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Philippos (Sohn des Machatas)

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Die „indischen Satrapien“ des Alexanderreichs. Die nördliche Provinz mit der Hauptstadt Alexandria am Indus unterstand Philippos.

Philippos (giech: Φίλιππος; † 326 v. Chr.), Sohn des Machatas, war ein Soldat und Statthalter Alexanders des Großen.

Er wird erstmals auf Asienfeldzuges im Jahr 327 v. Chr. genannt, wo er während der Kämpfe gegen die Aspasier ein Offizier in der Abteilung des Ptolemaios war.[1] Anschließend wurde er in Taxila zum Satrapen einer neu geschaffenen Provinz ernannt, die alles Land östlich des Indus bis zum Hydaspes umfasste.[2] Als kurz darauf der hyparchos des Landes westlich des Indus (Gandhara), Nikanor, im Kampf gegen die revoltierenden Assakenier fiel, schlugen Philippos und der Satrap von Parapamisdae, Tyriespis, diesen Aufstand nieder. Daraufhin erhielt Philippos auch die Provinz Gandhara zur Verwaltung übertragen.[3] Um eine stabile Herrschaft in diesen Regionen gewährleisten zu können, lies Alexander bei seinem Weiterzug alle thrakischen Truppenkontingente und mehrere Söldner zurück.

Philippos' Herrschaftsbereich umfasste weitgehend denn Norden des heutigen Pakistans und den Osten des heutigen Afghanistans. Die südlichste Grenze seiner Satrapie markierte der Zusammenfluss des Akesines in den Indus. An diesem Zusammenlauf gründete er auch die Stadt Alexandria (heute Uch im Punjab), im Norden lagen die Städte Bukephala und Taxiles.[4] Die südlich angrenzende Provinz, die bis zur Mündung des Indus in das arabische Meer reichte, wurde an den Feldherren Peithon vergeben. Beide Provinzen stellen den äußersten Osten des Alexanderreichs dar und wurden in der Regel beide als „India“ bezeichnet, weshalb sie oft miteinander verwechselt werden.

Philippos wurde noch im Verlauf des Jahres 326 v. Chr. bei einer Revolte jener Söldner, die ihm eigentlich unterstehen sollten, ermordet.[5] Alexander setzte daraufhin in der nordindischen Provinz Eudemos und den indischen Lokalkönig Omphis („Taxiles“), sowie in Gandhara seinen Schwiegervater Oxyartes als Satrapen ein.

Einzelnachweise

  1. Arrian Anabasis 4.24.10
  2. Arrian Anabasis 5.8.3
  3. Arrian Anabasis 6.2.3
  4. Arrian Anabasis 6.15.3
  5. Curtius Rufus 10.1.21