Adrian Sutil
| Nation: | |||||||||
| Formel-1-Weltmeisterschaft | |||||||||
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| Status: | aktiv | ||||||||
| Startnummer: | 99 | ||||||||
| Erster Start: | Großer Preis von Australien 2007 | ||||||||
| Konstrukteure | |||||||||
| 2007 Spyker • 2008–2010 Force India | |||||||||
| Statistik | |||||||||
| WM-Bilanz: | WM-17. 2009 | ||||||||
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| WM-Punkte: | 6 | ||||||||
| Podestplätze: | – | ||||||||
| Führungsrunden: | — | ||||||||
| Stand: Nach Saison 2009 | |||||||||
Adrian Sutil (* 11. Januar 1983 in Starnberg) ist ein deutscher Automobilrennfahrer deutsch-uruguayanischer Abstammung. Er stieg 2007 in die höchste Motorsportklasse Formel 1 auf und startet dort seit 2008 für das indische Team Force India.
Karriere
Anfänge im Motorsport
Sutils Motorsportkarriere begann erst im Alter von 13 Jahren mit dem Kartsport. Nationale und internationale Erfolge ebneten ihm den Weg in den Formelsport. In seinem Debütjahr 2002 bestritt er die schweizerische Formel-Ford-Meisterschaft, die er auf Anhieb für sich entschied, indem er alle zehn ausgetragenen Rennen gewann. 2003 belegte er in der deutschen Formel BMW mit zahlreichen Pole-Positions und Podestplätzen den sechsten Rang. 2004 wechselte Sutil in die Formel-3-Euroserie und belegte den 17. Gesamtrang. 2005 blieb der Deutsche in der Formel-3-Euroserie und ging für das französische Team ASM Formule 3, für das er bereits in der Vorsaison zwei Rennen bestritten hatte, an den Start. Sein neuer Teamkollege wurde der Brite Lewis Hamilton. Sutil konnte nicht mit dem dominierenden Hamilton mithalten, schaffte es aber hinter ihm den Vizemeistertitel zu gewinnen. Im Winter repräsentierte er Deutschland bei drei Rennwochenenden der neugegründeten A1GP-Serie, konnte aber keine Punkte erzielen. 2006 wechselte er in die japanische Formel-3-Meisterschaft, wo er mühelos den Titel gewann. Zeitgleich bestritt Sutil bereits als dritter Fahrer Testfahrten im Freitagstraining für das Formel-1-Team Midland und hinterließ dabei einen so guten Eindruck, dass ihm Teamchef Colin Kolles für 2007 einen Vertrag im Midland-Nachfolgeteam Spyker anbot.
Formel 1
Spyker (2007)
Der Spyker-Bolide des Jahres 2007 war lediglich eine Weiterentwicklung des Midland-Vorgängermodells von 2006 und taugte somit nicht für vordere Platzierungen. Im Jahresdurchschnitt war es sogar das langsamste Auto im Feld. Trotzdem sorgte Sutil damit für Aufsehen, als er im dritten freien Training zum Großen Preis von Monaco auf regennasser Strecke die schnellste Zeit fuhr.
Beim ereignisreichen und chaotischen Großen Preis von Japan errang Sutil mit Platz acht im Rennen erstmals einen WM-Punkt, der zugleich den einzigen Zähler für sein Team darstellte. Möglich wurde das Ergebnis nach einer Zeitstrafe für den eigentlich vor ihm platzierten Italiener Vitantonio Liuzzi im Toro Rosso, der ihn jedoch unter gelber Flagge überholt hatte.
Seine Teamkollegen Christijan Albers, Markus Winkelhock und Sakon Yamamoto hatte Sutil jederzeit im Griff, so dass seine Weiterverpflichtung für die Saison 2008 nie in Frage stand – auch nicht, als das Team abermals verkauft und in Force India umbenannt wurde.
Force India (seit 2008)

Der neue indische Teambesitzer Vijay Mallya ließ von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen, dass er mit seinem Team ehrgeizigere Ziele verfolgt als lediglich das Starterfeld aufzufüllen. Neben Sutil verpflichtete er den erfahrenen Grand-Prix-Sieger Giancarlo Fisichella als Stammfahrer, der vor allem bei der Weiterentwicklung des Autos eine entscheidende Rolle spielen sollte.


Nach einer bis dahin enttäuschend verlaufenen Saison lag Sutil beim verregneten Großen Preis von Monaco kurz vor Rennende auf einem überraschenden vierten Platz, bevor er durch einen Kollision mit Kimi Räikkönen, dessen Reifen nach der Safety-Car-Phase noch kalt waren und wenig Haftung boten, ausschied. Beim Anbremsen der Nouvelle Chicane am Ende des Tunnels brach Räikkönens Wagen aus und der Finne kollidierte mit Sutil. Räikkönen konnte das Rennen auf dem 9. Platz beenden und verlor dadurch die Führung in der Weltmeisterschaft an den späteren Weltmeister Hamilton. Räikkönen entschuldigte sich nach dem Rennen bei Sutil.[1]
Wie sich herausstellen sollte, blieb Monaco die einzige Chance auf WM-Punkte für das indische Team. Der zu Saisonbeginn noch zu Mittelfeldplatzierungen taugende Force India VJM01, mit dem Fisichella in Spanien immerhin Zehnter wurde, konnte nicht im selben Tempo weiterentwickelt werden wie die Fahrzeuge der Konkurrenz. Ab Saisonmitte fuhren Sutil und Fisichella dem Feld regelmäßig hinterher.
So konzentrierte sich das Team auch wegen der umfassenden Änderungen im Reglement früh auf die Entwicklung des 2009er Fahrzeugs. Im November 2008 gab Teambesitzer Mallya bakannt, dass er für die kommende Saison von Ferrari zu Mercedes-Benz als Motorenpartner wechseln werde.[2] Als Fahrer wurden Sutil und Fisichella weiterverpflichtet.
Die Saison 2009 begann, wie die vorige aufgehört hatte: Force India war am Ende des Feldes zu finden. Ab Mitte der Saison schaffte es Sutil öfters im Training gute Zeiten zu erzielen und erreichte auch in der Qualifikation bessere Startplätze. Für eine Platzierung in den Punkten reichte es allerdings noch nicht. Nach dem Wechsel Fisichellas zu Ferrari war Sutils neuer Teamkollege ab dem Großen Preis von Italien der bisherige Testfahrer Vitantonio Liuzzi und Sutil übernahm intern die Rolle des Teamleaders. Bei diesem Rennen fuhr Sutil auch das bisher beste Resultat seiner Formel-1-Karriere ein. Nach Startplatz zwei im Qualifying, erreichte er im Rennen den vierten Platz und musste sich nur den Brawn-Piloten und Ferrari-Pilot Räikkönen geschlagen geben. Sutil fiel 2009 außerdem durch einige Unfälle und Kollisionen auf. Beim Großen Preis von China, der unter regnerischen Bedingungen stattfand, schied er kurz vor Rennende auf Platz sieben liegend nach einem Unfall aus. In Singapur kollidierte er mit seinem Landsmann Nick Heidfeld, nachdem er nach einem missglückten Überholmanöver zurück auf die Strecke gefahren war. Abermals für Aufsehen sorgte Sutil beim Großen Preis von Brasilien. Nachdem er im Qualifying den dritten Startplatz errungen hatte, kollidierte er in der ersten Runde mit Toyota-Pilot Jarno Trulli, der versuchte ihn zu überholen. Beide Fahrer schieden aus und Trulli stellte Sutil noch an der Unfallstelle zur Rede und forderte eine Bestrafung für den Deutschen. Die Rennkommissare entschieden allerdings, dass es sich bei dem Unfall um einen normalen Rennzwischenfall handelte und bestraften Trulli für sein unangebrachtes Verhalten nach der Kollision. Mit nur einer Platzierung in den Punkten belegte er am Saisonende den 17. Gesamtrang.
Sutil wird auch die Saison 2010 zusammen mit Liuzzi für Force India bestreiten.[3]
Persönliches
Der Vater von Adrian Sutil stammt aus Uruguay und spielte im Orchester der Münchener Philharmonie viele Jahre die erste Geige. So kam auch Adrian zunächst zur Musik und war bis zu seinem 14. Lebensjahr ein begabter und geförderter Nachwuchs-Pianist. Durch seinen älteren Bruder kam er mit 14 Jahren auf einer Kartbahn erstmals in Kontakt mit dem Motorsport.
Dank der südamerikanischen Wurzeln seines Vaters spricht Sutil neben seiner Muttersprache Deutsch auch fließend Spanisch. Er hat einen älteren Bruder und einen jüngeren Halbbruder. Seit dem Jahr 2007 wohnt er im schweizerischen Niederbipp. Davor wohnte er zehn Jahre in Gräfelfing bei München, wo auch heute noch seine Eltern leben.
In der Fernsehshow TV Total Stock Car Crash Challenge am 10. Oktober 2009 gewann er das Rennen der Klasse bis 1900 cm³.
Erfolgsstatistik
- 2002 Meister Schweizer Formel Ford
- 2005 Vizemeister Formel-3-Euroserie
- 2006 Meister japanische Formel 3
Statistik in der Formel 1
Stand: Saisonende 2009
| Saison | Team | Chassis | Motor | Rennen | Siege | Zweiter | Dritter | Poles | schn. Runden |
Punkte | WM-Pos. |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2007 | Etihad Aldar Spyker F1 Team | Spyker F8-VII / F8-VIIB | Ferrari 2.4 V8 | 17 | – | – | – | – | – | 1 | 19. |
| 2008 | Force India F1 Team | Force India VJM01 | Ferrari 2.4 V8 | 18 | – | – | – | – | – | – | 20. |
| 2009 | Force India F1 Team | Force India VJM02 | Mercedes 2.4 V8 | 17 | – | – | – | – | 1 | 5 | 17. |
| 2010 | Force India F1 Team | Force India VJM03 | Mercedes 2.4 V8 | – | – | – | – | – | – | – | |
| Gesamt | 52 | – | – | – | – | 1 | 6 | ||||
Einzelergebnisse
| Saison | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2007 | AUS | MAS | BRN | ESP | MON | CAN | USA | FRA | GBR | EUR | HUN | TUR | ITA | BEL | JPN | CHN | BRA | --- | --- |
| 17 | DNF | 15 | 13 | DNF | DNF | 14 | 17 | DNF | DNF | 17 | 21 | 19 | 14 | 8 | DNF | DNF | |||
| 2008 | AUS | MAS | BRN | ESP | TUR | MON | CAN | FRA | GBR | GER | HUN | EUR | BEL | ITA | SIN | JPN | CHN | BRA | --- |
| DNF | DNF | 19 | DNF | 16 | DNF | DNF | 19 | DNF | 15 | DNF | DNF | 13 | 19 | DNF | DNF | DNF | 16 | ||
| 2009 | AUS | MAS | CHN | BRN | ESP | MON | TUR | GBR | GER | HUN | EUR | BEL | ITA | SIN | JPN | BRA | ABD | --- | --- |
| 9 | 17 | 17 | 16 | DNF | 14 | 17 | 17 | 15 | DNF | 10 | 11 | 4 | DNF | 13 | DNF | 17 | |||
| 2010 | BRN | AUS | MAS | CHN | ESP | MON | TUR | CAN | EUR | GBR | GER | HUN | BEL | ITA | SIN | JPN | KOR | BRA | ABD |
Einzelnachweise
- ↑ „Ferrari blieb hinter seinen Ansprüchen: Zu viele Fehler gemacht“ (Formel1.de am 25. Mai 2008)
- ↑ „Force India bestätigt McLaren-Mercedes-Deal“ (Motorsport-Total.com am 10. November 2008)
- ↑ „Offiziell: Sutil und Liuzzi fahren 2010 für Force India“ (Motorsport-Total.com am 27. November 2009)
Weblinks
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| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Sutil, Adrian |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Automobilrennfahrer |
| GEBURTSDATUM | 11. Januar 1983 |
| GEBURTSORT | Starnberg, Deutschland |