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Unternehmen Aster

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Unter dem Codenamen Unternehmen Aster wird der Rückzug der deutschen Heeresgruppe Nord aus Estland vom 17. bis zum 22. September 1944 während des Zweiten Weltkrieges bezeichnet.

Vorgeschichte

Leuchtturm neben den Bunkerresten der deutschen Marinebatterie am Kap Sworbe

Nach dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte durch die sowjetische Operation Bagration, drohten große Teile der Heeresgruppe Nord eingeschloßen zu werden. Insbesondere nachdem sowjetische Verbände die Panther-Wotan-Linie im Raum westlich von Pleskau durchstoßen hatten und erst wieder in der Schlacht am Embach (estn.: Emajögi) bei Dorpat zum Stehen gekommen waren. Die Evakuierung erfolgte zum größtenteils durch Kräfte der Marine, da sowjetische Truppen westlich von Riga bereits zeitweise zum Meer durchgestoßen waren und die Heeresgruppe Nord somit weitgehend abgeschnitten hatten. Erst nach der Freikämpfung eines wenige Kilometer breiten Korridores westlich von Riga, war eine Landverbindung wiederhergesetllt worden (Unternehmen Doppelkopf). Um der Einschließung zu entgehen, wurde die Räumung Estlands bis auf die vorgelagerten Insel Dagö und Ösel beschloßen. Diese Inseln sollten weiter gehalten werden, um die Abriegelung sowjetischer Marineverbände im östlichen Teil des finnischen Meerbuschen aufrechtzuerhalten und sowjetische Marinevorstöße in die mittlere und westliche Ostsee zu verhindern. Desweiteren sollten die Kontrolle über die Irbenstraße aufrechterhalten werden. Diese wurde durch Marinebaterrerien auf Kap Sworbe am Südende Ösels sowie auf der Nordspitze Kurlands gewährleistet.

Verlauf

Die Operation begann am 17. September 1944 unter dem Kommando der deutschen Marinestreitkräfte unter Vizeadmiral Theodor Burchardi. Ziel war es, die Armeegruppe Narva sowie estnische Zivilisten zu evakuieren. Innerhalb von sechs Tagen wurden 50.000 deutsche und estnische Soldaten, 20.000 estnische Zivilisten sowie 1000 Kriegsgefangene über die Häfen von Reval (estn.: Tallin), Hapsal (estn.: Haapsalu) und Pernau (estn.: Pärnu) größtenteils nach Lettland evakuiert. Ein kleiner Teil der deutschen Truppen zog sich auch auf die vorgelagerten Inseln Moon (estn.: Muhu), Dagö (estn.: Hiiumaa) und Ösel (estn.: Saaremaa) zurück. Gedeckt wurde der schnelle Rückzug durch Einheiten der 3. SS Panzer-Division Totenkopf, welche am 20. September 1944 Pernau erreichte, sowie im Süden durch das II. Armeekorps, welches sich in allgemeiner Richtung auf den Hafen Pernau und in Richtung Riga zurückzogen. Die Operation endete am 22. September 1944 mit der Evakuierung der Insel Worms (estn.: Vormsi) durch Marineeinheiten vom Strand weg.

Konsequenzen

Estnische Truppenteile die im geräumten Gebiet zurückblieben zogen sich als Partisanen vor der Roten Armee in die Wälder zurück ((Waldbrüder)-Bewegung) und leisten teilweise noch bis Anfang der fünfziger Jahre bewaffneten Widerstand gegen die sowjetische Besatzungsmacht in Estland. Am Ende hielten deutsche Truppen die Marienebaterrien am Südende Ösels am Kap Sworbe bis ins Frühjahr 1945.

Literatur

  • Mitcham, S. (2007). German Defeat in the East 1944 - 45. Stackpole.
  • Vercamer, A. Naval war in the Baltic, article accessed 18/04/08