Engelmannscher Bakterienversuch

unten: Fadenalge im Lichtspektrum mit Bakterienpopulation
Das Ziel dieses Experiments bestand darin, die lichtabhängige Sauerstoffbildung bei der oxygenen Photosynthese in verschiedenen Bereichen des Lichtspektrums grob zu quantifizieren. Zu diesem Zwecke lenkte Theodor Wilhelm Engelmann einen Lichtstrahl durch ein Prisma, so dass ein Spektrum erzeugt wurde. Dieses projizierte er auf einen dünnen Algenfaden, der sich in einem wässrigen Medium befand, das Bakterien enthielt, die positiv chemotaktisch auf Sauerstoff reagieren. Je nach Farbe des Lichts, das auf den Algenfaden traf (vom langwelligen Rot über Orange, Gelb, Grün und Blau bis zum kurzwelligen Violett), produzierte das in den Chloroplasten enthaltene Photosynthesesystem mehr oder weniger Sauerstoff, worauf sich die Bakterien mehr oder weniger stark an den betreffenden Stellen ansammelten. Die Menge der angesammelten Bakterien nahm er als Maß für die Photosynthesesrate, die der Sauerstoffproduktiuonsrate entspricht.
Das Resultat zeigt deutlich, dass der Optimalbereich für die Photosynthese bei dem langwelligen Rot liegt, sowie im kurzwelligen Blau. Dazwischen im Bereich von Grün und Gelb beträgt die Photosyntheserate nur etwa 10 %.
Damit kann auch die grüne Farbe der Pflanzen erklärt werden: während das rote und das blaue Licht fast vollständig absorbiert werden, wird sowohl das grüne, so wie auch das gelbe reflektiert.
Literatur
- Allgemeine und molekulare Botanik. Thieme, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-13-147661-6.