David Irving
David Irving (* 24. März 1938 in Brentwood, Essex, England) ist ein britischer Publizist, der vor allem durch Publikationen zum Dritten Reich und die Relativierung bzw. Leugnung des Holocaust bekannt geworden ist.
Irving ist der jüngste Sohn eines britischen Marinekommandanten. Nach einem abgebrochenen Studium der Physik, Wirtschaftswissenschaften und Geschichte an der London University ging er 1959 für ein Jahr ins Ruhrgebiet, wo er als Stahlarbeiter bei ThyssenKrupp seine deutschen Sprachkenntnisse vervollständigte. Seit Anfang der 1960er Jahre schrieb er Bücher über den Zweiten Weltkrieg und das Dritte Reich. 1963 veröffentlichte er sein bekanntestes Werk, "Der Untergang Dresdens" (erschien in Deutschland bei Bertelsmann), das von zahlreichen Historikern und Medien (so z.B. auch von Rudolf Augstein im Spiegel) als bahnbrechend gefeiert wurde, da Irving mit seinen akribischen Quellenforschungen vor Ort unbekannte Quellen ausfindig machte. Irving wurde zu einem der in der nichtwissenschaftlichen Öffentlichkeit bekanntesten Fachleute in der NS-Forschung. 1983 wurde er im Deutschen Fernsehen einer breiten Öffentlichkeit bekannt, als er die angeblichen Hitler-Tagebücher des STERN als plumpe Fälschung bezeichnete und sich damit gegen den bekannten deutschen Historiker Eberhard Jäckel stellte, der diese für echt hielt.
Zwei Biographien (Hitlers Weg zum Krieg und Hitlers Krieg) erregten Kritik in der Fachwelt, da Irving Hitler sehr wohlwollend darstellte und unter anderem behauptete, dieser habe von einer ‚Endlösung der Judenfrage‘ nichts gewusst.
1988 trat Irving einem Prozess gegen Ernst Zündel in Toronto wegen Leugnung des Holocaust als Sachverständiger der Verteidigung auf. Dabei lernte er Fred A. Leuchter kennen. Für die englische Ausgabe des Leuchter-Reports schrieb er später das Vorwort. Auf verschiedenen, von rechtsextremistischen und neonazistischen Gruppierungen organisierten Veranstaltungen ist Irving als Redner aufgetreten.
1996 verklagte Irving die US-amerikanische Religionswissenschaftlerin Deborah Lipstadt in Großbritannien wegen Verleumdung. Lipstadt hatte ihn in einer Veröffentlichung als „einen der gefährlichsten Holocaustleugner“ bezeichnet. Irving verlor diesen Prozess im Jahr 2000. Er wird im Urteil des Londoner High Court als Lügner, als Rassist und als Antisemit bezeichnet. Ein gegen das Urteil angestrengtes Berufungsverfahren scheiterte im Jahr 2001.
Irving ist unter anderem Verfasser des Buchs „Goebbels – Macht und Magie“, das 1997 im Arndt-Verlag erschienen ist. Irving wird von vielen vorgeworfen, er beschönige die Handlungen von ihm beschriebener Nationalsozialisten.
Literatur
- D. D. Guttenplan: Der Holocaust-Prozess. Die Hintergründe der "Auschwitz-Lüge". München, 2001 ISBN 3-442-15123-6
Weblinks
- http://www.fpp.co.uk/ - David Irvings Homepage
- http://www.shoa.de/content/view/119/193/ - David Irving - die Auschwitzlüge
- http://www.david-irving.de/ - Eine Irving kritisierende Seite
- http://lexikon.idgr.de/i/i_r/irving-david/irving-david.php
Personendaten | |
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NAME | Irving, David |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Historiker und Holocaustleugner |
GEBURTSDATUM | 24. März 1938 |
GEBURTSORT | Brentwood, Essex, England |