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Sebastián Piñera

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Sebastián Piñera

Miguel Juan Sebastián Piñera Echeñique (* 1. Dezember 1949 in Santiago de Chile) ist ein chilenischer Unternehmer und Politiker. Von 1990 bis 1998 war er Senator. Im Januar 2010 wurde er zum Staatspräsidenten Chiles gewählt.

Biografie

Sebastián Piñera ist 1949 geboren, wegen der Arbeit seines Vaters wanderte die Familie bald darauf in die USA aus. Nach der Rückkehr im Jahr 1955 besuchte er die Schule in Chile und studierte ab 1968 Wirtschaftswissenschaften in der Pontificia Universidad Católica de Chile. Sein Studium vollendete er mit großem Erfolg (der beste Student seines Jahrgangs), sodass er einen renommierten Preis erhielt und auf der US-amerikanischen Harvard University in Cambridge (Massachusetts) sein Master-Examen ablegte, wo er auch mit großem Erfolg einen Doktortitel erlangte.

Danach kehrte er nach Chile zurück, um bei der Comisión Económica para América Latina y el Caribe (CEPAL) zu arbeiten. 1971 bis 1990 arbeitete er weiter als Professor der Universidad de Chile, Católica und der Universität Adolfo Ibañez. In den 1980er Jahren gründete er die Firma Bancard S.A., die Kreditkarten vermarktet. Piñera ist mit knapp einem Drittel Anteilseigner der Fluggesellschaft LAN Airlines und dem privaten Fernsehsender Chilevision. Das Forbes Magazine schätzte Piñeras Vermögen 2009 auf 1,0 Milliarden US-Dollar.

Politische Laufbahn

Seine ersten politischen Aktivitäten entwickelte er noch während der Diktatur von Augusto Pinochet. Dennoch bekannte er sich als einer der wenigen rechten Politiker der Zeit öffentlich dazu, dass er im Plebiszit 1989 für das Ende des Diktatur stimmen werde, was damals für sehr viel Aufsehen sorgte. 1992 gelangte er dann an den Tiefpunkt seiner Karriere, als der rechte Politiker Ricardo Claro ein privates Telefonat veröffentlichte, in dem Piñera und Pedro Pablo Díaz die rechte Politikerin Evelyn Matthei zu verunglimpfen planten. In den 1990er Jahren saß er im Senat, bevor er die Fluglinie LAN Chile und den Fernsehkanal Chilevisión kaufte. Im Mai 2005 kündigte er dann seine erste Kandidatur für die Präsidentschaft an.

Präsidentschaftswahlen 2005/2006

Bei den Präsidentschaftswahlen 2005 war er der Präsidentschaftskandidat der Renovación Nacional. Er besiegte im ersten Wahlgang den Politiker der chilenischen Rechtspartei Unión Demócrata Independiente, Joaquín Lavín und erhielt 25,44 % der Stimmen, womit er in die Stichwahl kam, die am 15. Januar 2006 stattfand und die die Sozialisten mit ihrer Präsidentschaftskandidatin Michelle Bachelet mit 53,4% der Stimmen gewannen.

Präsidentschaftswahlen 2009–2010

Bei den Präsidentschaftswahlen 2009 kandidiert er mit seiner Partei Renovación Nacional („Nationale Erneuerung“) für die Coalición por el Cambio („Koalition für den Wechsel“), welchem als konservativem Gegenblock gegen die Concertación de Partidos por la Democracia („Vereinbarung von Parteien für die Demokratie“) der derzeitigen Präsidentin Michelle Bachelet gemeinhin gute Chancen prognostiziert wurden. Tatsächlich konnte Piñera am 13. Dezember 2009 mit 44,03 Prozent die mit Abstand meisten Stimmen für sich und seine Partei gewinnen. Bei der folgenden Stichwahl am 17. Januar gegen den Ex-Präsidenten Eduardo Frei Ruiz-Tagle konnte Piñera fast 52 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Frei hatte nach Bekanntgabe der ersten Ergebnisse seine Niederlage erklärt. Als Wahlsieger tritt Piñera am 11. März für vier Jahre die Nachfolge der sozialistischen Präsidentin Michelle Bachelet an. Damit wird erstmals seit der Diktatur Augusto Pinochets ein konservativer Politiker das Präsidentenamt bekleiden.[1]

Siehe auch: Alianza por Chile, Parteiensystem Chiles, Präsidentschaftswahlen in Chile (2005)

Einzelnachweise

  1. vgl. Milliardär Piñera gewinnt Präsidentenwahl in Chile bei nzz.ch, 18. Januar 2010 (aufgerufen am 18. Januar 2010)