Zum Inhalt springen

Tunnel Forst

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Januar 2010 um 09:36 Uhr durch Bigbug21 (Diskussion | Beiträge) (erg.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Tunnel Forst
Nutzung Eisenbahntunnel
Verkehrsverbindung Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart
Ort Forst
Länge 1724 m
Anzahl der Röhren 1
Querschnitt 96,06 m²
Bau
Bauherr Deutsche Bundesbahn
Baukosten 85 Mio. DM
Betrieb
Betreiber DB Netz
Freigabe 2. Juni 1991
Lagekarte
Tunnel Forst (Baden-Württemberg)
Tunnel Forst (Baden-Württemberg)
Koordinaten
Nordwestportal 49° 10′ 1,7″ N, 8° 34′ 17,6″ O
Südostportal 49° 9′ 40,7″ N, 8° 35′ 36,8″ O

Der Tunnel Forst ist ein 1724 m[1] langer Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart nördlich von Bruchsal. Er verläuft, in südöstlicher, gerader Richtung, nördlich der Gemeinde Forst und trägt daher seinen Namen.

Einschließlich beidseitiger Rampen misst das Bauwerke eine Länge von 3.224 m, die vollständig etwa 1,5 bis 2 m[2] im Grundwasser liegt. Diesem Umstand ist ein außerordentlich aufwändiges Bauverfahren geschuldet. Die Baugrube wurde – ohne Grundwasserabsenkung – segmentweise ausgehoben, eine Schale aus Unterwasserbeton erstellt, das Segment schließlich mit Spundwänden abgedichtet und anschließend trockengelegt. Auf Rüttel-Injektionspfählen wurde schließlich die Tunnelröhre aus wasserundurchlässigem Beton errichtet. In der Fachwelt erhielt die Baustelle dafür den Titel „Europas längstes U-Boot“.[3][2] Noch 1983 eine Länge von 1.719 m geplant gewesen.[4]

Der Tunnel ging als zweiter Tunnel der Strecke, nach dem Pfingstbergtunnel, in Bau.[4] Er wurde aus Umweltschutzgründen angelegt, insbesondere zur Vermeidung der Trennwirkung. Die Gemeinde Forst liegt im Winkel zwischen der Bundesstraße 35 und der Bundesautobahn 5.

Die Baukosten, ohne die Kosten der notwendigen Rekultivierung belaufen sich auf 85 Millionen D-Mark (rund 45 Millionen Euro, Preisstand: etwa 1991)[1].

Einzelnachweise

  1. a b Horst J. Obermayer: Neue Fahrwege für den InterCityExpress. In: Herrmann Merker (Hrsg.): ICE – InterCityExpress am Start. Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck 1991, ISBN 3-922404-17-0, S. 57–69.
  2. a b Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn im Kraichgau. Eisenbahn-Kurier-Verlag, Freiburg 2006, ISBN 3-88255-769-9, S. 196.
  3. Heinz Dürr, Knut Reimers (Hrsg.): Hochgeschwindigkeitsverkehr. 1. Auflage. Hestra-Verlag, 1991, ISBN 3-7771-0234-2 (Jahrbuch des Eisenbahnwesens, Band 42), S. 119.
  4. a b Belter: Große Fortschritte beim Bau der Tunnel für die Neubaustrecken. In: Der Eisenbahningenieur, 34, 1983, Heft 12, S. 661 f.