Großstadt
Großstädte sind nach einer Begriffsbestimmung der Internationalen Statistikkonferenz von 1887 alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern.
Großstädte in Deutschland
Am Ende des Jahres 2007 und 2008 waren 81 Städte in Deutschland Großstädte. 2006 waren es 82.
Weitere acht Städte in Deutschland (in den heutigen Grenzen) hatten mindestens einmal im 20. und 21. Jahrhundert mehr als 100.000 Einwohner, sodass es insgesamt 90 Städte gibt, die einmal „Großstadt“ waren. Darüberhinaus gibt es 28 weitere ehemals deutsche Großstädte, die heute außerhalb Deutschlands liegen.
Berlin hat von allen deutschen Großstädten den größten Einwohnerrückgang zu verzeichnen. Die Stadt hatte Ende 1942 rund 4,5 Millionen Einwohner und war damit zu diesem Zeitpunkt nach New York City und London die drittgrößte Stadt der Welt. Mitte 1945 hatte Berlin kriegsbedingt nur noch 2,8 Millionen Einwohner, das entspricht einem Rückgang von 1,7 Millionen oder 38 % innerhalb von drei Jahren. Ende 2008 hatte Berlin etwa 3,4 Millionen Einwohner. Das entspricht gegenüber dem Höchststand von 1942 einem Rückgang von 1,1 Millionen oder 24 %. Damit liegt Berlin mit Stand 2008 weltweit nur noch auf Rang 53, ist aber in der Europäischen Union die nach London zweitgrößte, in Europa fünftgrößte Stadt nach Einwohnerzahl.
In den 82 deutschen Großstädten lebten im Jahr 2006 insgesamt 25.449.822 Einwohner, was bedeutet, dass 30,9 % der deutschen Gesamtbevölkerung (Stand 31. Dezember 2006: 82.315.000 Einwohner[1]) in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern lebte. 73 Großstädte sind kreisfrei bzw. Stadtkreise. Kreisangehörige Großstädte sind Göttingen, Hildesheim (beide Niedersachsen), Reutlingen (Baden-Württemberg), Recklinghausen, Bergisch Gladbach, Neuss, Paderborn, Siegen und Moers (alle Nordrhein-Westfalen). Bis auf Moers (Kreis Wesel mit Sitz in Wesel) sind diese Städte Sitz der jeweiligen Kreisverwaltung.
Siehe auch Liste der Großstädte in Deutschland
Großstädte in Österreich
Im dritten Quartal 2008 waren Wien (1.681.469 Einwohner), Graz (252.852 Einwohner), Linz (189.528 Einwohner), Salzburg (150.378 Einwohner) und Innsbruck (118.902 Einwohner) die größten Städte in Österreich (lt. Statistik Austria).
In diesen fünf Großstädten lebten im Jahr 2008 zusammen 2.393.129 Menschen. 34,9 % der Bevölkerung (3. Quartal 2008: 8.348.233 Einwohner[2]) wohnten in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern.
Siehe auch Liste der Städte in Österreich
Großstädte in der Schweiz
Nach der Statistik des Schweizer Bundesamtes für Statistik (Stand: 31. Dezember 2007)[3] waren Zürich (358.540 Einwohner), Genf (179.971 Einwohner), Basel (163.521 Einwohner), Bern (122.658 Einwohner), Lausanne (119.180 Einwohner) und Winterthur (101.041 Einwohner) Großstädte.
Seit dem 3. Juli 2008 hat Winterthur nach Angaben der Stadtverwaltung 100.000 Einwohner. Erfasst wurden im Gegensatz zur Erhebung des Bundesamt für Statistik alle Personen mit Wohnsitz in Winterthur, das heißt neben den zivilrechtlich Niedergelassenen auch solche mit Wochenaufenthalt.[4]
Siehe auch Liste der Städte in der Schweiz
Großstädte weltweit
2007 gab es etwa 1750 Großstädte mit über 100.000 Einwohnern.
Siehe auch
- Kreisfreie Städte
- Liste von Bezeichnungen für große Städte
- Liste der Städte in Deutschland
- Liste der Städte in Österreich
- Liste der Städte in der Schweiz
- Liste der Städtelisten nach Ländern
- Liste der Millionenstädte
- Liste der größten Städte der EU
Weblinks
- [2] Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH (PDF-Datei)
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Bundesamt Deutschland: Bevölkerungsstand, abgerufen am 25. Dezember 2007
- ↑ [1]
- ↑ Bundesamt für Statistik: Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes (ESPOP)
- ↑ Stadt Winterthur: Winterthur hat 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner