechtaLandkreis EmslandLandkreis Grafschaft BentheimLandkreis LeerEmdenLandkreis LeerLandkreis CloppenburgLandkreis AmmerlandWilhelmshavenMellumLandkreis AurichLandkreis AurichLandkreis WittmundLandkreis AurichLandkreis FrieslandLandkreis OldenburgLandkreis CuxhavenLandkreis OsterholzLandkreis VerdenLandkreis StadeLandkreis HarburgLandkreis LüneburgLandkreis Lüchow-DannenbergHeidekreisLandkreis UelzenLandkreis CelleLandkreis Rotenburg (Wümme)
Karte

Oldenburg (plattdeutsch: Ollnborg, saterfriesisch: Ooldenbuurich) ist eine kreisfreie Stadt in Niedersachsen. Nach der Hauptsatzung der Stadt lautet ihr Name Oldenburg (Oldb). Das Statistische Bundesamt führt sie unter dem Namen Oldenburg (Oldenburg).

Die Universitätsstadt und ehemalige Residenzstadt (bzw. Hauptstadt) der Grafschaft, des Herzogtums, des Großherzogtums, des Freistaates und des Landes Oldenburg (daher auch der Zusatz (Oldb) im Namen der Stadt) ist mit 160.000 Einwohnern nach Hannover, Braunschweig und Osnabrück die viertgrößte Stadt sowie eines der Oberzentren des Landes Niedersachsen. Oldenburg war bis zum 31. Dezember 2004 Sitz des Regierungsbezirks Weser-Ems, der zu diesem Zeitpunkt, wie auch alle anderen Regierungsbezirke in Niedersachsen, aufgelöst wurde. Seitdem ist Oldenburg Sitz einer Regierungsvertretung des Landes Niedersachsen.

Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1945 die Großstadt-Grenze von 100.000 Einwohner.

Oldenburg gehört seit April 2005 zur europäischen Metropolregion Bremen/Oldenburg, eine von insgesamt elf europäischen Metropolregionen in Deutschland.

Am 28. Februar 2008 verlieh der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft Oldenburg den Titel „Stadt der Wissenschaft“ des Jahres 2009.

Geographie

Oldenburg liegt in einer Niederung überwiegend am linken Ufer der Hunte, an der Mündung der Haaren, von der Huntemündung bei Elsfleth 23,5 km und von der offenen Nordsee ca. 90 km entfernt, im Zentrum des Oldenburger Landes im westlichen Niedersachsen.

Die nächsten größeren Städte sind Bremen, etwa 45 km östlich, Wilhelmshaven, ca. 50 km nördlich, Osnabrück, ca. 100 km südlich, Hamburg, ca. 170 km nordöstlich, und Groningen, ca. 110 km westlich Oldenburgs.

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt (im Uhrzeigersinn beginnend im Osten):

Stadt Elsfleth (Landkreis Wesermarsch), Hude (Oldenburg), Hatten und Wardenburg (alle Landkreis Oldenburg) sowie Edewecht, Bad Zwischenahn, Wiefelstede und Rastede (alle Landkreis Ammerland)

Stadtteile

Dobbenviertel
Gerichtsviertel

Die Stadt ist in neun Stadtbezirke aufgegliedert, welche in Stadtteile untergliedert sind. Stadtbezirke nach dem statistischen Jahrbuch 2005 der Stadt sind:

  1. mit den Stadtteilen Zentrum, Dobben, Haarenesch, Bahnhofsviertel und Gerichtsviertel
  2. mit den Stadtteilen Ziegelhof und Ehnern
  3. mit den Stadtteilen Bürgeresch und Donnerschwee
  4. mit den Stadtteilen Osternburg und Drielake
  5. mit den Stadtteilen Eversten, Hundsmühler Höhe, Thomasburg, Bloherfelde, Haarentor und Wechloy
  6. mit den Stadtteilen Bürgerfelde, Rauhehorst, Dietrichsfeld, Alexandersfeld, Flugplatz, Ofenerdiek und Nadorst
  7. mit den Stadtteilen Etzhorn, Ohmstede und Bornhorst
  8. mit den Stadtteilen Neuenwege und Kloster Blankenburg
  9. mit den Stadtteilen Kreyenbrück, Bümmerstede, Tweelbäke West, Krusenbusch und Drielaker Moor

Geschichte

Gründung und Mittelalter

Schloss Oldenburg
„Großer Zwinger vor dem Eversten Tor“ (Pulverturm) von 1529
Datei:Oldenburg - Dôme du Lappen.jpg
Ein älteres Bild auf dem man den Lappan von der Wallstraße aus sehen kann.

Die Geschichte Oldenburgs begann nach den Ergebnissen archäologischer Ausgrabungen im 8., vielleicht schon im 7. Jahrhundert n. Chr. Auf einem Geestsporn nahe einer Furt über die Hunte entstand im Bereich des heutigen Marktplatzes sowie nördlich und östlich davon eine bäuerliche Siedlung. Wer auf der Handelsstraße von Bremen oder Westfalen nach Jever unterwegs war, fand hier einen leichten Übergang über den Fluss. Im Jahr 1108 wurde der Ort unter dem Namen Aldenburg erstmals urkundlich erwähnt. Im 12. Jahrhundert nutzten die Grafen von Oldenburg die günstige topographische Situation zum Bau einer Wasserburg. Der Graf erhob einen Zoll, konnte in Kriegszeiten diesen Durchgang aber auch versperren. Die Burg war aber nicht nur Durchgangs-Station für Reisende, sondern auch Verwaltungs-Mittelpunkt der Grafschaft, und ihr Umland wurde für viele Angehörige der Verwaltung bald zum Zuhause. 1345 bekam die Siedlung, die mittlerweile Oldenburg hieß, von Graf Konrad I. von Oldenburg Bremisches Stadtrecht. Sie bekam eine bessere Befestigung, der Graf sorgte für Schutz vor Räubern und es ging wirtschaftlich aufwärts. 1448 wurde Graf Christian von Oldenburg König von Dänemark.

Graf Anton Günter, Dreißigjähriger Krieg

1603 begann die Regierungszeit von Graf Anton Günther. Er ließ einen Teil der Burg im Barockstil umbauen und begann mit der Zucht von Pferden, die als „Oldenburger“ Pferde schon bald in aller Welt begehrt waren. Außerdem konnte der Graf die Stadt lange Zeit vor dem Grauen des dreißigjährigen Krieges bewahren. Als sich schließlich der Feldherr Tilly mit seinen Truppen auch auf Oldenburg zubewegte, drohten Plünderungen und Verwüstung, doch Graf Anton Günther konnte Tilly, dessen Truppen in Wardenburg ihr Lager hatten, durch Verhandlungsgeschick und wertvolle Pferdegeschenke dazu bewegen, wieder abzurücken.

Trotz einer so genannten Pestordnung fielen der Pest jede Woche 30 bis 40 Menschen zum Opfer. Im selben Zeitraum starb 1667 Graf Anton Günther und wurde in der Oldenburger Lambertikirche bestattet. Da er keine ehelichen Nachkommen hatte, wurde Oldenburg dem nächsten männlichen Verwandten zugesprochen, dem König von Dänemark. Somit war Oldenburg dänisch.

Dänische Provinz

Das Degodehaus, eines der wenigen Häuser, die den großen Stadtbrand 1676 überstanden

Nach dem Rückgang der Pest schlugen 1676 eines Tages drei Blitze gleichzeitig in Oldenburg ein. Die Stadt stand in Flammen und wurde fast völlig zerstört. Weil ihre Bewohner weder versichert waren noch Hilfe von ihrer Regierung bekamen, blieb vielen nichts anderes übrig, als zu Verwandten und Freunden außerhalb der Stadt und Region zu ziehen. Oldenburg verfiel samt Schloss, Kunstgegenstände jedoch wurden nach Dänemark geholt. Der dänischen Krone lag Oldenburg als Stadt offenbar nicht so sehr am Herzen, denn die Einwohner bekamen keine Hilfe, und der Wiederaufbau war somit sehr mühsam und dauerte Jahrzehnte. Die Einwohnerzahl sank bis Mitte des 18. Jahrhunderts auf 3.000. Als militärischer Vorposten war Oldenburg für Dänemark offenbar von größerer Bedeutung, denn das Schloss wurde auf Befehl der dänischen Krone zur Festung umgebaut: Die Oldenburger wurden zum Bauen zwangsverpflichtet und 60 Jahre später konnte wenigstens der Betrieb des Schlosses wieder aufgenommen werden.

Herzogtum

Peter Friedrich Ludwigs Hospital - Heute Kulturzentrum und Zentrale der örtlichen Bibliothek.

Die Herrscherhäuser Deutschlands, Dänemarks und Russlands waren miteinander verwandt, und dem entsprechend wechselte die Zugehörigkeit Oldenburgs immer wieder. 1773 übernahm das Haus Holstein-Gottorp die Grafschaft, die somit Herzogtum wurde. Oldenburg wurde formell Haupt- und Residenzstadt, doch Herzog Friedrich August weilte dort nicht oft. 1785 bis 1829 ging sie an Herzog Peter Friedrich Ludwig, der auch tatsächlich nach Oldenburg zog und die Stadt im klassizistischen Stil umbaute. Unter seiner Leitung entstand unter anderem Peter Friedrich Ludwigs Hospital. Er war vielseitig gebildet und sozial engagiert und rief die „Ersparungskasse“ ins Leben, die sozial schwachen Oldenburgern entscheidend weiterhilft. (Später ging aus ihr die Landessparkasse zu Oldenburg hervor, die älteste Sparkasse der Welt.)

Nachnapoleonische Zeit, Großherzogtum

1815 wurde Oldenburg im Zuge des Wiener Kongresses zum Großherzogtum erhoben. Drei Jahre später wurde Oldenburg eine „Stadt I. Klasse“ sowie Sitz eines Amtes, im heutigen Sinne also eine „Kreisfreie Stadt“. 1833 „sank“ sie vorübergehend wieder zur „Stadt II. Klasse“ ab, bevor sie 1855 erneut „Stadt I. Klasse“ wurde.

Revolutionsjahre 1848/1849

Das Elisabeth-Anna-Palais ist heute Sitz des Sozialgerichts Oldenburg

Die Revolutionsjahre von 1848 und 1849 verliefen in Oldenburg sehr gemäßigt. Am 2. März 1848 richtete der Stadtrat eine Adresse, die loyal und sehr bittend gehalten war, an den Großherzog, in der eine landständische Verfassung verlangt wurde. „Der Oldenburger verehrt und liebt mit unerschütterlicher Liebe sein angestammtes Fürstenhaus, er weiß, welchen Schatz er darin vor Vielen anderen voraus hat.“[2] Der Großherzog reagierte sehr zögerlich und machte nur ungenaue Versprechungen. Am 7. März erhielt der Stadtrat die Antwort des Großherzogs durch den Magistrat der Stadt. Diese enthielt wiederum nur vage Versprechungen und er ging auf den Wunsch die Verfassung von kundigen Männern besprechen zu lassen überhaupt nicht ein. Die Enttäuschung über das Verhalten des Großherzogs war beträchtlich und bereits am 8. März versammelten sich Handwerker, um über die Eingabe einer weiteren Petition zu diskutieren. Am 10. März wurden Deputationen aus Oldenburg und Jever persönlich beim Großherzog vorstellig und überreichten die von ihnen verfassten Petitionen. Dieser zeigte sich jedoch nicht bereit Zugeständnisse zu machen und nötigte dadurch die jeversche Deputation, welche entschlossen war ihre Forderungen durchzusetzen, dazu mit einem Aufstand zu drohen. Der Großherzog lenkte ein und versprach eine Resolution zu erlassen. Am frühen Abend wurde das vom Großherzog erlassene Patent öffentlich verlesen. Er stimmte darin zu, erfahrenen Männern aus dem ganzen Lande ein Staatsgrundgesetz als Verfassungsentwurf vorzulegen. Er werde dazu eine Versammlung aus 34 von ihm zu bestimmenden Männern einen Entwurf vorlegen, über die diese beraten sollten. Die Begeisterung der Oldenburger war immens und dem Großherzog und seiner Familie wurde am selben Abend im Theater ein mehrfaches „Hoch!“ entgegengebracht und er musste auf eine Treppe treten um sich bejubeln zu lassen, welches ihm offensichtlich missfiel. Am 11. März wurde durch Erlass die Pressezensur aufgehoben. Dies hatte jedoch keine großen Auswirkungen, da schon zuvor kaum Einschränkungen bestanden. Am 24. März kam es in Oldenburg zu Krawallen durch Mitglieder der unteren Schichten in der Stadt. Hauptsächlich Lehrjungen und Gesellen rotteten sich vor dem Haus eines Obersts zusammen, zerstörten eine Laterne und warfen mit einem Stein. Dieser Aufruhr wurde von der Presse sehr negativ aufgenommen und verurteilt. Es erfolgte die Zustimmung des Großherzogs zur Volksbewaffnung und zur Schaffung einer Bürgerwehr, um weitere Zwischenfälle dieser Art zu unterbinden. Am 25. März wurden Flinten an Oldenburger Bürger ausgegeben und bereits am 26. März begann man mit Exerzierübungen. Im Februar 1849 wurde die Verfassung im konstituierenden Landtag angenommen.

Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus

Das Oldenburgische Staatsministerium war Amtsstätte der Oldenburgischen Ministerpräsidenten und von 1946 bis Ende 2004 Sitz der Bezirksregierung
Das Gebäude des Oldenburgischen Landtags

1918 dankte der letzte Großherzog, Friedrich August, ab, und 1919 wurde Oldenburg Hauptstadt des Freistaates Oldenburg. Während der Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945 war Oldenburg Gauhauptstadt im Bereich Weser-Ems unter Gauleiter Carl Röver. 1933 wurde auch das Amt Oldenburg erheblich vergrößert und der neue Verwaltungsbezirk später als Landkreis Oldenburg bezeichnet. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 beteiligten sich Oldenburger SA-Truppen an den von der Reichsleitung der Nationalsozialisten befohlenen Ausschreitungen gegen die Juden, die später als Reichskristallnacht oder Novemberpogrome 1938 bezeichnet wurden. Die Synagoge wurde niedergebrannt.

Von den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs blieb Oldenburg als Verwaltungsstadt mit etwa 80.000 Einwohnern ohne nennenswerte Industrie weitestgehend verschont. Oldenburg wurde insgesamt zu 1,4 % zerstört. Im Juni 1941 richtete ein Luftangriff Schäden im Bereich von Stau, Sophienstraße und Würzburger Straße sowie an der Bahnstrecke nach Leer an. Im September 1943 wurde die Landesbibliothek am Damm durch Bomben völlig zerstört, ebenso das Landgericht in der Elisabethstraße 7, das vollständig ausbrannte, sowie das Museum am Damm und die Reichsfinanzverwaltung am Damm Ecke Festungsgraben. Im April 1945 wurde Oldenburg das Opfer von vier größeren Luftangriffen: Georgenvilla, Ziegelhof und die Fleischfabrik der G.E.G. wurden zerstört. Schwer beschädigt wurden die Kasernen an der Ofener Straße und der Donnerschweer Straße sowie die Infanteriekaserne an der Cloppenburger Straße. Auch in den Wohnvierteln östlich der Cloppenburger Straße und um den Klingenbergplatz herum entstanden schwere Schäden. Bei einem Luftangriff am 21. April 1945 wurden Bahnhofsvorplatz, Hafen und das Gewerbegebiet im Osten der Altstadt zerstört. Auch die Kasernenanlagen in Kreyenbrück wurden im April/Mai 1945 zerstört. Während der Luftangriffe suchten viele Menschen in dem 1942/43 erbauten Hochbunker an der Moslestraße und in den über hundert, im gesamten Stadtgebiet verteilten splittersicheren kleinen Rundbunkern Schutz. In Oldenburg wurden im Zweiten Weltkrieg insgesamt 130 Häuser völlig zerstört.

Nachkriegszeit

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 gehörte Oldenburg zur Britischen Besatzungszone. Die britische Militärverwaltung richtete in Oldenburg mehrere DP-Lager ein zur Unterbringung von bis zu 5.000 so genannten Displaced Persons. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen und dem Baltikum. Die Lager Ohmstede, Wehnen, Sandplatz, Unterm Berg und Ammerländer Heerstraße bestanden über die Gründung der Bundesrepublik hinaus bis in die 1950er Jahre. Der Hochbunker an der Moslestraße wurde 1979 gesprengt und abgetragen.

Durch die Aufnahme von etwa 42.000 Flüchtlingen nach Kriegsende überschritt Oldenburg die Zahl von 100.000 Einwohnern und wuchs zur Großstadt heran. Ein Jahr später, 1946, wurde das Land Oldenburg auf Beschluss der englischen Besatzungsmacht Bestandteil des neuen Landes Niedersachsen und Oldenburg Hauptstadt des „Verwaltungsbezirks Oldenburg“, einer der damals acht Regierungsbezirke des Landes Niedersachsen.

Neuzeit

1973 wurde nach Abschaffung der Pädagogischen Hochschulen in Niedersachsen die Carl-von-Ossietzky-Universität gegründet. Durch verschiedene Kreisreformen der 1970er Jahre wurde der Landkreis Oldenburg verändert und 1978 wurde der Verwaltungsbezirk Oldenburg mit den Regierungsbezirken Aurich und Osnabrück zum Regierungsbezirk Weser-Ems vereinigt, dessen Hauptstadt Oldenburg wurde. Trotz aller Verwaltungs- und Gebietsreformen blieb Oldenburg in jenen Jahren stets eine kreisfreie Stadt. 1988 wurde die Kreisverwaltung des Landkreises Oldenburg, die sich bis dahin in der Stadt Oldenburg befunden hatte, auf Beschluss des Kreistages nach Wildeshausen verlegt.

Eingemeindungen seit 1920

1920 betrug die Fläche des Stadtgebiets insgesamt 1152 ha. Danach wurden verschiedene Gemeinden beziehungsweise Teile von Gemeinden und Gemarkungen nach Oldenburg eingegliedert, so dass das Stadtgebiet heute nach verschiedenen Grenzbereinigungen insgesamt 10.296 ha beträgt. Im Einzelnen wurden ein- beziehungsweise ausgegliedert:

1. April 1922 Eingliederung der Gemeinde Osternburg Zuwachs 5.080 ha
1. November 1924 Eingliederung der Gemeinde Eversten Zuwachs 2.407 ha
15. Mai 1933 Eingliederung der Gemeinde Ohmstede Zuwachs 3.198 ha
1. April 1935 Eingliederung von Teilen Hundsmühlens Zuwachs 22 ha
1. April 1935 Ausgliederung eines Teils Osternburgs Abgang 1.875 ha
1. April 1936 Eingliederung von Teilen Metjendorfs Zuwachs 129 ha
1. April 1948 Eingliederung des Exerzierplatzes Bümmerstede Zuwachs 169,6 ha

Einwohnerentwicklung

1898 hatte Oldenburg 25.000 Einwohner, bis 1925 verdoppelte sich diese Zahl auf 50.000. Im Jahre 1946 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt durch Flüchtlingszuzug schnell die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Anfang 2006 lebten hier nach der Fortschreibung knapp 158.500 Menschen mit Hauptwohnsitz – historischer Höchststand. Oldenburg gehört zu den wenigen noch wachsenden Großstädten in der Bundesrepublik. Laut kleinräumiger Bevölkerungsvorausberechnung des niedersächsischen Landesamtes für Statistik wird Oldenburg im Jahr 2021 drittgrößte Stadt Niedersachsens sein mit annähernd 171.000 Einwohnern, da gleichzeitig Osnabrücks Einwohnerzahlen rückläufig sind.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1502 2.300
1667 4.300
1702 5.000
1769 6.959
1816 6.278
1828 6.800
3. Dezember 1837 ¹ 9.280
3. Dezember 1855 ¹ 11.370
3. Dezember 1861 ¹ 14.200
3. Dezember 1864 ¹ 12.600
3. Dezember 1867 ¹ 13.100
1. Dezember 1871 ¹ 14.928
1. Dezember 1875 ¹ 15.701
1. Dezember 1880 ¹ 18.400
Jahr Einwohner
1. Dezember 1885 ¹ 19.900
1. Dezember 1890 ¹ 21.310
2. Dezember 1895 ¹ 23.036
1. Dezember 1900 ¹ 26.797
1. Dezember 1905 ¹ 28.565
1. Dezember 1910 ¹ 30.242
1. Dezember 1916 ¹ 27.352
5. Dezember 1917 ¹ 26.791
8. Oktober 1919 ¹ 32.540
16. Juni 1925 ¹ 52.785
16. Juni 1933 ¹ 66.951
17. Mai 1939 ¹ 78.967
31. Dezember 1945 94.392
29. Oktober 1946 ¹ 107.473
Jahr Einwohner
13. September 1950 ¹ 122.809
25. September 1956 ¹ 119.644
6. Juni 1961 ¹ 125.198
31. Dezember 1965 134.971
27. Mai 1970 ¹ 130.852
31. Dezember 1975 134.706
31. Dezember 1980 136.764
31. Dezember 1985 138.773
25. Mai 1987 ¹ 140.149
31. Dezember 1990 143.131
31. Dezember 1995 151.382
31. Dezember 2000 154.832
31. Dezember 2004 158.394
31. Dezember 2005 158.564
Jahr Einwohner
31. Dezember 2006 159.060
31. Dezember 2007 159.563
31. Dezember 2008 159.060
22. September 2009 160.975

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Die Gertrudenkapelle auf dem Gertrudenfriedhof
Die Lambertikirche vom Schlossplatz aus gesehen; die Schlosswache im Vordergrund

Die Stadt Oldenburg gehörte anfangs zum Gebiet des Erzbistums Bremen, beziehungsweise zu dessen Archidiakonat St. Willehadi, die St. Johannis-Kapelle gehörte zum Bistum Osnabrück. Die Reformation setzte sich ab 1526 durch, und seit 1529 war die Stadt dauerhaft reformiert, doch trat sie 1573 zum Luthertum über (Einführung einer lutherischen Kirchenordnung). Danach war Oldenburg über viele Jahrhunderte vorwiegend protestantisch. Als Hauptstadt des Herzogtums beziehungsweise Großherzogtums Oldenburg war die Stadt auch Sitz der Verwaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Hier befindet sich bis heute das Konsistorium beziehungsweise der Oberkirchenrat dieser Landeskirche. Oldenburg wurde auch schon sehr früh Sitz des Kirchenkreises Oldenburg-Stadt, zu dem heute alle Kirchengemeinden der Stadt gehören, sofern es sich nicht um Freikirchen handelt.

Spätestens seit Ende des 18. Jahrhunderts gibt es in Oldenburg auch wieder Katholiken. Diese wurden seit 1785 von einem Kaplan betreut. Der Herzog von Oldenburg ließ 1807 auf eigene Kosten eine katholische Kirche bauen. Später entstanden weitere katholische Kirchen. 1831 wurde Oldenburg Teil des Offizialats Oldenburg des Bistums Münster, nachdem die Bildung eines eigenen katholischen Bistums für das Land Oldenburg scheiterte. Sitz des Offizialats wurde jedoch die Stadt Vechta. In Oldenburg wurde ein Dekanat eingerichtet, das seinerzeit für den gesamten nördlichen Teil des Landes Oldenburg zuständig war. Später wurde das Dekanat Oldenburg in seinem Zuschnitt verändert, doch gehören heute alle Pfarrgemeinden der Stadt Oldenburg (Oldb) zu diesem Dekanat innerhalb des Bistums Münster.

Die älteste Freikirche ist die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die heute an der Eichenstraße ihr Gemeindezentrum besitzt. Sie wurde bereits 1837 – also drei Jahre nach der ersten deutschen Baptistengemeinde in Hamburg – gegründet. Die Gemeindepastoren der Gründungsphase waren August Friedrich Wilhelm Haese und Johann Ludwig Hinrichs aus Jever. Die Gemeinde hatte in der Anfangszeit unter Verfolgung seitens staatlicher und kirchlicher Behörden zu leiden: Die Kinder der Gemeinde wurden zwangsweise getauft, Versammlungen polizeilich aufgelöst und das Abhalten von Gottesdiensten mit empfindlichen Geld- und Gefängnisstrafen belegt.

Neben den Baptisten gibt es in Oldenburg weitere Freikirchen: die Evangelisch-methodistische Kirche, die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK), die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, die Freie evangelische Gemeinde (FeG), die Freie Christengemeinde und weitere freie christliche Gemeinschaften.

Synagoge (ehem. Baptistenkirche)

Seit 1992 gibt es in Oldenburg auch wieder eine Jüdische Gemeinde. Hierzu übergab die Stadt Oldenburg am 5. März 1995 der jüdischen Gemeinde ein Kulturzentrum mit Synagoge. Es handelt sich um die ehemalige Baptistenkapelle in der Wilhelmstraße 17, die für Zwecke der jüdischen Gemeinde umgebaut wurde und ganz in der Nähe der während der Novemberpogrome 1938 zerstörten Synagoge liegt. Am 25. Juni 1995 konnte die Gemeinde ihre neue Synagoge einweihen. Vom 1. August 1995 bis zum 30. April 2004 amtierte die Schweizerin Bea Wyler als erste Rabbinerin Deutschlands in Oldenburg (zeitweise auch in Braunschweig und Delmenhorst). Seit September 2006 amtiert mit Daniel Alter einer der drei ersten nach 1945 in Deutschland ordinierten Rabbiner in Oldenburg. Er ist Absolvent des Potsdamer Abraham-Geiger-Kollegs.

Weitere Religionsgemeinschaften in Oldenburg sind die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die Zeugen Jehovas, die Neuapostolische Kirche, Christian Science (die christlich-wissenschaftliche Vereinigung), die Christengemeinschaft, Bahai sowie muslimische Gemeinschaften und eine jesidische Gemeinde.

Politik

An der Spitze der Stadt stand schon seit dem 14. Jahrhundert ein Rat, der ab 1345 aus 18 Mitgliedern bestand. Darunter befanden sich drei Bürgermeister. Es regierte jedoch nur ein Bürgermeister mit fünf Ratsmännern. Der Rat wechselte jährlich am 6. Januar. Ab 1676 wurde die Zahl der Bürgermeister auf zwei reduziert. Ab 1773 stand nur noch ein rechtsgelehrter Bürgermeister an der Spitze des Rates und der Stadt. Die Stadtordnung von 1833 führte einen Stadtdirektor als leitenden Beamten ein. Dieser erhielt später den Titel Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Stadtoberhaupt Oldenburgs von der NSDAP eingesetzt.

1946 führte die Militärregierung der britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1996 wurde in Oldenburg (Oldb) die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seither direkt vom Volk gewählt. Es gibt jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird.

Bei den am 27. Januar 2008 direkt gewählten Oldenburger Mitgliedern des niedersächsischen Landtages handelt es sich um die SPD-Politiker Wolfgang Wulf (Wahlkreis 62 Oldenburg Mitte/Süd) und Jürgen Krogmann (Wahlkreis 63 Oldenburg Nord/West). Über die Landesliste ihrer Parteien zogen auch der FDP-Politiker Klaus Rickert, der Grünen-Politiker Ralf Briese und der Vertreter der Linkspartei Niedersachsen Hans-Henning Adler in den Landtag ein. Am 27. September 2009 wurde der CDU-Politiker Thomas Kossendey direkt als Vertreter des Wahlkreises 28 (Oldenburg-Ammerland) in den Deutschen Bundestag gewählt.

Rat der Stadt

Seit den Kommunalwahlen vom 10. September 2006, mit einer Wahlbeteiligung von 44,41 % hat der Rat Oldenburgs 50 Mitglieder, die sich wie folgt aufteilen:

Sitzverteilung SPD CDU Grüne FDP PDS /
Die Linke
BFO Gesamt Beteiligung
9. September 2001 21 15 7 4 2 1 50 Sitze 49,48 %
10. September 2006 16 13 11 3 4 3 50 Sitze 44,41 %
Datei:OBGerdSchwandner.jpg
Gerd Schwandner

Bei der Kommunalwahl in Niedersachsen am 10. September 2006 konnte keiner der Bewerber um das Amt des Oberbürgermeisters die erforderliche absolute Mehrheit erreichen. Zur Stichwahl am 24. September 2006 mussten sich daher Amtsinhaber Dietmar Schütz und sein Herausforderer Dr. Gerd Schwandner erneut zur Wahl stellen. Dabei entfielen auf Dr. Gerd Schwandner, der das Amt im November 2006 übernahm, 50,87 Prozent der abgegebenen Stimmen, Dietmar Schütz erreichte 49,12 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 35,73 Prozent.

Alle Bürgermeister der Stadt Oldenburg seit 1363 sind in der Liste der Stadtoberhäupter von Oldenburg (Oldenburg) aufgeführt.

Siehe auch: Ergebnisse der Kommunalwahlen in Oldenburg

Oberstadtdirektoren 1945–1996

Jahre Name
1945–1946 Fritz Koch
1946–1947 Wilhelm Oltmann
1948–1950 Hans Klüber
1950–1963 Jan Eilers, FDP
1963–1972 Heinz Rathert
1972–1996 Heiko Wandscher, SPD

Wappen

Beschreibung: In Gold eine von einem größeren Mittelturm und zwei kleineren Seitentürmen mit blauen Dächern und aufgesetzten goldenen Kugeln bekrönte rote Stadtmauer; in das schwarze Torfeld unter dem Mittelturm ist der Oldenburger Grafenschild mit seinen „fiev stücken“ – auf Gold zwei rote Balken – schräg rechts eingestellt. Die Stadtflagge ist gold-rot-gold-rot-gold waagerecht geteilt.
Bedeutung: Für die Residenzstadt der Grafen von Oldenburg ist bereits ein Siegel aus dem Jahr 1307 nachweisbar, das eine dreitürmige Burg zeigt. Später kam das Wappen der Grafen im Torbogen hinzu. Das Oldenburger Wappen ist der Sage nach das Ergebnis eines Löwenkampfes. Nachdem der Löwe getötet war, tauchte Kaiser Heinrich IV seine Finger in das Blut des Löwen und strich dann über das goldene Schild des Siegers. In seiner heutigen Form ist das Wappen 1927 festgelegt worden.

Städtepartnerschaften

Oldenburg unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten beziehungsweise Kreisen:

Taastrup in Dänemark, seit 1978
Cholet in Frankreich, seit 1985
Groningen in den Niederlanden, seit 1989
Machatschkala in Russland, Rep. Dagestan, seit 1989
Landkreis Rügen in Mecklenburg-Vorpommern, seit 1990
Kreis Mateh Asher in Israel, seit 1996

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Fernstraßen

Das Autobahnnetz in der Übersicht
Brücke der A 29 über die Hunte (Nahaufnahme)
Brücke der A 29 über die Hunte (Fernaufnahme)

Die Innenstadt ist von einem Autobahnring umgeben. Zu diesem gehören die

Die Autobahnen 28 und 293 sowie die vierspurig ausgebaute Nordtangente sind typische Stadtautobahnen, die das Oldenburger Stadtgebiet durchschneiden und einen erheblichen Teil des innerstädtischen Verkehrs aufnehmen. Sie weisen eine hohe Dichte an Auf- und Abfahrten auf und mussten mit aufwändigen Schallschutzmaßnahmen versehen werden.

Wichtige weitere Fernstraßen sind die in Oldenburg beginnenden Bundesstraßen 401, die Oldenburg mit dem Emsland verbindet, und 211, die in die Wesermarsch nach Brake und zum Wesertunnel führt.

Von nur noch historischer Bedeutung sind die ehemaligen Bundesstraßen 69 und 75, die von den Autobahnen 29 und 28 ersetzt wurden und nach der Fertigstellung der Autobahnen in deren direkten Einzugsbereichen aufgehoben wurden. Diese beiden Bundesstraßen durchquerten das Stadtgebiet in Nord-Süd-Richtung (B69) bzw. Ost-West-Richtung (B75) und waren zu ihrer Zeit die Hauptverkehrsstraßen in Oldenburg.

Eisenbahn

Oldenburg Hauptbahnhof (April 2006)
Geöffnete Eisenbahn-Klappbrücke über die Hunte

Die erste Bahnstrecke im damaligen Großherzogtum Oldenburg, die von der Landeshauptstadt nach Bremen, wurde am 15. Juli 1867 dem Verkehr übergeben. An dieser Strecke liegt eine der ältesten beweglichen Eisenbahnbrücken Europas, die Klappbrücke über die Hunte. Das Königreich Hannover hatte eine Anbindung Oldenburgs an das deutsche Eisenbahnnetz bis 1866 verhindern können. Das Königreich Preußen hingegen, das das Königreich Hannover 1866 annektiert hatte, stellte sich einem Anschluss Oldenburgs an das deutsche Eisenbahnnetz nicht in den Weg.[3]

Heute liegt die Stadt Oldenburg an der Bahnstrecke Bremen–Oldenburg, an der Bahnstrecke Oldenburg–Leer, an der Bahnstrecke Wilhelmshaven–Oldenburg und der Bahnstrecke Oldenburg–Osnabrück. An den Eisenbahnfernverkehr ist Oldenburg durch die IC-Linie Oldenburg–Leipzig oder Oldenburg–Cottbus und Oldenburg–Berlin sowie eine ICE-Verbindung nach München angeschlossen. Oldenburg hat zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 an einzelnen Tagen eine zweite ICE-Frühverbindung um viertel vor fünf Uhr morgens zum Münchener Hauptbahnhof über Nürnberg und Ingolstadt erhalten. Abends erreicht ein ICE aus Frankfurt am Main und an bestimmten Wochentagen aus Berlin kommend den Oldenburger Hauptbahnhof. Die frühere Bedeutung Oldenburgs als Eisenbahnknotenpunkt ist jedoch nach der Stilllegung und Abbruch des Rangierbahnhofes und des Ausbesserungswerkes sowie dem Abbruch der Braker Bahn durchs Ipweger Moor („Gummibahn“) zurückgegangen. Ab 2010 wird Oldenburg an das Netz der S-Bahn Bremen angebunden.

Schiffs- und Bootsverkehr

Alter Stadthafen
Boote auf der Mühlenhunte

Der Hafen der Stadt Oldenburg ist über den Küstenkanal als Binnenschifffahrtsstraße an das deutsche Binnenschifffahrtsnetz angeschlossen. Weiterhin verfügt Oldenburg über Hunte und Weser auch über eine seewärtige Zufahrt. Die Hunte, die von der Mündung in die Weser bis nach Oldenburg eine Seeschifffahrtsstraße ist, ist bis Oldenburg auch für kleinere Seeschiffe befahrbar.

Mit jährlich ca. 1,4 Mio. Tonnen ist der Oldenburger Hafen vom Umschlag her der zweitstärkste Binnenhafen Niedersachsens. Hauptumschlaggüter sind Futtermittel, Getreide, Dünger und verschiedene Baustoffe (Steine, Kies, Sand).

Außerdem gibt es einen kleinen Stadthafen. Die oberhalb Oldenburgs nicht schiffbare Hunte bietet schöne Strecken zum Bootfahren, ebenso die Mühlenhunte am Rand des Schlossgartens.

Flugverkehr

Etwa 10 km entfernt von Oldenburg liegt der Flugplatz Oldenburg-Hatten. Von hier aus können Rundflüge in der Region und Flüge zu den Ostfriesischen Inseln unternommen werden. Der nächste größere Flughafen befindet sich in Bremen. Oldenburg selbst hat derzeit keinen eigenen Flughafen, nachdem der an der Alexanderstraße gelegene Militärflughafen geschlossen wurde. Über die zivile Nutzung dieses ehemaligen Flughafengeländes nach Weggang der Bundeswehr gibt es noch keine Einigung. Voraussichtlich wird auf dem Gelände ein Gewerbegebiet und ein Wohngebiet entstehen. Eine Nachnutzung als Flughafen ist nicht geplant. Von 1964 bis 1993 war auf dem Fliegerhorst das Jagdbombergeschwader 43 (JaboG 43) der Bundesluftwaffe stationiert, von 1993 bis 2006 die Flugabwehrraketengruppe 24 des Flugabwehrraketengeschwaders 2.

Zentraler Omnibus-Bahnhof (ZOB) Oldenburg

ÖPNV

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Oldenburg wird von der Verkehr und Wasser GmbH mit etwa 90 (zum Teil mit Erd- und Biogastechnik ausgerüsteten) Niederflurbussen betrieben, wobei ein Teil der Kurse von der Tochtergesellschaft Nordbus sowie Subunternehmern (Reisedienst Wissgott, Gerdes Reisen, Wolters Linienverkehr, Büsing und Hanekamp) bedient wird. Die VWG-Busse erschließen das gesamte Stadtgebiet auf 17 Stadtbuslinien, wobei die meisten Haltestellen im 15-Minuten-Takt bedient werden. Sämtliche Linienbusse der VWG verkehren durch die Oldenburger Innenstadt. In den Nächten Freitag/Samstag und Samstag/Sonntag fahren ab Lappan fünf Nachtbuslinien, die vom Nordbus-Fahrpersonal gefahren werden, und Nachtschwärmerverbindungen nach Alexandersfeld/Donnerschwee (N36), Ofenerdiek/Ofenerfeld (N37), Universität und über Bloherfelde hinaus nach Petersfehn (N38), Bümmerstede/Kreyenbrück (N39) sowie Krusenbusch/Bremer Heerstraße (N40) ermöglichen. Weitere Regionalbuslinien von und nach Oldenburg werden von der Weser-Ems-Bus GmbH betrieben. In der Stadt wird der Gemeinschaftstarif des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen (VBN) angewendet. Die Kommune selbst ist Verbandsmitglied im Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen.

Private Busunternehmen bieten zudem 3 bis 4 mal täglich Fahrten ins niederländische Groningen (Publicexpress) sowie in den Harz, nach Berlin und in den Teutoburger Wald (Fass-Reisen) an.

Fahrrad

Das Oldenburger Straßennetz ist mit begleitenden Fahrradwegen gut ausgebaut. Darüber hinaus bietet Oldenburg mitsamt seinem Umland ein Verkehrswegenetz für Fahrräder, das entlang der Hunte und in den Hunteniederungen (ein Wasserauffanggebiet für Hochwasser) Ausflugsmöglichkeiten speziell für Fahrradfahrer bietet. Außerdem gibt es am Bahnhof zwei Fahrradstationen (am ZOB und auf der Südseite). Man kann dort auch Fahrräder ausleihen und erwerben.

Medien

Oldenburg liegt im Einzugsbereich des norddeutschen DVB-T-Netzes (Digital Video Broadcasting – Terrestrial).

  • Printmedien
    • Nordwest-Zeitung – Tageszeitung für Oldenburg und das Oldenburger Land
    • diverse werbefinanzierte Wochenzeitungen (Hunte Report, Oldenburger Sonntags- und Mittwochszeitung, DIABOLO, Blitz am Freitag, Oldenburger Woche)
    • diverse Stadtmagazine (MoX, Stadtpark, Big, CityNews, Oldenburg-Live)

Filme und Serien

In Oldenburg wurden folgende Filme oder Serien gedreht:

Ansässige Unternehmen

Öffentliche Einrichtungen

Die Stadt ist Sitz folgender Einrichtungen und Institutionen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:

Einkaufen und Unterhaltung

Oldenburg bietet als Oberzentrum im nordwestlichen Niedersachsen insbesondere in der Innenstadt entsprechende Einkaufsmöglichkeiten, unter anderem sind folgende Anbieter vertreten:

Kinos:

Bildung

Zentralgebäude der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Hörgarten der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Altes Gymnasium Oldenburg
Herbartgymnasium Oldenburg

An der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, die am 5. Dezember 1973 gegründet wurde und seit dem 13. Oktober 1991 ihren heutigen Namen trägt, studieren circa 10.000 Personen. Von der Universität wird ein Botanischer Garten[4] als Lehrgarten betrieben, der sich am Philosophenweg befindet. Dieser ist der Öffentlichkeit ebenso kostenlos zugänglich wie der Hörgarten[5] neben dem „Haus des Hörens“ an der Marie-Curie-Straße. Als An-Institut der Universität Oldenburg bietet OFFIS - das Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Informatik-Werkzeuge und -Systeme - seit seiner Gründung 1991 wissenschaftliches und technologisches Know-how auf dem Gebiet der Informatik in den Forschungsbereichen Energie, Gesundheit und Verkehr.

Die 2000 durch Zusammenschluss verschiedener Vorgängereinrichtungen gegründete Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven (FH OOW) mit den Standorten Elsfleth, Emden (Sitz der FH), Leer, Oldenburg und Wilhelmshaven ist mit gerundet 10.000 Studierenden die größte Fachhochschule Niedersachsens. Ferner ist in Oldenburg eine Zweigstelle der Privaten Fachhochschule für Wirtschaft und Technik Vechta/Diepholz/Oldenburg mit den Studienbereichen Elektrotechnik und Mechatronik beheimatet.

In Oldenburg gibt es weiterhin einen Studienort der Polizeiakademie Niedersachsen. Hier werden ca. 500 angehende Polizeibeamte in einem 3-jährigen Bachelorstudiengang ausgebildet. Der Studienort befindet sich im Stadtteil Bloherfelde.

Die Stadtbibliothek Oldenburg bietet in ihrem stadtweiten Bibliotheksnetz offen für Jeden aktuelle Medien für Schule, Aus-, Fort- und Weiterbildung. Ihr Angebot umfasst Bücher, Zeitschriften, digitale Medien sowie den Zugang zum Internet.

Auch der gemeinnützige Verein Akademie für Aus- und Weiterbildung Stenografen-Vereinigung Oldenburg (Oldb) e. V. bietet verschiedene Bildungsangebote in den Bereichen EDV, Sprachen sowie berufliche Bildung. Oldenburg verfügt ferner über das komplette Angebot allgemeinbildender und berufsbildender Schulen.

Die allgemeinbildenden Gymnasien Oldenburgs können nach ihrer Trägerschaft unterschieden werden. In Trägerschaft der Stadt sind das Alte Gymnasium Oldenburg, die Cäcilienschule, das Gymnasium Eversten, das Herbartgymnasium (früher Hindenburgschule), das Neue Gymnasium Oldenburg und die Integrierte Gesamtschule Helene-Lange-Schule mit gymnasialer Oberstufe. Durch den Landkreis Oldenburg werden die IGS Flötenteich mit gymnasialer Oberstufe und die Graf-Anton-Günther-Schule getragen. In Trägerschaft der katholischen Kirche befindet sich die Liebfrauenschule.

Die allgemeinbildenden Realschulen können ebenfalls anhand ihrer Trägerschaft unterschieden werden. In Trägerschaft der Stadt sind die Realschule Alexanderstraße, die Realschule Eversten, die Realschule Kreyenbrück, die Realschule Ofenerdiek, die Realschule Hochheider Weg und die Haupt- und Realschule Osternburg, bis 2005 auch die Realschule Brüderstraße. Durch die katholische Kirche wird die Haupt- und Realschule Paulusschule getragen.

Die Stadt verfügt ebenfalls über zwei allgemeinbildende Förderschulen. Das sind die Comeniusschule Oldenburg im Stadtteil Eversten und die Fröbelschule Oldenburg im Stadtteil Nadorst. Die Trägerschaft dieser beiden Schulen übernimmt die Stadt.

Gesundheitswesen

  • Fachklinik Oldenburger Land
  • Evangelisches Krankenhaus Oldenburg
  • AugenTagesklinik
  • Klinikum Oldenburg gGmbH
  • Pius Hospital Oldenburg
  • Reha-Zentrum Oldenburg GmbH
  • Ärztehaus Oldenburg
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie Oldenburg

Militär

Oldenburg war in den 1970er und 1980er Jahren zweitgrößte Garnisonsstadt der Bundesrepublik. Sie war Standort diverser Heeres- und Luftwaffenverbände und -einheiten, u.a. des Stabes der 11. Panzergrenadierdivision (Clausewitz-Kaserne Ohmstede), des Stabes der Panzergrenadierbrigade 31, des Panzerbataillons 314, der Panzerjägerkompanie 310, der Instandsetzungskompanie 310, der Nachschubkompanie 310 (alle Henning-von-Tresckow-Kaserne Bümmerstede), des Artillerieregiments 11, des Fernmeldebataillons 11 (alle Hindenburg-Kaserne Kreyenbrück), des Stabes des Flugabwehrraketenregiments 14, des Stabes des Luftwaffenversorgungsregiments 6 (alle Donnerschwee-Kaserne) sowie des Jagdbombergeschwaders 43 und der Luftwaffenwerft 61 (Fliegerhorst). Aufgrund von Heeresstrukturreformen und damit einhergehend einer Verkleinerung der Bundeswehr ist seit 1993 lediglich die Henning-von-Tresckow-Kaserne in Bümmerstede Truppenstandort des Stabes der Luftlandebrigade 31 sowie zweier Kompanien des Luftlandeunterstützungsbataillons 272. Zudem ist auf dem Kasernengelände eine Sanitätsstaffel des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr sowie das Kraftfahrausbildungszentrum der Streitkräftebasis stationiert.

Naturschutzgebiete

Auf dem Stadtgebiet befinden sich drei Naturschutzgebiete: die Bornhorster Huntewiesen, das Everstenmoor und das Bahndammgelände Krusenbusch.

NSG Bornhorster Huntewiesen

Die „Bornhoster Huntewiesen“ umfassen 350 ha und wurden 1991 unter Schutz gestellt. Es handelt sich um ein Vogelschutzgebiet auf der Grundlage der europäischen Vogelschutzrichtlinie von nationaler Bedeutung. Sie gehören zum Natura 2000 Netz. Das Schutzgebiet ist durch weite Wiesen, die durch ein umfangreiches Grabensystem geliedet sind, gekennzeichnet. Der Große Brachvogel, Uferschnepfe und Bekassine besiedeln die weite, baumfreie und im Winter oft überstaute Ebene. Zugvögel wie Wasser- und Watvögel rasten alljährlich in den Wiesen in großer Zahl. Seltene Pflanzenarten wie Schwanenblume, Sumpf-Platterbse oder Sumpf-Dreizack sind innerhalb der Stadt nur hier zu finden.

Für das gesamte Naturschutzgebiet gilt ein absolutes Betretungsverbot. Es ist in zwei Schutzzonen mit unterschiedlichen Nutzungsbeschränkungen unterteilt. In der Zone 2 ist beispielsweise die Bewirtschaftung der Flächen während der Brutzeit der Wiesenvögel und die Gülleausbringung untersagt und die Grabenränder dürfen erst beim zweiten Grünlandschnitt gemäht werden. Die Flächen sind für interessierte Besucher von den Deichen oder von der Schutzhütte am Kuhweg aus einsehbar.[6][7]

NSG Everstenmoor

Das rund 105 ha große „Everstenmoor“ wurde 1990 unter Schutz gestellt. Es ist der letzte unkultivierte größere Hochmoorrest auf dem Gebiet der Stadt Oldenburg. Hochmoorspezialitäten wie Sonnentau, Wollgras, Weißes Schnabelried, Moorfrosch, Kreuzotter und seltene Libellen- und Schmetterlingsarten sind hier noch vertreten. Durch Wiedervernässungsmaßnahmen, die regelmäßige Entfernung aufwachsender Birken (Entkusselung) und die Beweidung der Moorheideflächen mit Heidschnucken wird versucht, den Strukturreichtum und die hochmoortypischen Lebensgemeinschaften zu erhalten. Der Freesenweg und der Sandfurter Weg sind besonders gekennzeichnete Wanderwege, auf denen das Moor entdeckt werden kann.[8]

NSG Bahndammgelände Krusenbusch

Das Naturschutzgebiet „Bahndammgelände Krusenbusch“ hat eine Größe von 53 ha und wurde 1998 unter Schutz gestellt. Es liegt im südöstlichen Teil der Stadt Oldenburg. Es handelt sich um ein Schutzgebiet, das von Menschen geschaffen und nach Nutzungsaufgabe der Natur überlassenen wurde. Es handelt sich um einen seit 1976 stillgelegten Verschiebe- bzw. Rangierbahnhof. Im Gebiet siedeln auf dem zurückgebliebenen Sand sowie Schotter- und Schlackeresten seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Das Gebiet ist über einen Rundwanderweg von rund 1,5 Kilometern Länge für Besucher erschlossen.[9][10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ansicht des Oldenburgischen Staatstheaters

Theater

Das älteste Theater ist das Oldenburgische Staatstheater. Ein zunächst 1833 durch den Zimmermann Muck als Holzkonstruktion errichtetes Theater, das in der Nähe des heutigen Theaters stand, wurde 1881 durch den im italienischen Renaissancestil gehaltenen Bau ersetzt. Auf dem Gelände zwischen Theaterwall und Stadtgraben vollendete der Hofbaumeister Gerhard Schnitger das Großherzogliche Residenztheater. Durch ein Feuer, vermutlich durch ein Feuerwerk im Innenraum verursacht, brannte es jedoch im November 1891 nieder. Das im neubarocken Stil wiederaufgebaute Theater wurde 1893 eröffnet, erweitert durch eine Kuppel und zusätzliche Werkstattgebäude. 1918 dankte der letzte Großherzog ab und das Theater wurde in Oldenburgisches Landestheater umbenannt. Seit der Übernahme des Gebäudes durch den Staat Oldenburg im Zuge des Finanzausgleichs zwischen Ländern und Gemeinden 1938 trägt es den Titel Oldenburgisches Staatstheater. In diesem Theater begann die Theaterschauspielerin und derzeitiges Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, Andrea Clausen ihre Bühnenkarriere. Die aus der ARD-Serie Tatort als Kommissarin Lena Odenthal bekannte Schauspielerin Ulrike Folkerts begann ebenfalls hier ihre Karriere.

Angegliedert an das Staatstheater ist die August-Hinrichs-Bühne, die ausschließlich Stücke in niederdeutscher Sprache spielt. Im März 1921 gründete sich die Bühne aus Mitgliedern der Späälkoppel zunächst unter dem Namen Ollnborger Kring. 1923 erfolgte die Angliederung an das Landestheater und die Namensänderung in Niederdeutsche Bühne Oldenburg am Landestheater. Mit dem Staatstheater bekam auch die August Hinrichs Bühne am Oldenburgischen Staatstheater 1939 ihren heutigen Namen. Zwischen 1945 und 1998 spielte die AHB im Theatersaal im Oldenburger Schloss. Seit 1998 spielt sie im sogenannten Kleinen Haus des Staatstheaters. Die Bühne wird als Verein geführt, die Mitglieder betreiben die Schauspielerei als Freizeitbeschäftigung. Seit der Übernahme der Leitung durch Generalintendant Markus Müller im Jahre 2006 ist die August-Hinrichs-Bühne als eine der 6 Sparten (Niederdeutsches Schauspiel) in das Theater integriert.

Das Studentenwerk der Universität Oldenburg betreibt seit 1985 das UNIKUM und Unitheater. Seit dem Juli 1997 nutzt die zu dem Zeitpunkt gegründete Oldenburger Universitäts Theater GmbH das UNIKUM. Studentische und freie Theatergruppen sind in ihr organisiert.

Ebenfalls 1985 eröffnete das Theater Wrede, ein modernes Theater für Erwachsene und Kinder, das sich durch den vielfältigen Einsatz moderner Medien auszeichnet. Seit 1999 besteht als eigene Spielstätte das Privattheater Theaterfabrik.

Die Kulturetage wurde 1986 von der Kulturkooperative Oldenburg e. V. begonnen. Seit der Anmietung einer Etage in einem Lagerhaus in der Nähe des Hauptbahnhofs bietet die Kulturetage neben einer Kleinkunstbühne Platz für unterschiedliche Kunstformen. Konzerte, Kabarett und Lesungen stehen derzeit eine Halle, ein Studio und drei Probenräume zur Verfügung, die den verschiedenen Veranstaltungen Platz bieten.

Hauptsächlich zeitgenössisches Figurentheater zeigt das private Theater Laboratorium seit 1995. Bei den Aufführungen, in denen die selbst gestalteten Figuren verwendet werden, wird auch mit Elementen des Schauspiels gearbeitet. Neben den Theaterstücken werden auch Konzerte und Lesungen gegeben.

Das freie Theater hof/19 ist seit der Gründung September 2001 das jüngste Theater in Oldenburg. Die Produktion widu-Theater, die hier ihre Spielstätte hat, war zuvor auf den Bühnen der Kulturetage und der Theaterfabrik zu sehen.

Museen

Schloss mit Landesmuseum
Horst-Janssen-Museum

Das Landesmuseum Oldenburg zeigt im Schloss Oldenburg die Dauerausstellung „Kulturgeschichte einer historischen Landschaft“, die Ausstellung „Geschichte des Kunstgewerbes“, Ausstellungen zu einzelnen Aspekten der Kulturgeschichte sowie Sonderausstellungen. Im ebenfalls zum Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte gehörendem Augusteum werden üblicherweise die Werke alter Meister gezeigt (Gemälde italienischer und niederländischer Maler vom 16. bis 18. Jahrhundert, europäische Malerei von Mittelalter bis Neuzeit und wechselnde Ausstellungen), zur Zeit (seit Mai 2005 für gut ein Jahr) werden sie jedoch durch große Sonderausstellungen verdrängt. Das Prinzenpalais ist das dritte Haus des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, in ihm wird die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts mit dem Schwerpunkt des deutschen Impressionismus und des Expressionismus der Brücke-Maler ausgestellt zudem wird die Entwicklung der bildenden Kunst in Deutschland seit der Epochen der Romantik und des Klassizismus gezeigt. Die früher privaten großherzoglichen Sammlungen bilden den Grundstock der im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte gezeigten Ausstellungsstücke.

Das Landesmuseum für Natur und Mensch wurde 1836 als „Naturhistorisches Museum Oldenburg“ von Großherzog Paul Friedrich August eröffnet. Es umfasst die Abteilungen Archäologie, Naturkunde und Völkerkunde. Die interdisziplinären Dauerausstellungen Moor und Geest sollen 2006 durch die dritte Dauerausstellung Küste und Marsch ergänzt werden. Als weitere Dauereinrichtungen werden der Lebensraum und das Umfeld der Hunte durch Aquarien und Erläuterungen vorgestellt sowie eine Sammlung von Mineralien und edlen Steinen ausgestellt. Zudem werden auch in diesem Museum Ausstellungen und Sonderausstellungen gezeigt.

Im Stadtmuseum Oldenburg zeigt die stadtgeschichtliche Abteilung die Früh- und Stadtgeschichte Oldenburgs. Zudem können durch Stiftungen von Theodor Francksen, Bernhard Winter, Claus Hüppe, Elise Bamberger und Juliane Böcker in den Besitz des Stadtmuseums gelangte Ausstellungsstücke besichtigt werden. Die Theodor-Francksen-Stiftung stellte den Grundstock des Bestandes des Stadtmuseums dar.

Auf dem Grundstück des Stadtmuseum Oldenburg liegt das Horst-Janssen-Museum. In ihm werden Werke des Zeichners und Grafikers Horst Janssen und verwandter Künstler ausgestellt. Jährlich sind drei bis vier Wechselausstellungen zu besichtigen.

Das 2000 gegründete Edith-Ruß-Haus für Medienkunst geht auf eine Stiftung der Studienrätin Edith Ruß zurück. Es zeigt mit wechselnden Ausstellungen ausschließlich zeitgenössische Kunst die mit Neuen Medien gestaltet wurde und vergibt Stipendien an internationale Künstler.

Die Cäcilienbrücke (im Hintergrund rechts das Staatsarchiv Oldenburg des Niedersächsischen Landesarchivs)
Der Lappan, von der Langen Straße aus gesehen

Bauwerke

Die Oldenburger Mühle in Tweelbäke
Die Schlosswache auf dem Schlossplatz

Sonstige Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen

Blumenschau in der Weser-Ems-Halle

Alljährlich findet Anfang März in der Weser-Ems-Halle eine Blumenschau statt, die im Durchschnitt von 40.000 Menschen besucht wird. Den Mittelpunkt der Veranstaltung bildet die 5.000 m² große Blumenschauhalle. Auf weiteren ca. 11.000 m² Ausstellungsfläche präsentieren auf der begleitenden Garten- und Verbrauchermesse rund 170 Aussteller ihr Angebot.

Ab dem Karsamstag wird für neun Tage der neue Ostermarkt an der Weser Ems Halle begangen. Am Freitag bis Sonntag nach Pfingsten kann das Hafenfest am alten Oldenburger Stadthafen besucht werden.

Die Oldenburg Model United Nations (OLMUN), inzwischen zur deutschlandweit größten Schüler-MUN aufgestiegen, findet im Juni mit über 700 nationalen und internationalen Schülern und Studenten statt und wird von eben solchen das ganze Jahr über organisiert.

Der Christopher Street Day (CSD) wird seit 1995 in Oldenburg im Juni begangen.

In der ersten Junihälfte findet jedes Jahr das Internationale Musikfestival „Oldenburger Promenade“ statt. Das Konzept dieses Musikfestivals ist in Deutschland etwas Besonderes: Mit einer vom Besucher gewählten Eintrittskarte für einen Konzertabend, der sogenannten „Promenade“, können drei unterschiedliche Programme an verschiedenen historischen Orten jeweils 45 Minuten lang erlebt werden. Dazwischen ist genügend Zeit, um von der einen zur anderen Spielstätte zu promenieren und sich im Festzelt des Schlossinnenhofes an Getränken und Köstlichkeiten zu erfreuen. Die Programme der Konzerte sind aus unterschiedlichen Musikbereichen zusammengestellt.

In den Sommerferien findet der Oldenburger Kultursommer, eine dreiwöchige Veranstaltung mit Jazz, Rock, Pop, Folklore, Klassik, Pantomime und anderen bildenden und darstellenden Künsten, statt. Das Motto des Kultursommers ist „umsonst und draußen“. Am letzten Wochenende des Kultursommers zeigen und verkaufen auf dem Töpfermarkt mit Ton arbeitende Kunsthandwerker nicht nur aus Deutschland ihre Waren. Am letzten August-Wochenende wird das dreitägige Stadtfest Oldenburg, ein Open-Air-Festival mit zahlreichen (Live-)Musikbühnen und Verkaufsständen gefeiert.

Waschzuber-Regatta auf der Haaren

Im Sommer findet auf der Haaren im Abschnitt neben dem Heiligengeistwall seit 1998 alljährlich eine „Waschzuberregatta“ statt.[12]

Der Lambertimarkt vor dem als Adventskalender hergerichteten Oldenburger Schloss

Das internationale Filmfest Oldenburg, ein sich dem internationalen Filmschaffen widmendes Filmfestival findet in 5 Tagen der ersten Septemberwoche statt. Am ersten oder zweiten Septemberwochenende wird das Weinfest mit Tanz und Folklore begangen. Der um den St-Michaelistag (29. September) beginnende Kramermarkt, das in Oldenburg stattfindende Volksfest wird für 10 Tage bis Anfang Oktober gefeiert. Der Kunstmarkt im Cäciliensaal kann während der Herbstferien besucht werden.

Die Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse (KIBUM), die größte nichtkommerzielle Messe (Wirtschaft) auf diesem Gebiet in Deutschland, wird mit der Verleihung des Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreises von der Stadt, der Universität und der Volkshochschule im November organisiert. Ebenfalls im November werden die Oldenburger Kurzfilmtage zwergWERK, ein Kurzfilm-Festival begangen.

Der Lambertimarkt (Weihnachtsmarkt) findet zwischen Ende November und 22. Dezember um die Lambertikirche herum mit Kunstmarkt und weiteren Verkaufsständen statt.

Zusätzlich werden in Oldenburg vier Wochenmärkte der Stadt und vier private Wochenmärkte angeboten.

Stadt der Wissenschaft 2009

Schriftzug „Los geht's. Oldenburg Stadt der Wissenschaft 2009“ am Lappan

Oldenburg ist „Stadt der Wissenschaft 2009“. Für den Wettbewerb um den Titel, der vom deutschen Stifterverband ausgeschrieben und mit 250.000 € dotiert wurde, bewarb die Stadt sich im März 2007. Er sollte sich bewerbende Städte motivieren, bestehende Synergien zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Bürgerinnen und Bürgern auszubauen. In Oldenburg wurde zu diesem Zweck ein Kampagnenbüro im Oldenburger Wahrzeichen, dem Lappan, eröffnet. Es versteht sich als eine Anlaufstelle für interessierte Oldenburger (Internetseite [1]). In der Bewerbungsphase, die bis zum 31. Oktober 2007 andauerte, konkurrierte Oldenburg mit den Städten Heidelberg, Kaiserslautern, Konstanz und Rostock. Die Entscheidung, dass Oldenburg Stadt der Wissenschaft 2009 wird, fiel am 28. Februar 2008 um 14:25 Uhr in Jena.[13]

Mundarten/Sprachen

Zusätzlich zur hochdeutschen Amtssprache wird in Oldenburg auch das niederdeutsche Niedersächsisch (Plattdeutsch) gesprochen.

Traditionen

Das in Norddeutschland weitverbreitete Grünkohlessen wird in Oldenburg in Verbindung mit einer Kohlfahrt begangen. Die Teilnehmer machen sich, oft mit einem Handkarren voller Alkoholika, auf eine Wanderung zur Gaststätte, in der das eigentliche Essen stattfindet. Bei diesen Wanderungen wird oftmals die Sportart Boßeln ausgeübt und es werden verschiedene Trinkspiele gespielt. Nach dem Essen werden Kohlkönig und Kohlkönigin gewählt, die die Kohlfahrt im nächsten Jahr organisieren müssen.

Kulinarische Spezialitäten

Sport

Auch nach der Auflösung der Regierungsbezirke besteht weiterhin in Oldenburg im Schützenwesen der Bezirksdachverband Oldenburger Schützenbund, dem 16 Schützenkreise mit 185 Schützenvereinen angehören.

Dem Stadtsportbund Oldenburg gehören 98 Sportvereine mit über 39.000 Mitgliedern an.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Oldenburg hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 1917: Paul von Hindenburg (* 2. Oktober 1847 in Posen; † 2. August 1934 auf Gut Neudeck, Westpreußen), Kommandeur des Oldenburgischen Infanterieregimentes Nr. 91, später Generalfeldmarschall und Reichspräsident
  • 1928: Dr. h.c. Helene Lange (* 9. April 1848 in Oldenburg (Oldb); † 13. Mai 1930 in Berlin), Bildungspolitikerin (DDP) und Frauenrechtlerin
  • 1944: August Hinrichs (* 18. April 1879 in Oldenburg (Oldb), † 20. Juni 1956 in Huntlosen), Schriftsteller, u. a.„Krach um Jolante“
  • 1961: Prof. Bernhard Winter (* 14. März 1871 in Neuenbrok, † 6. August 1964 in Oldenburg), Maler
  • 1963: Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Jaspers (* 23. Februar 1883 in Oldenburg (Oldb); † 26. Februar 1969 in Basel), Philosoph, Psychiater und politischer Schriftsteller; Elternhaus Moltkestraße 19, Büste Cäcilienplatz
  • 1990: Leo Trepp (* 1913 in Mainz), deutsch-amerikanischer Rabbiner und Theologieprofessor
  • 1992: Horst Janssen (* 14. November 1929 in Hamburg; † 31. August 1995 in Hamburg), Zeichner und Grafiker

1937 erhielten auch Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn; † 30. April 1945 in Berlin) und Carl Röver (* 12. Februar 1889 in Lemwerder, Stedingen; † 15. Mai 1942 in Berlin) die Ehrenbürgerrechte. Diese wurden 1948 vom Rat der Stadt wieder entzogen.

Söhne und Töchter der Stadt

Folgende bedeutende Persönlichkeiten sind in Oldenburg (Oldb) geboren (chronologische Auflistung nach Geburtsjahr):

Persönlichkeiten, die in Oldenburg wirkten

Siehe insbesondere die Grafen sowie die Herzöge und Großherzöge von Oldenburg für die nicht in Oldenburg geborenen Grafen und Herzöge. Weitere Personen:

Auszeichnungen

siehe: Orden und Ehrenzeichen (Oldenburg)

Literatur

  • Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte, Band III Nordwestdeutschland, 1. Teilband Niedersachsen/Bremen – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1952
  • Hermann Lübbing: Oldenburg, Historische Konturen. Heinz Holzberg Verlag, Oldenburg 1971, ISBN 3-87358-045-4
  • Albrecht Eckhardt, Heinrich Schmidt (Hrsg.): Geschichte des Landes Oldenburg. 3. Aufl. Holzberg, Oldenburg 1998, ISBN 3-87358-285-6
  • Hans Patze, Ernst Schubert (Hrsg.): Geschichte Niedersachsens. 3 Bände, Lax, Hildesheim, (letzter Band 3, Teil 1: 1998, ISBN 3-7752-5901-5)
  • Oldenburgische Blätter: 1848 Nummer 11, 12 und 13, 14., 21. und 28. März
  • Monika Wegmann-Fetsch: Die Revolution von 1848 im Großherzogtum Oldenburg, Heinz Holzberg Verlag, Oldenburg 1974.
  • Jörg Eckert, Stadtarchäologie in Oldenburg. In: Führer zu archäologischen Denkmalen in Deutschland. Band 31 Stadt und Landkreis Oldenburg, Theiss-Verlag, Stuttgart 1995, 101-112.
  • Geschichte der Stadt Oldenburg. Band 1 Von den Anfängen bis 1830. Isensee-Verlag, Oldenburg 1997.
  • Werner Meiners: Oldenburg. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, Seite 1172–1196 (m. 5 Abb.), ISBN 3-89244-753-5
  • Udo Elerd (Hrsg.): Von der Bürgerwehr zur Bundeswehr. Zur Geschichte der Garnison und des Militärs in der Stadt Oldenburg, Oldenburg 2006

Weitere Medien

  • Am Anfang war der Fluß… Oldenburg – auf den Spuren der Vergangenheit, PAL-Video, 80 Minuten, Nordwest-Zeitung und Boklage Film, 1995

Einzelnachweise

  1. Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2024 (Hilfe dazu).
  2. Oldenburgische Blätter, Nummer 11, Dienstag, 14. März 1848 S. 1
  3. http://www.laenderbahn.info/oldenburg.html
  4. Homepage des Botanischen Gartens Oldenburg
  5. Homepage des Hörgartens Oldenburg
  6. Verordnung über das Naturschutzgebiet „Bornhorster Huntewiesen“
  7. Informationsbroschüre zum Naturschutzgebiet „Bornhorster Huntewiesen“
  8. Verordnung über das Naturschutzgebiet „Everstenmoor“
  9. Verordnung über das Naturschutzgebiet „Bahndammgelände Krusenbusch“
  10. Infoflyer zum Naturschutzgebiet „Bahndammgelände Krusenbusch“
  11. Arbeitsgruppe Mühlenstraße in der Mühlenvereinigung Niedersachsen - Bremen e. V.: Die Oldenburger Mühle
  12. Jubiläum: 10 Jahre Waschzuberregatta Die Bürgerzeitung. 9. Juni 2008
  13. http://www.nwzonline.de/index_regionalausgaben_artikel.php?id=1600539 Oldenburg ist Stadt der Wissenschaft 2009
Commons: Oldenburg (Oldb) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Oldenburg – in den Nachrichten

Linkkatalog zum Thema Oldenburg bei curlie.org (ehemals DMOZ)