Diskussion:Braunbrustigel
Vertragen Igel Milch generell nicht - oder nur im Winter? Igel haben das Ferment Laktase nicht, das notwendig ist um Laktose = Milchzucker aufzuspalten. Deswegen vertragen sie grundsätzlich keine Kuhmilch oder Milch anderer Säuger. Die Igelmuttermilch ist anders zusammengesett und enthält Laktose nur in geringsten Spuren. Dies wurde wissenschaftlich untersucht und nachgewiesen. Quellen sind bei Pro Igel e.V. zu erfragen.
Hilfe für Igel und Überwinterung
(aus Hauptartikel ausgelagert) Ein Igel braucht Hilfe, wenn er bei Tage herum irrt, verletzt, krank oder hilflos (z.B. verwaist) ist. Jungtiere sollten Anfang November 500 Gramm schwer sein, sonst sind sie oft hilfsbedürftig.
Um einem Igel zu helfen, muss man sich zunächst sachkundig machen: Nicht jeder Igel braucht Hilfe - aber jede Hilfe muss richtig sein! Für die Unterbringung braucht man eine Gehegekiste, ca. 2 m² groß und 60 cm hoch. Sie muss für die Zeit der Pflege in einem warmen Raum mit Zimmertemperatur stehen und muß jeden Tag frisch mit Zeitung dick (3-5 Lagen) ausgelegt werden. Igel sind nachtaktiv, daher reinigt man die Kiste am besten morgens. Ein kleiner Karton mit Türausschnitt 10x10 cm, der mit Zeitungsfetzen gefüllt ist dient als Schlafhaus. Naturmaterialien wie Laub ist aus Hygienegründen abzulehnen. Hat das Tier ein Winterschlafgewicht erreicht (Jungtiere etwa 600-700 Gramm) und kann nicht mehr ausgewildert werden, dann muss das Gehege an einen kalten Ort gebracht werden, zum Beispiel in ein Gartenhaus oder einen kühlen Keller, damit das Tier Winterschlaf halten kann. Oft haben die Igel Außenparasiten, wie Flöhe oder Zecken, die entfernt werden müssen, wenn man es nicht selbst kann, hilft ein Tierarzt oder eine Igelstation.
Igelbabies, die noch nicht selbstständig fressen, müssen mit Welpenmilch, die mit einer Pipette oder Einmalspritze ohne Kanüle 5-6 mal täglich verabreicht werden muß, gefüttert werden. Hierzu eignet sich nur das Präparat "Esbilac" der Firma Albrecht/Aulendorf, da es fast laktosefrei ist. Da die Verdauung noch nicht allein funktioniert, muss man vor und nach der Fütterung Toiletting durchführen: Bauch und die Genitalien vorsichtig massieren.
Kleinen Igeln füttert man eine Mischung aus mit wenig Fett gegartem Rührei, auch Hackfleisch und Katzenfeuchtfutter aus der Dose vermischt mit Haferflocken als Ballaststoff. Ein Schälchen mit Wasser sollte bereit stehen. Auf keinen Fall darf Milch gegeben werden! Obst fressen Igel nicht. Es interessiert sie eventuell, weil es süß schmeckt, es nährt die Insektenfresser aber in keiner Weise.
Eine Gewichtszunahme von ca. 100 Gramm in der Woche ist bei einem gesunden Igel normal und wünschenswert.
Nach dem Winterschlaf füttert man die Igel mit dem o.a. ausgewogenen Futter auf. Wenn draußen Bodenleben erwacht, Büsche und Sträucher ergrünt sind und die Nahrungstiere der Igel wieder vorhanden sind, muss er ausgewildert werden. Nach Möglichkeit wildert man am Fundort aus, oder in einem naturnahen Gelände mit Unterschlüpfen. Ein paar Tage sollte der Igel abends noch etwas Futter bekommen.
Erste Hilfe gibt die Igel-Hotline des Bundesverbands Pro Igel e.V. 0180-5555-9551 oder Fax-Abruf 0180-5555-9554
eingefügt von --Bradypus 09:45, 18. Mai 2005 (CEST)