Temperament
Das Temperament beschreibt die Art und Weise, wie ein Lebewesen agiert und reagiert, seinen Verhaltensstil also. Der Begriff umschreibt relativ konstante, daher typische Merkmale des Verhaltens wie Ausdauer, Reizschwelle, Stimmung, Tempo.
Die traditionellen Einteilungen in Temperamente und deren zugeordnete Verhaltensmuster sind stark abhängig vom Kulturkreis. Am bekanntesten sind die chinesische und griechische Einteilung der Temperamente. Lange Zeit unterschied man im europäischen Rahmen zwischen vier, auf Hippokrates zurückgehenden Typen.

Im 20. Jahrhundert differenzierte die Forschung stärker, konnte sich jedoch auf kein endgültiges Schema einigen. Die bekannteste Formulierung ist der Myers-Briggs Type Indicator. In der heutigen empirischen Psychologie ist die Annahme von Persönlichkeitstypen allgemein umstritten.
Es sind vor allem vier Merkmale, mit denen Psychologen heute das Temperament beschreiben:
- Aktivität - Kraft, Stärke und Geschwindigkeit der Bewegungen, des Denkens und Sprechens.
- Reaktivität - Tempo und Stärke, mit der man auf äußere Reize reagiert. Wie offen man für Reize ist.
- Emotionalität - Häufigkeit und Stärke, mit der Gefühle geäußert werden und die Stimmungen wechseln.
- Soziabilität - der Wunsch, die Nähe anderer zu suchen, und die Art und Weise, mit ihnen umzugehen.
Aus der Zusammensetzung dieser charakteristischen Eigenschaften ergibt sich das Temperament. Das Temperament ist vor allem Veranlagung, wird aber durch die Umwelt nicht unwesentlich mit beeinflusst.