Forth
Die Programmiersprache Forth benutzt zur Arbeit zwei Stacks (Kellerspeicher), einen für Daten, den andern für die Rücksprungadressen der Subroutinen. Diese Subroutinen werden in Forth Worte genannt und in einem Dictionary abgelegt. Ein jeweils konkret vorliegendes Forth-System besteht praktisch nur aus diesem Wörterbuch selbst, wobei die Worte als Programmmteile potentiell eine Doppelfunktion ausfüllen: Einmal regeln sie in ihrem niedergelegten Zusammenspiel die komplette interne Funktionalität des Programmiersystems selbst - einschließlich der präsentierten Benutzerschnittstelle, und gleichzeitig ist jedes einzelne Wort dem Programmierer zur allfälligen eigenen Verwendung für die geplante Anwendung zugänglich. Interaktiv lässt sich dieser Wortschatz Schritt für Schritt erweitern. Alle Ausdrücke werden in Umgekehrter Polnischer Notation (UPN) beschrieben.
"Umgekehrte Polnische Notation" klingt, als sei das eher kompliziert und unnatürlich, aber damit ist nichts anderes gemeint als beispielsweise Formulierungen wie:
Wäsche waschen Brot schneiden sieben addieren (oder als Formel: 7 +)
Also ganz gewöhnlich alltagssprachlich wird erst das Ding genannt, mit dem man etwas tun kann ("Wäsche"), und danach das, was man damit macht ("waschen").
Forth eignet sich für das interaktive Entwickeln von Steuerungssystemen. Da sind dann Programmpassagen möglich wie:
Ventil öffen Hupe einschalten usw...
Die frühesten bekannten Anwendungen waren Steuerungen für Observatorien.
Ein Forth-Interpreter kann sehr ressourcenschonend implementiert werden. Deshalb eignet sich die Sprache auch besonders gut für Mikrokontroller.
Weblinks:
http://www.forth-ev.de/forth.html
http://www.holonforth.com/